Losverfahren Losverfahren : Glücksfee hat das letzte Wort

Güntersberge - „Das Wetter ist heute ein Traum“, schwärmt Siegfried König vom Elferrat des Güntersberger Faschingsclubs mit Blick auf schneebedeckte Hänge direkt vor der Faschingshütte. Am Sonnabend hatte der Verein zum traditionellen Grogfest eingeladen und konnte eine märchenhafte Kulisse bieten. Normalerweise würde die offene Seite der Hütte zugehängt, um die Besucher vor Wind und Regen zu schützen, so König. Das war in diesem Jahr nicht nötig.
Gemütliche Atmosphäre am Feuer
Stattdessen hatte er alle Hände voll damit zu tun, den zugeschneiten Weg beräumen. Dem nicht genug, schaffte er auch noch ausgediente Tannenbäume zur Faschingshütte. „Das war eher eine spontane Aktion“, erklärt Siegfried König. Beim Fest knisterten sie im Feuer neben der Hütte und sorgten für eine gemütliche Atmosphäre und wohlige Wärme.
Genauso kurzfristig hatte sich Sandra Klauß, die ebenfalls dem Elferrat angehört, an die Umsetzung einer spontanen Eingebung gemacht und eine große Eisbar direkt neben das Grillhäuschen gebaut. „Es hat ja geschneit wie verrückt“, sagt sie und lacht.
Grogfest gibt es schon seit über 40 Jahren
Seit über 40 Jahren kommen die Güntersberger am zweiten Januarwochenende zu der Hütte, um gemeinsam einige behagliche Stunden zu verbringen. „Das Grogfest kenne ich noch als Kind“, erinnert sich Sandra Klauß.
Auch die Karten für die Abendveranstaltungen würden seit Jahren hier verkauft werden, „aber das System mit dem Losverfahren ist neu“, erklärt sie. So entschied am Sonnabend die Glücksfee Emelie Wichmann, wer sich als erstes Eintrittskarten sichern durfte.
Gründe für diesen ungewöhnlichen Schritt, gab es mehrere. So kam es vor, dass Einzelne so viele Karten kauften, dass andere leer ausgingen. Der Verein probierte es mit Listen, doch auch das klappte nicht so recht. „Viele kamen vorbei, haben sich eingetragen und waren gleich wieder weg“, bedauert Siegfried König. Denn das habe auch dem Grogfest selbst geschadet. „Wenn keiner kommt und wir haben 80 Liter Glühwein, ist das schade.“
Auslosung wird seit 2016 praktiziert
2016 wurde dann erstmals ausgelost. Jeder, der Karten kaufen wollte, durfte mitmachen und zog zwei Lose. Eines wanderte in die Losbox, das andere musste vorgezeigt werden, wenn die Nummer aufgerufen wurde. „Wer als letztes kommt und ein Los zieht, kann trotzdem als erstes drankommen“, sagt Sandra Klauß, die das System für gerechter hält.
„Das lief wider Erwarten sehr gut“, blickt Siegfried König zurück. „Ich war sehr skeptisch“, gibt er zu, dass er zunächst nicht überzeugt von der Idee war. Doch das System habe sich bewährt. Nicht nur der Verkauf liefe viel reibungsloser, auch das Grogfest werde viel besser besucht, so König zufrieden.
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Der Terminkalender des Güntersberger Faschingsclubs ist in den nächsten Wochen prall mit Terminen gefüllt. Die Mitglieder putzen sich erstmals am 12. Februar heraus, um am Umzug in Thale teilzunehmen. Am 18. Februar ist der Verein dann selbst Gastgeber bei der ersten Abendveranstaltung in der Turnhalle in Güntersberge (Beginn 20 Uhr) . Tags drauf feiern dort ab 15 Uhr auch die Senioren Fasching.
Unter dem Motto „Früchte“ steht die diesjährige Weiberfastnacht, die am 23. Februar ab 19 Uhr im Bahnhof Güntersberge stattfindet.
Am 25. Februar steht dann ab 14 Uhr der Faschingsumzug durch Güntersberge an. Dem schließt sich ab 15 Uhr der Kinderfasching in der Turnhalle an, bevor am Abend die zweite Abendveranstaltung folgt. Tags drauf sind die Güntersberger noch beim Umzug in Quedlinburg zu Gast. (mz)
