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Heimatverein Ditfurt Heimatverein Ditfurt: Spaß ist Trumpf

Von Andreas Bürkner 21.09.2018, 07:56
Auch Quedlinburgs Ex-Oberbürgermeister Eberhard Brecht spielt mit.
Auch Quedlinburgs Ex-Oberbürgermeister Eberhard Brecht spielt mit. Andreas Bürkner

Ditfurt - „18, 20, passe ...“ - so oder ähnlich beginnt an einem der vier Tische im Ditfurter Heimatverein immer wieder das Reizen. Alle 14 Tage treffen sich die Skatschwestern und -brüder zum Duell mit den 32 Karten, das zu Zeiten ohne Computer und viele Fernsehprogramme wesentlich häufiger gespielt wurde als in der Gegenwart.

„Wir sind damit in eine Lücke gestoßen“, berichtet Initiator Lothar Küster über den Start vor sechs Jahren, der interessierte Skatspieler und auch Frauen zusammenführte.

Heimatverein Ditfurt: Viele haben sich dem Verein angeschlossen

Manche kamen, andere gingen - und die Hälfte der über die gesamte Zeit im Schnitt zwischen 16 und 20 Mitspieler ist von Beginn an dabei, darunter auch viele, die sich inzwischen dem Heimatverein Ditfurt als Mitglied angeschlossen haben.

Eine Teilnahmepflicht gebe es nicht, macht Küster deutlich, und ergänzt: „Dass an normalen Abenden wirklich alle da sind, habe ich deshalb noch nicht erlebt.“

Auch Spieler, die eine Chance auf große Gewinne witterten, hätten sich schon ab und zu eingefunden. Doch das Regelwerk der Ditfurter verhindert von Beginn an das, was auch auf der Rückseite der Spielkarten zu lesen ist: „... auf einmal bist du reich.“

Heimatverein Ditfurt: Ein Termin im Jahr ist Pflicht

Ernst nehmen die Besucher den Spruch ohnehin nicht, wissen sie doch, dass er vom Sponsor der Karten stammt, einer Lottogesellschaft.

Ein Termin im Jahr ist nahezu Pflicht: Die Auswertung mit der Auszeichnung der besten Spieler eines Kalenderjahres.

Dazu werden die Punkte der Mitspieler von allen Abenden addiert. Sogar einen glänzenden Pokal für den Sieger überreicht der Organisator sowie Preise für die weiteren Platzierten.

Den Trost für weniger Erfolgreiche gibt es an diesem Tag mit schönem Essen sowie Getränken. Küster: „Schließlich haben die Mitspieler je nach Glück und Können dafür ja selbst gesorgt“.

Heimatverein Ditfurt: Es bleibt nicht viel Zeit zum Punktesammeln

Er erklärt den Hintergrund: „Erreicht ein Spieler am Tisch die 402-Punkte-Marke, müssen die anderen je 50 Cent in diese Sammelkasse einzahlen.“

Das wäre auch bei den nächsten Stufen (804, 1.206) so, „allerdings wird letztere Stufe an einem der Spieltage eher selten erreicht.“

Denn viel Zeit zum Punktesammeln bleibe nicht, betont Küster: „Pünktlich um 19.15 Uhr beginnen die Spiele und fünf vor zehn ist definitiv Schluss.“

Heimatverein Ditfurt: Das Lost entscheidet über die Spielpartner

Wer am jeweiligen Abend mit oder gegen wen antreten muss, entscheidet allein das Los. „Ausgerechnet heute führte es dazu, dass alle Quedlinburger an einem Tisch gelandet sind“, beobachtet Küster eine Besonderheit.

Hausneindorfer gehören ebenso zum Stamm der Skatrunde in Ditfurt. „Auch zwei Wernigeröder kamen einige Zeit“, erinnert sich Mitspieler Bernd Hartig noch.

Die Jagd um Punkte ist nur ein Grund für die Teilnahme, bestätigen fast alle. „Man ist mal unter Menschen und kann miteinander schön erzählen“, wird mehrfach gesagt.

Und andere begründen ihre Motivation mit: „Es ist gut für den Kopf und erfordert Mitdenken.“ Letztlich hänge der Erfolg zwar von einem guten Blatt ab. Weil das Spielen vor allem aber großen Spaß bereite, sei das eher Nebensache und der Ehrgeiz nicht übertrieben.

Heimatverein Ditfurt: Hoher Altersdurchschnitt ist das Problem

Ein Problem für die Zukunft bereitet der Skatrunde der hohe Altersdurchschnitt jenseits der 60 Jahre, den auch Eberhard Brecht nicht wirklich senken konnte.

„Seit einem dreiviertel Jahr bin ich dabei, um abends entspannt und ohne Druck mit Gleichgesinnten diesem Hobby nachgehen zu können“, begründet der Quedlinburger Ex-Oberbürgermeister. Und noch ein Ziel haben die Ditfurter: „Wir wollen unbedingt mal ins Skatmuseum nach Altenburg.“ (mz)