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Jahreswechsel  Jahreswechsel : Was bringt 2017?

Von Andreas Bürkner 12.01.2017, 06:45
Noch lang nicht fertig sind die Arbeiten an der  L 235. Für Harzgeröder bedeutet das weiterhin Umwege.
Noch lang nicht fertig sind die Arbeiten an der  L 235. Für Harzgeröder bedeutet das weiterhin Umwege. Archiv

Ballenstedt/Harzgerode/Quedlinburg/Thale/Vorharz - Kaum hat das neue Jahr begonnen, ändert sich für manche Menschen in der Region auch einiges. In der Stadt Harzgerode und in der Selke-Aue haben die Einwohner mit Marcus Weise und Uwe Fabian neue Bürgermeister gewählt, die im Januar ihr Amt angetreten haben.

Und sonst so? Was wird teurer, was wird günstiger? Welche Baustellen verwehren einen flüssigen Verkehr, was soll 2017 fertig werden? Die Redaktion hat es mal - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - zusammengefasst.

In Harzgerode müssen in diesem Jahr auch so höhere Grund- und Gewerbesteuern entrichtet werden. Die Sätze wurden für die Grundsteuer A - für land- und forstwirtschaftliche Flächen - von 330 auf 360 Prozent erhöht, die Grundsteuer B für bebaute Grundstücke von 400 auf 420 Prozent. Die Gewerbesteuer stieg von 360 auf 380 Prozent.

In den Orten der Verbandsgemeinde Vorharz haben sich die Friedhofsgebühren geändert. „Sie sollen nach gesetzlichen Vorgaben möglichst kostendeckend ausfallen“, erklärte Ordnungsamtsleiter Knut Buschhüter, weshalb die Gebühren für jede Gemeinde neu berechnet werden mussten.

Mit Ablauf des Bestandsschutzes von Verträgen zum Jahresende gelten für die Eltern aus Rieder nun auch die einheitlichen Kostensätze für Kindertagesstätten der Stadt Ballenstedt. „Wir können uns damit anfreunden“, sagte Jürgen Rössling, Stadtrat und Rieders Ex-Bürgermeister. Währen die Beiträge für die Kita gestiegen sind, sparen die Eltern bei der Hortbetreuung.

Die Kunden der Stadtwerke Quedlinburg müssen demnächst tiefer in die Tasche greifen. Der Grund: Die Preise für Strom und Gas steigen ab Februar. Das bedeutet, dass ein durchschnittliche Haushalt bei Strom in diesem Jahr rund 28 Euro mehr bezahlen muss, beim Gas könnten es rund 38 Euro werden - sofern keine Einsparmöglichkeiten gefunden werden. Dagegen hat die Mitgas zum 1. Januar die Erdgaspreise gesenkt:  Die Verbrauchspreise im Grundversorgungsgebiet wurden  um 0,76 Cent pro Kilowattstunde brutto reduziert.

Auch bei den Gebühren für Trink- und Abwasser gibt es Änderungen. Durch die Vereinheitlichung der einstigen Gebührengebiete beim Zweckverband Ostharz sparen die Falkensteiner und besonders kräftig die Bewohner der Stadt Harzgerode beim Abwasser, während die Quedlinburger, Thalenser oder Ballenstedter für die Abwasserentsorgung tiefer in die Tasche greifen müssen. Ebenso ist der Preis für das Trinkwasser für 2017 gestiegen. Rund 26 Euro im Jahr mehr werden durchschnittlich pro Abnahmestelle fällig.

Schon im Herbst haben die Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) die Fahrpreise für Einzelfahrscheine und Monatskarten erhöht. Parallel dazu wurden neue Abos eingeführt, und auch Tagesfahrscheine gibt es. „Damit wird die Nutzung der Busse nicht nur flexibler, es lässt sich auch noch mancher Euro einsparen“, so Geschäftsführer Björn Smith.

Ähnlich den HVB-Abos testet die Stadt Quedlinburg erstmals Dauerparkkarten, die je nach Parkzone zwischen 180 und 450 Euro kosten. Einziges Problem: Es muss auch ein freier Platz gefunden werden, ein Anspruch erwächst mit dem Erwerb der Parkkarte dafür nicht.

Verdoppeln wird sich ab Juni der Eintrittspreis am Osterteich, von ein auf zwei Euro für Erwachsene, von 50 Cent auf einen Euro für den Nachwuchs ab fünf. Für Saisonkarten werden 30 (vorher 16) beziehungsweise 20 Euro (8) fällig. Auch im Hallenbad müssen Badelustige ab Juli tiefer in die Tasche greifen. Erwachsene zahlen dann vier statt drei Euro, Azubis, Jugendliche und Kinder jeweils 50 Cent mehr. „Damit ist trotzdem ist nur ein Teil der Kosten gedeckt“, rechnet Michael Wölfer vor, Chef der Bäder Quedlinburg GmbH.

