Hexe EHW-Logo Stadtwappen Hexe EHW-Logo Stadtwappen: Viele Ideen für Kreisverkehr in Thale/Nord

Thale - Wie soll einmal der neue Kreisverkehr in Thale/Nordgestaltet werden? Die Stadt Thale hatte dazu im November vergangenen Jahres zum Ideenwettbewerb aufgerufen. Die Thalenser ließen sich nicht lange bitten: „Bisher sind sechs Vorschläge im Rathaus eingegangen“, bestätigte der Bauamtsleiter der Stadt Thale, Guido Blosfeld, auf Anfrage der MZ
„Der Kreisverkehr stellt eins der Eingangstore in die Stadt dar“, sagte Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU). Dementsprechend sollte etwas „Thale- oder Harztypisches“ gefunden werden - ein echtes Markenzeichen nach dem Beispiel der Teufelsfigur am Kreisverkehr an der Friedensbrücke. Der Kreativität seien dabei keine Grenzen gesetzt. Und so sehen die Vorschläge aus:
Wilder Mann: Für die Thalenserin Gerda Todte ist solch ein markantes und traditionsreiches Symbol der „Wilde Mann“. Er ist in seiner Gestalt sehr auffällig, und man kann ihn gut in Holz als Kettensägearbeit oder auch gegossen darstellen. Bereits um 1445 lässt sich eine Eisenhütte „Zum Wilden Mann“ am Eingang zum Bodetal nachweisen.
Diese Hütte war der Beginn der Industrie in Thale und erlebte bis zum 17. Jahrhundert eine wechselvolle Geschichte. Nach „Verödung“ im 30-jährigen Krieg wurde sie als „Berghaus zum Wilden Mann“ wieder aufgebaut. Die Wichtigkeit der Industrie und des Fremdenverkehrs für Thale komme auch mit der Darstellung des „Wilden Mannes“ im Thalenser Wappen von 1900 bis 1935 zum Ausdruck, berichtet sie.
Denn schließlich symbolisiert er ja auch die Wälder des Harzes. Er hält in einer Hand eine Harzfichte und in der anderen Hand eine Keule (sie steht für das Urwüchsige, Wilde), sein Kopf und seine Hüfte zieren Gebinde aus Eichenlaub. Auch auf einem Doppeltaler der Stadt Thale von 1923 wurde er abgebildet. „Für mich symbolisiert er somit Natur und Industrie“, meinte sie. Beides prägte die Stadt.
Stadtwappen: Barbara Langhans hat gleich zwei Vorschläge eingereicht. Das Wappen der Stadt Thale in Stein gemeißelt, ist nach ihrer Ansicht „sehr schön und die preisgünstigste Variante“.
Rosstrappensage: Barbara Langhans würde auch das Nachstellen der Rosstrappensage nicht schlecht finden. Das Bodetal verbinde die Stadt mit der Sage und sei auch die bekannteste rund um Thale, meinte die Thalenserin.
Trampende Hexe: Der Quedlinburger Metallgestalter Joachim Müller, dessen Figuren beispielsweise auf dem Kreisverkehr an der Friedensbrücke und auf dem Hexentanzplatz stehen, stellt sich eine trampende Hexe vor, die den Gästen in Thale/Nord den Weg in die Stadt weist. Für einen mittigen Standort im recht großen Kreisel sollte die Skulptur nicht zu klein sein, meinte er. Denkbar wäre allerdings auch eine kleinere Skulptur, die dann am Rande des Kreisels stadteinwärts ihren Platz erhalten sollte.
EHW-Thale-Logo: Kathrin Schneider und Thomas Baumgärtner aus Thale schlagen vor, das Logo des einstigen VEB Eisen- und Hüttenwerke auf den Kreisverkehr zu setzen. „Auch wenn wir in diesem Jahr den 330. Geburtstag nicht mehr offiziell feiern konnten, ist die Entwicklung der Stadt doch tief mit der Geschichte des Werkes verbunden“, meinten sie.
Auch die Menschen, welche das Logo nicht mit der einstigen Bedeutung in Zusammenhang bringen, werden durch den „Thale-Schriftzug“ erkennen, welche Stadt sie erreicht haben, schrieben sie weiter. Eine Kombination aus Stahlblech und Emaille für das Logo würden die beiden hauptsächlich verwendeten EHW-Materialien sehr gut symbolisieren. Eventuell kann man den Sockel auch mit Eisenerz überschütten, dann würde sich das Logo auch noch symbolisch aus diesem erheben, um die Erzeugungskette komplett zu machen.
Wendhusenturm: Die Thalenserin Kerstin Schlicht und Heinz A. Behrens, 1. Vorsitzender der Nordharzer Altertumsgesellschaft, schlagen vor, ein Modell des „Wendhusenturmes“ im Kreisverkehr aufzustellen. Der Turm ist Teil der ältesten Klosteranlage Nord- und Mitteldeutschlands.
Die Besucher der Stadt würden so einen ersten Eindruck von der „urbanen Symbolik“ bekommen und die Thalenser stets an die lange und großartige Geschichte ihrer Heimatstadt erinnern. Somit werde ein Bogen vom Bodetaltourismus zur Entstehungsgeschichte der Stadt als ältester Ort - Gründungsjahr des Klosters war 825 - im Harz geschlagen. Die Turmplastik könnte aus gefärbtem Metall entstehen.
Die Vorschläge werden, da für die Kreiselfläche die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) zuständig ist, von ihr gesichtet und mit Vertretern der Stadt und der Straßenverkehrsbehörde besonders unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit geprüft, sagte LSBB-Regionalleiter Stefan Hörold.
Dabei dränge die Zeit nicht: Die Bauarbeiten in diesem Bereich sollen ab 7. März wieder aufgenommen werden. Bis in den Herbst dieses Jahres werden sie dann noch dauern. So werden noch unter anderem die Anschlüsse an die Landesstraßen nach Warnstedt und Timmenrode neu hergestellt oder ausgebaut. (mz)