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"Corona-Fall" Nach Corona-Verdachtsfall an Grundschule Wegeleben Landkreis Harz: Mutter und Kind werden beschimpft

18.11.2020, 13:43

Vorharz/Halberstadt - Ute Pesselt, Verbandsgemeindebürgermeisterin im Vorharz, hat das Verhalten von Bürgern nach einem Corona-Verdachtsfall an der Grundschule Wegeleben kritisiert. Sie sei durch das Gesundheitsamt des Landkreises darauf hingewiesen worden, dass das betroffene Kind und seine Mutter in den sozialen Netzwerken angegriffen worden seien.

„Das ist für mich völlig unverständlich in der heutigen Zeit“, sagte Ute Pesselt am Montagabend in der Sitzung des Verbandsgemeinderates, in der sie auch zur aktuellen Corona-Situation im Vorharz informierte. Sie würde sich wünschen, dass Vernunft in der Gesamtheit der Bevölkerung vorhanden sei „und sich schon gar nicht gegenüber Kindern in solcher Weise geäußert wird“.

Verdacht auf Corona-Infektion eines Kindes hat sich nicht bestätigt

Der Landkreis Harz hatte am Montag darüber informiert, dass es einen positiven Schnelltest bei einem Kind, das die Grundschule Wegeleben besuche, gegeben habe und ein PCR-Test veranlasst worden sei. Am Montagabend - nach Redaktionsschluss - teilte Kreissprecher Manuel Slawig mit, dass das Testergebnis negativ und die vorsorglich vom Gesundheitsamt für 15 Mitschüler und zwei Lehrer angeordnete Quarantäne aufgehoben sei. Im Fall eines bestätigten Verdachts hätten auch diese Kontaktpersonen getestet werden sollen.

Ein 89-Jähriger und ein 48-Jähriger mit Vorerkrankungen starben

Am Dienstag informierte das Gesundheitsamt des Landkreises, dass zwei weitere Menschen im Landkreis Harz im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind.

Bei den Toten handelt es sich demzufolge um einen 89-Jährigen und einen 48-Jährigen, die beide unter schweren Vorerkrankungen litten. Damit steigt die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 im Harzkreis auf acht.

Die Kreisverwaltung verzeichnete am Dienstagmittag zudem 19 weitere positive Corona-Tests. Neu infiziert haben sich mit dem Erreger demnach vier Personen aus Quedlinburg, drei aus Wernigerode, jeweils zwei aus Ballenstedt, Osterwieck und der Verbandsgemeinde Vorharz sowie je eine Person aus Blankenburg, der Stadt Falkenstein/Harz, Oberharz am Brocken und Thale. Hinzu kommen zwei neue Corona-Fälle in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt.

Wie Kreissprecher Manuel Slawig mitteilt, sind damit derzeit 153 Menschen im Kreis infiziert, 747 wurden seit Ausbruch der Pandemie positiv auf das Coronavirus getestet. Der Inzidenzwert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt aktuell - von Dienstag bis Montag - bei 58,13. (mz/pek)