Mobilfunk in Siptenfelde Mobilfunk im Harz: Die größten Funklöcher sollen ausfindig gemacht werden.

Siptenfelde - Ein blauer Container auf schweren Stelzen steht seit Dienstag nahe des Spielplatzes an der Herrenstraße in Siptenfelde. Oben aus dem Kasten ragt eine lange Antenne in den Himmel, gesichert von mehreren Halteseilen.
Es handelt sich um eine transportable Anlage, die den Mobilfunk in dem Harzgeröder Ortsteil mit seinen rund 500 Einwohnern verbessern soll: Sie verstärkt das Signal, das von einem Funkmasten in Straßberg ausgeht. Davon profitieren jedoch nur T-Mobile-Kunden, weil die Deutsche Telekom das Projekt unterstützt.
Messanlage für Mobilfunkempfang wird nur versuchsweise aufgestellt
Allerdings wird das Mobilfunknetz in Siptenfelde schon nach einer Woche wieder schwächer werden - denn die Anlage ist nur versuchsweise aufgestellt worden.
Das Magdeburger Unternehmen „Funklochstopfer“ hat die technische Möglichkeit entwickelt. Zusammen mit der CDU im Landtag von Sachsen-Anhalt startet sie eine Tour, um die Lösung gegen weiße Versorgungsflecken zu präsentieren.
Der Auftakt findet nun in Siptenfelde statt. „Wir haben vorhin gemessen: 50 Megabit pro Sekunde sind im Download drin“, sagt Ralf Freywald vor dem offiziellen Freischalten - stilecht mit Drücken eines roten Knopfs. Er ist einer der Firmenchefs beim „Funklochstopfer“.
Die Anlage steht übrigens auf der tiefsten Stelle des Ortes, weil es sich um eine kommunale Fläche handelt.
Auch in den anderen Ortsteilen des Harzes gibt es Probleme mit dem Handynetz
Neben Siptenfelde gebe es auch in Silberhütte, Schielo, Alexisbad und Teilen von Straßberg Probleme mit dem Mobilfunknetz, erklärt Stadtbürgermeister Marcus Weise (CDU). „Wir haben teils gar keinen Empfang.“
Die „Funklochstopfer“-Möglichkeit sieht Weise als gute Übergangsalternative, bis das schnelle Internet in allen Ortsteilen der Unterharz-Gemeinde ausgebaut ist. Denn: „Der Nebeneffekt neben der Mobilfunk-Abdeckung ist die Internetversorgung über das Netz“, verdeutlicht der Verwaltungschef.
Breitabandausbau im Harz geht nur schleppend voran
Der Breitbandausbau in der Stadt Harzgerode auf mindestens 50 Megabit pro Sekunde kommt nicht so schnell voran, wie geplant. Der Ortsteil Straßberg hat bereits das schnelle Internet, die Gewerbegebiete ebenfalls. Die Bewohner des Ortes Harzgerode, in dem die Telekom ausbaut, sollen ab Mai schnell im Internet surfen können.
Den Zuschlag für den Ausbau der anderen Ortsteile hat eine Telekommunikationsfirma aus Magdeburg bekommen - und hinkt dem Zeitplan hinterher. Beispielsweise war die Fertigstellung für Güntersberge für März dieses Jahres geplant.
Sowohl die Verwaltung in Harzgerode als auch der Landkreis Harz bleiben hartnäckig. Man sei „sehr unzufrieden“, sagte Weise. „Fakt ist aber: Der Breitbandausbau kommt in allen Ortschaften.“ Und bis dahin könnten mobile Anlagen der Magdeburger Firma „Funklochstopfer“ die Lösung sein. (mz)