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"Forsthaus-Granola" Hofladen im Forsthaus Friedrichshohenberg bei Ermsleben: Dana Pape bietet regionale Spezialitäten an

Von Susanne Thon 06.03.2021, 12:56
Dana Pape führt seit Ende des vergangenen Jahres den Hofladen im Forsthaus Friedrichshohenberg. Dort gibt es jetzt ein von ihr kreiertes Müsli.
Dana Pape führt seit Ende des vergangenen Jahres den Hofladen im Forsthaus Friedrichshohenberg. Dort gibt es jetzt ein von ihr kreiertes Müsli. Susanne Thon

Ermsleben - Um die 30 Sorten macht sie jedes Jahr, darunter die Klassiker – Erdbeermarmelade zum Beispiel. Manchmal experimentiert Dana Pape aber auch: Dann kommen Geschmacksrichtungen wie Nektarine-Chili zustande.

Und für alle, die es noch etwas würziger mögen, hat sie Chutneys im Angebot. „Pflaume-Zwiebel“ ist auf einem der Gläser zu lesen, die in einem der Regale im Hofladen im Forsthaus Friedrichshohenberg bei Ermsleben stehen. Neben selbst gemachten Backmischungen im Glas. Und Keksen, die ihr Werk sind.

Jetzt hat Pape die Produktpalette erweitert und das Forsthaus-Granola kreiert, ein Knuspermüsli mit Haferflocken, Honig, Walnüssen, Sonnenblumenkernen, getrockneten Äpfeln und Quitten.

Seit Ende vergangenen Jahres führt sie den Hofladen auch. Seitdem sind die Freitage in ihrem Terminkalender für die Arbeit im Forsthaus reserviert. Wobei: „Ich empfinde das nicht als Arbeit. Das macht mir Spaß.“

Pape ist Diätassistentin, führt eine mobile Praxis für Ernährungsberatung

Auch, weil sie von Berufs wegen ein Faible für gesunde Ernährung hat. Pape ist Diätassistentin, sie hat eine mobile Praxis für Ernährungsberatung. Daher kennt sie auch ganz verschiedene Einstellungen zu Lebensmitteln: „Es gibt einige, die gucken nur auf den Preis. Viele legen aber Wert auf regionale, saisonabhängige Produkte, auf Selbstgemachtes. Bio muss da nicht mal sein“, sagt Pape.

Im Hofladen geht es ihr vor allem darum, sich abzuheben. „Wir brauchen was, was kein anderer hat“, erklärt sie, etwas, das sich nicht ohne Weiteres einfach nachmachen lasse, zumindest nicht mit x-beliebigen Zutaten. Und da kam Pape, selbst ganz begeistert von der Kombination, aufs Müsli.

Weil eben jene Zutaten quasi vor der Haustür wachsen und die Herbergsgäste - sofern bald wieder welche kommen dürfen - so künftig ein regionales Müsli statt eines gekauften auf dem Frühstückstisch vorfinden. Die Äpfel stammen von der Streuobstwiese im Burggraben, die Quittenbäume stehen auf dem Burghof.

Und auch der Honig ist von den Bienen, die rund ums Forsthaus auf Nektarjagd gehen. Der Hofladen ist jeden Freitag ab 13 Uhr geöffnet. Die Kunden können hier regionale Produkte einkaufen, Eier und Honig, Wurst, Mehl, Kuchen, Brot.

Das wird zu besonderen Anlässen sogar vor Ort im historischen Steinofen gebacken. Aber Anlässe gab es schon lange keine mehr. Und ebenso wenig können sich die Kunden im Hofcafé niederlassen. Corona eben.

Der Zutritt zum Laden ist pandemiebedingt nur mit Maske möglich - und einzeln. Finanziell ist die aktuelle Situation ein Desaster für den Verein Förderkreis Konradsburg, zu dem das Forsthaus Friedrichshohenberg gehört.

Keine Veranstaltungen, keine Projekte, keine Beherbergung von Gästen

Nicht nur das Café blieb zu. Es gab keine Veranstaltungen, keine Projekte, keine Beherbergung. Von montags bis freitags kamen immer Schulklassen – für sie gibt es verschiedene Angebote, vom Abenteuer Konradsburg über den Färberworkshop bis hin zum Schreiben wie anno dazumal.

Und an den Wochenenden kehrten hauptsächlich Familien ein. Einnahmen blieben aus, die Fixkosten liefen weiter; ohne die Hilfen, die der Verein beantragt und bekommen habe, würde es nicht gehen, sagt Christa Wycisk vom Förderverein Konradsburg.

Auch die Vereinsmitglieder unterstützten – spendeten. Nichtsdestotrotz: „Unser Puffer ist längst aufgebraucht“, macht sie klar. Auf wackeligen Füßen stehen deshalb auch einige bauliche Vorhaben. Für den Einbau einer neuen Heizung etwa fehlen nunmehr die Eigenmittel, die für die Förderung eines solchen Vorhabens erforderlich wären.

„Unser Puffer ist aufgebraucht“, sagt Dana Papa über den Förderverein

Bewilligt wurden die Fördermittel aber längst. „Wir haben noch mal um Aufschub gebeten“, so Wycisk, die sich nun um eine weitere Projektförderung bemüht, über die der Vereinsanteil gedeckelt werden soll.
Doch auf der Agenda steht noch viel mehr:

Der Forsthausgarten soll noch in diesem Frühjahr reaktiviert werden. Und derzeit laufen Renovierungsarbeiten, ist Hauswirtschafterin Doreen Lindenberg dabei, einen Aufenthaltsraum für Kinder herzurichten. „Das wäre im laufenden Betrieb anstrengend.“

Am 12. März - so der Plan - sollten einzelne Angebote wieder anlaufen, ein Kreativkurs stattfinden, Eier färben, Frühlingsdeko basteln, sagt Pape. Und am 19. und 20. März könnte das Baumschnittseminar nachgeholt werden, das schon im Februar angesetzt war.

„Wir müssen gucken, dass wir Leute herkriegen“, sagt sie. Sei es durch Veranstaltungen oder die Produkte im Hofladen. Apropos: Beim Müsli will sie es nicht belassen. Gerade sei sie dabei alte Rezepte zusammenzutragen, „die dürfen nicht in Vergessenheit geraten“; sie nennt unter anderem die Burgsuppe. Auch neue Kooperationen strebt sie an. (mz)