Karate Karate: Der Pott bleibt im Vorharz

Ilsenburg/Ballenstedt/MZ - Bei der 2. Internationalen Harzmeisterschaft im Karate gelang es der gastgebenden Kampfgemeinschaft Vorharz, viele Einzelpokale und den Vereinspokal gegen 47 Vereine auf hohem Niveau zu verteidigen. Die Vorharzer holten sich den Sieg (246 Pkt.) mit zwölf ersten, achtzehn zweiten und 24 dritten Plätzen vor der Karate-Schule Nippon Bremerhaven (153) und dem Hamburger Karate-Verband (129).
„Ich habe noch nie einen Pokal gewonnen“, flüsterte Fabienne Wolf (U11) aus Halberstadt leise, als sie sich insgeheim vor dem Wettkampf einen Pokal aussuchte. Wer von den 362 Teilnehmern in 554 Starts würde letztendlich einen Pokal in den Händen halten?
Emily Hamburger und Ian Kugler aus Halberstadt (beide U8) überzeugten bei den Jüngsten die Kampfrichter und wurden mit einer Silbermedaille belohnt. Einen kompletten Medaillensatz räumten in der U11 Analia Schwabe, Lisa-Marie Bier und Sophie Heyer aus Ballenstedt und Halberstadt ab.
Bei den Jungen der U14 ab 5. Kyu war der Pokal von gleich neun Startern umkämpft. Alexander Köhler (Ballenstedt) zeigte die Kata (Formenlauf) Heian Sandan und musste sich nur dem Sieger Aidan Lück (Karate-Schule Nippon Bremerhaven) geschlagen geben. Das Team aus Bremerhaven verteidigte in der Kata-Team-Wertung der Jungen den Vorjahrestitel vor den Ballenstedtern Thorben Grub, Leon-Maurice Richter und Toni Haase. „Lieber eine niedrigere Kata laufen - aber die dann richtig“, hatte Ballenstedts Vereinschef Alexander Löwe als Trainer seine drei Schützlinge zuvor eingestellt. Sie sicherten sich mit 1:2 letztendlich Silber.
Erstmals in Ilsenburg dabei waren auch 17 Kinder und acht Erwachsene aus dem tschechischen Chodov unweit von Karlovy Vary. Neun Stunden Anreise nahmen sie auf sich. „Wir sind gern gekommen, um in einer tollen Atmosphäre Ilsenburg als Test für weitere große internationale Wettkämpfe zu nutzen“, berichtete Martina Kundratova. In der Kategorie Kata U16 holten sich die Tschechen den Pokal vor Eric Hertl (1. SKDV Schönebeck) und Sebastian Köhler (Ballenstedt). Jasmin Scholz (Kata w U16) als auch Christoph Köhler (Kata m Ü40) drehten in ihren Kategorien den Spieß um, holten sich souverän den Pott und verwiesen Jiri Nosal und Michaela Bodajova aus Chodov auf den jeweils dritten Platz. Katja Tomischka (Staßfurt, w Ü40) und Richard Böhlert (Ballenstedt, Ü16) siegten mit starken Katas und erhielten stolz den Pokal.
Nach Erfolgen beim Erzgebirgscup gingen die Jugendlichen des Yamakawa Ballenstedt hochmotiviert an den Start. Celina-Justine Fengewisch (Kata U14) holte sich den Pott vor Nadin Kusch (Schönebeck) und bestätigte ihre Nominierung zur Deutschen Meisterschaft. Justine Fröhlich (Kata Ü18) und Marie-Josephine Richter (Kata U16, U18) zeigten Shito-Ryu-Katas mit enormer Ausstrahlung und machten ihren Sensei Alexander Löwe mit Siegen stolz. Konrad Sillmann (Kata U16), Theresa Bock (Kata U18) und Anna Nicolai (Kata Ü18 - alle Ballenstedt) wurden nur von der Konkurrenz aus den eigenen Reihen auf Silberränge verwiesen. Alexander Wiechmann, ebenfalls Ballenstedt (Kata U18, und ab 18) holte sich gegen den Bundeskader Silber und Bronze.
Felix Kuse aus Staßfurt trat nicht nur als Kumite-Kämpfer, sondern auch als Trainer auf. „Versuch mal eine lange Technik zum Körper. Ab und zu mal einen Fuß einstreuen“, waren seine Tipps an Lisa Schmidt und Lara Gutjahr (U11 über 30 kg) vor ihrem ersten Wettkampf überhaupt. Lisa setzte die Vorgaben optimal um und sicherte sich Bronze.
Die herzliche Atmosphäre unter den Vereinen war zu spüren. Der Präsident des Deutschen Karate Verbandes (DKV), Wolfgang Weigert, war schwer beeindruckt: „Es ist nicht alltäglich, solch eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Die Organisation ist top, die Halle fantastisch. Die Internationale Harzmeisterschaft soll ein Aushängeschild des DKV werden“, lobte er die ausrichtenden Vereine.
Fabienne Wolf musste sich letztlich leider geschlagen geben. Der Pott für die Vereinswertung blieb aber am Ende im Vorharz. Fabienne, aber auch alle anderen Karateka, Trainer und Helfer haben damit doch einen Pokal für all die Mühen erhalten. Alexander Löwe lobte die Zusammenarbeit und Hilfsbereitschaft der Vereinsmitglieder und Eltern. „Ohne ihre Hilfe kann ein solches Event nicht ausgerichtet werden. Die sehr gute Resonanz der Karate-Vereine als auch des DKV-Präsidenten macht stolz und ist Verpflichtung zugleich, den Wettkampf im nächsten Jahr genauso gut durchzuführen.“

