Kloster Hedersleben Kloster Hedersleben: Zwei Dutzend Helfer bauen alte Bühne ab

Hedersleben - Warum in die Ferne schweifen, wenn passende Objekte so nah zu finden sind? Für die 23 Jugendlichen aus dem gesamten Bundesgebiet, die seit September ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege im Harz absolvieren, bietet das Kloster in Hedersleben nahezu ideale Voraussetzungen.
Kloster Hedersleben: Verschiedene Baustile
„Einerseits gibt es bei der Sanierung dieser wunderschönen Anlage noch sehr viel zu tun“, erklärt Eigentümer Michael Christoph Riegler.
„Die verschiedenen Baustile und -materialien, die hier verwendet wurden, ermöglichen den jungen Menschen zudem vielseitige Erfahrungen bei der Erhaltung eines solchen Denkmals“, findet Andrea Friedrich.
Dies ist einer der Gründe, weshalb die Leiterin der Jugendbauhütte Quedlinburg eine der sechs gemeinsamen Seminarwochen im Laufe des einjährigen Programms in das Dorf nahe Quedlinburg verlegte.
„Unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) als Träger und mit Förderung von EU, Bund und Land gehen die jungen Menschen die ersten Schritte in der Denkmalpflege“, beschreibt Andrea Friedrich das Ziel, wobei ansonsten drei aus der Gruppe dauerhaft die Arbeiten im Kloster unterstützen.
Kloster Hedersleben: Lange Menschenkette beim Abbau
„Nachdem wir die Teilnehmer am ersten Tag mit den Besonderheiten der Gebäude bekanntgemacht haben, darunter auch der Klosterkirche, folgte am zweiten eine körperlich harte Aufgabe“, berichtet die Chefin von den ersten Arbeiten.
Der Rückbau einer zu späterer Zeit eingebauten Bühne im Klosterhof erforderte nicht nur kräftige Hände, sondern auch Schubkarren und eine lange Menschenkette zum Abtransport der alten Betonsteine.
„Natürlich fasse ich selbst mit an“, erklärte Andrea Friedrich, die damit zwei Dutzend freiwillige Helfer vervollständigte.
„Das ist für uns eine wertvolle Unterstützung“, ist ihnen Riegler dankbar, zumal der unsachgemäße Anbau dem Kloster Probleme mit der Feuchtigkeit bereitet habe.
Kloster Hedersleben: Auch andere Arbeiten stehen noch an
„Eine Restauratorin wird die jungen Menschen in die Besonderheiten der Sandsteinbearbeitung einführen“, setzt Andreas Friedrich fort.
Neben einem theoretischen Teil mit dem Kennenlernen von verschiedenen Werkzeugen und Techniken stehen auch verschiedene praktische Übungen an. „Die vielen Sandsteineinfassungen und der Eingangsbereich bieten dafür ausreichende Möglichkeiten“, hat sie entdeckt.
Außerdem müssten Außenwände verfugt, Innenwände verputzt und alte Fenster aufbereitet werden.
„Mal sehen, was wir davon in dieser Woche schaffen“, blickt Andreas Friedrich voraus. „Auch Leisten für Wandvertäfelungen werden gefertigt.“
Kloster Hedersleben: Jugendliche bekochen sich selbst
Das Schöne an den Seminarwochen sei, dass sich die Jugendlichen, die sonst an verschiedenen Stellen im Einsatz sind, einbringen können und sich beispielsweise selbst bekochen.
„Das stärkt den Zusammenhalt und die sozialen Kompetenzen“, findet Friedrich. Dies sei bereits bei der ersten Seminarwoche in Quedlinburg so gewesen. Sie kündigt an: „Bei der nächsten gemeinsamen Aktion sind wir dann in verschiedenen Museen in Halberstadt.“ (mz)