Für eines der größten Straßenbauprojekte im Harzkreis, die Umgehungsstraße um Harsleben und Halberstadt, wurde im Vorjahr der erste Spatenstich vollzogen. Auf dem Weg in die Kreisstadt müssen vor allem die Quedlinburger mit Behinderungen rechnen. Gleiches trifft nochmals für kürzere Zeit auf die Gernröder und Bad Suderöder zu, wenn im Frühjahr ihre Straße,die L 239, an den Kreisel der Quedlinburger Ortsumfahrung zwischen Neinstedt und Quarmbeck angeschlossen wird. Das Gute: Der Bau des Anschlusses an die neue B 6 wird wesentlich früher fertig als zunächst geplant.

Dafür müssen sich die Friedrichsbrunner auf starke Behinderungen einstellen, wenn ihre Hauptstraße ab diesem Jahr in drei Abschnitten saniert wird. „Ich möchte, dass die Entwässerung der Straße ihrer Funktion dauerhaft gerecht wird“, nennt Thales Bauamtsleiter Guido Blosfeld einen der Gründe für die Sanierung.

In und bei Thale brauchen Kraftfahrer auch 2017 wieder viel Geduld. Je nach Wetter werden die Bauarbeiten am Kreisverkehr in Thale Nord fortgesetzt. „In Richtung Timmenrode wird die Fahrbahn auf 200 Metern ausgebaut und ebenso an den Kreisel angeschlossen wie die Straße nach Warnstedt“, kündigt Stefan Hörold von der Landesstraßenbaubehörde den Abschluss der Arbeiten bis Herbst dieses Jahres an. Zudem werden durch den Zweckverband Ostharz in mehreren Straßen oberhalb der Bahnlinie Wasserrohre verlegt, was zu Einschränkungen für Anlieger und Nutzer führen wird.

Noch mehr Geduld brauchen die Unterharzer. Die Straße L 235 zwischen Harzgerode und Mägdesprung bleibt weiter bergauf gesperrt und wird wieder nur repariert - an einen Komplettausbau sei wohl frühestens ab 2025 zu denken, so Hörold.

Soweit es die Haushalte der Kommunen zulassen, sollen in diesem Jahr Bauvorhaben angefangen oder fertiggestellt werden. In Meisdorf soll beispielsweise die baufällige Annenbrücke durch eine neue Selkeüberquerung ersetzt werden. Auch die Evangelische Stiftung Neinstedt plant eine neue Brücke über die Bode zur Teufelsmauer.

Beide Brückenbauvorhaben werden durch den Bau der wohl längste Hängebrücke der Welt an der Mauer der Rappbode-Talsperre übertroffen. „Den bisherigen Rekord von 439 Metern im russischen Sotschi werden wir übertreffen“, kündigte Maik Berke, einer der Initiatoren, an. Bereits im Frühjahr soll das Rekordbauwerk eingeweiht werden.

In dieser Zeit sollen auch die neue Ferienhaussiedlung in der Huntesenke in Thale fertig werden, dem früheren Zielbereich der Downhillstrecke, und die Schlosskapelle in Ballenstedt. Die Sanierungsarbeiten nach einem Brand hatten sich verzögert.

In Heteborn soll 2017 mit dem Start eines neuen Bauabschnitts der 300. Geburtstag der Kirche nachgefeiert werden, der schon im Vorjahr im Kalender stand. Abhängig von Fördergeldern könnte sogar der Bau einer neuen Grundschule in Hedersleben beginnen.

Die Schützen aus Stecklenberg und Neinstedt wollen bis zum Frühjahr auch ihre neue unterirdische KK-Schießanlage einweihen, nach Monaten fleißigen Schaffens.

Die Quedlinburger planen die Sanierung des Ostflügels des Quedlinburger Schlosses (Museum) und der Orgel in der Marktkirche. Zudem sollen die Kindertagesstätten in der Süderstadt sowie der „Harzzwerge“ in Bad Suderode modernisiert werden. Ob auch der angekündigte Bau des neuen Hotels für das Kurzentrum startet, steht in den Sternen.

(mz)

In der Huntesenke in Thale wird das Ferienhausdorf  fertig
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Erhöht haben sich unter anderem die  Gebühren für die Abwasserentsorgung.
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