Marderhunde und Waschbären Marderhunde und Waschbären: Eingewandert aus Ostasien und Nordamerika

Quedlinburg/Falkenstein/Harz - Marderhunde und Waschbären gehören zu den Neozoen, also Tierarten, die aus ihrem ursprünglichen Lebensraum in einen anderen einwandert oder verschleppt worden sind.
Der Marderhund, der dem Waschbären zwar ähnlich sieht, aber nicht mit ihm verwandt ist, stammt aus Ostasien, wo er von Sibirien bis Vietnam und Japan heimisch ist. Wegen seines Pelzes wurde er in Russland gezüchtet und ausgewildert. Dadurch konnten sich die Tiere nach Westen ausbreiten. In den 1960er Jahren wurden laut Nabu erste Exemplare in Deutschland nachgewiesen.
Auch der Waschbär ist keine ursprünglich einheimische Tierart: Genau wie der Marderhund wurde er wegen seines Pelzes in Farmen gezüchtet. Dafür wurde er laut Nabu in den 1920/30er Jahren aus Nordamerika nach Europa gebracht. 1934 wurde er in Hessen bewusst ausgesetzt, um die Tierart in Deutschland anzusiedeln. Da stand er sogar unter Naturschutz. Allerdings war Hessen dann auch das erste Bundesland, das den Waschbären ins Jagdrecht aufgenommen hat.
Zum Umgang mit Waschbären gibt es unterschiedliche Meinungen. Für die einen gehört er inzwischen zur heimischen Tierwelt, andere sehen genau die durch ihn bedroht. So führt der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt beispielsweise Beobachtungen der Vogelwarte Steckby an, nach denen „die je 300 Tiere umfassenden Graureiher- und Kormorankolonien des Naturschutzgebietes Steckby-Lödderitzer Forst nach drei Jahren Anwesenheit des Waschbären nicht mehr nachweisbar waren“.
Quelle: Nabu, Landesjagdverband