Klimaquartier in Harzgerode Klimaquartier in Harzgerode : Die nächsten Förderzusagen liegen auf dem Tisch

Harzgerode - Deutlich mehr Stellflächen und mehr Grün: „So“, sagt Harzgerodes Bürgermeister Marcus Weise (CDU), „könnte er mal aussehen“, der Parkplatz in der Friederikenstraße. Es handele sich um einen ersten Planungsentwurf, erklärt er mit Blick auf die Pläne, die vor ihm liegen. Sie stammen vom halleschen Büro Planerzirkel, das nach eigenen Angaben schon Klimaquartierskonzepte in Eisleben und Halle erstellt hat. Auch für Harzgerode gibt es ein solches Konzept.
Dahinter verbirgt sich eine Reihe von Vorhaben um das alte Werktor, das namensgebend fürs Klimaquartier ist, wie eben die Umgestaltung der bisher unbefestigten Parkflächen unter funktionalen und Klimaschutzaspekten und die Aufwertung des angrenzenden Wohngebietes.
„Alles, was wir beantragt haben, haben wir bekommen“
Auf dem langen Weg zur Umsetzung - seit mehreren Jahren treiben Verwaltung und Stadtrat das Projekt bereits voran - ist nun ein weiterer Schritt getan. Denn mehrere Förderzusagen haben die Stadt erreicht. Für den Bau des Parkplatzes wurden der Stadt jetzt 1,4 Millionen Euro zugesprochen, für den Park der Generationen bekommt sie 190.000 Euro und für den Abriss des Volksheims 160.000.
Darüber hinaus flatterten auch Zusagen für weitere Vorhaben in Straßberg ins Haus: 180.000 Euro stehen damit für die Weiterentwicklung der Grube Glasebach zur Verfügung, und 130.000 wurden für den Abriss von Schule und Turnhalle bewilligt. „Alles, was wir beantragt haben, haben wir bekommen“, das sei außerordentlich erfreulich, sagt Weise. Bei dem Geld handelt sich um Städtebaufördermittel, die zu gleichen Teilen von Bund und Land kommen. Den übrigen Teil der Kosten deckelt die Kommune. Die Anträge für die jetzt bewilligten Fördermittel waren vor einem guten Jahr gestellt worden.
Doch wie geht es nun weiter?
Für den Abriss des Volksheims hatte sich die Stadt für einen vorzeitigen Beginn der Arbeiten starkgemacht, nachdem das Dach eingebrochen war. Die Vorbereitungen - Leitungen mussten umverlegt werden - sind fast abgeschlossen. Der Abriss selbst wird eine knifflige Angelegenheit, da unter einem Teil des abzureißenden Gebäudes die Hallenbadtechnik liegt. Die müsse, so Weise, neu eingehaust werden. Perspektivisch soll die Fläche verkauft werden. Dort - unmittelbar am Stadtpark - könnte neuer Wohnraum entstehen.
Block in der Straße des Friedens wird abgerissen
Abgerissen, voraussichtlich nun im Sommer, wird dann auch der leer stehende Block in der Straße des Friedens. Die Mittel dafür - 168.000 Euro - wurden bereits vor längerer Zeit bewilligt. Derzeit sei man gemeinsam mit der Stadt dabei, die Planungsdienstleistungen auszuschreiben, sagt Nicolas Maksimcev, Geschäftsführer der Harzgeröder Wohnungsgesellschaft, als nächstes stehe die Untersuchung der verbauten Materialien an, und später müsse noch die Fernwärmeleitung umgelegt werden.
Entkernt sind die Blöcke ihm zufolge bereits. „Da ist nur noch die Hülle da.“ Während sich die Vorbereitung hinziehe, solle der Abriss selbst in acht Wochen erledigt sein, so Maksimcev. Im Anschluss an den Abriss soll eine Grünanlage entstehen - der Park der Generationen. Er soll das Wohnumfeld attraktiver machen.
25 Millionen Euro sollen im Industriepark investiert werden
Allein im Industriepark sollen, wenn es nach den Plänen der Harzgeröder Verwaltung geht, bis 2025 grob überschlagen an die 25 Millionen Euro investiert werden. Dafür will die Stadt verschiedene Fördertöpfe nutzen. Den größten Batzen werden dabei die Erweiterung des Industriegebietes und die damit verbundene Schaffung neuer Gewerbeflächen verschlingen.
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Hierbei setzt die Stadt auf GRW-Förderung. Die darüber bereitgestellten Mittel sollen die regionale Wirtschaftsstruktur verbessern. Der Antrag ist gestellt. Ein Bescheid steht noch aus.
Bundesförderung für Hallenbad beantragt
Ferner ist in der Friederikenstraße der Bau eines Gebäudekomplexes vorgesehen, der einen Quartierstreff sowie ein Hallenbad beherbergt. Um das Bad bauen zu können, hat die Stadt eine Bundesförderung beantragt, die es für die Sanierung kommunaler Einrichtungen gibt oder einen Ersatzneubau, wenn das die wirtschaftlichere Variante ist. Auch hier steht die Entscheidung noch aus.
Und der Parkplatz?
Gut Ding will Weile haben. Auch wenn zurzeit die Ausschreibung vorbereitet werde, so Marcus Weise, werde man in diesem Jahr wohl nicht mit dem Bau beginnen können. Auch die Abrissarbeiten in Straßberg werden aller Voraussicht nach noch auf sich warten lassen. Priorität hat erst mal das Gemeindezentrum, das im Ort entstehen soll.
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Förderprogramme
Mit Straßberg und dem Harzgeröder Stadtkern nebst Klimaquartier wurde die Einheitsgemeinde in zwei Förderprogramme aufgenommen. Mit der Neustrukturierung der Städtebauförderung wurde Harzgerode dem Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ und Straßberg dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ zugeordnet. Die Beantragung der Mittel erfolgt jährlich. Für mehrere Schritte wurden in den zurückliegenden Jahren bereits Förderungen beantragt, teils auch schon bewilligt. Für das Programmjahr 2021 beantragte die Stadt knapp 2,8 Millionen Euro: das Gros für den Quartierstreff. Zudem werden weitere Mittel für den Park der Generationen und den Abriss des Volksheimes angemeldet. (mz)