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Jubiläum Jubiläum: Seit 60 Jahren wird auf den Straßen geblitzt

Von Sophie Elstner 21.01.2017, 13:45
Wenn’s geblitzt hat, kann es teuer werden.
Wenn’s geblitzt hat, kann es teuer werden. Archiv/dpa

Quedlinburg - Zack - ein heller Blitz - und schon ist es passiert. Fast jeder Autofahrer kennt diese Situation: ein gut versteckter Blitzer, ein bisschen zu schnell gefahren und schon bekommt man qualitativ schlechte, dafür umso teurere Bilder per Post nach Hause geschickt.

Vor genau 60 Jahren wurden die ersten Radargeräte zur Geschwindigkeitsüberwachung hergestellt und eingesetzt, seitdem hat sich die Technik immer weiterentwickelt.

Die Mitteldeutsche Zeitung hat im sozialen Netzwerk Facebook nachgefragt. Dort gibt es zwei Gruppen, „Blitzer und Verkehrsmeldungen Landkreis Harz“ sowie „Blitzer/Polizeikontrolle Halberstadt und Umgebung“, in der sich Nutzer über aktuelle Kontrollen in der Region informieren können.

Schläuche auf die Straße gelegt

Gruppenmitglied Holger Falk erinnert sich, wie zu DDR-Zeiten Geschwindigkeiten gemessen wurden: „Das funktionierte unter anderem mit Schläuchen auf der Straße, einer Murmel und einer Skala.“ Silvio Dietzel ergänzt: „Die Schläuche waren mit Öl gefüllt, und durch den erzeugten Druck beim Überfahren bewegte sich die Murmel, an der Skala konnte die Geschwindigkeit abgelesen werden.“ Er selbst hatte das in der Nähe von Egeln erlebt, als er dort mit seinen Eltern unterwegs war.

Facebook-Nutzer Harald Braun erinnert sich, dass ihn das zu schnelle Fahren einmal zehn Ostmark gekostet hatte. Reiner Schäfer ergänzt, dass die Schläuche über der Straße später durch drei Lichtschranken ersetzt wurden.

Projekt wurde in die Rente geschickt

Die Ära der Blitzer-Anlagen, die für den Landkreis die Geschwindigkeiten von Verkehrsteilnehmern gemessen haben, endete übrigens zum Jahreswechsel. Die Kreisverwaltung schickte das Projekt sozusagen in Rente.

Die Behörde hatte einen Vertrag mit einer Wismarer Firma geschlossen, die sich in deren Auftrag um die Kontrollen kümmern sollte, doch dieser Vertrag ist nun ausgelaufen. Die drei Mitarbeiter des Landkreises, die auch in die Kontrollen eingebunden waren, sollen nun neue Aufgaben bekommen.

Auch stationäre Anlagen zur Geschwindigkeitsmessung betreibt der Landkreis im Moment keine. Ein Freifahrtschein für Raser ist das allerdings nicht. Sowohl die Polizei, als auch mehrere Kommunen im Kreis messen weiterhin in eigener Zuständigkeit die Geschwindigkeit im Kreis. (mz)