1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Havarie an Bahnübergängen: Havarie an vier Bahnübergängen in Thale und Quedlinburg: Schranken schließen nicht, obwohl Züge durchfahren

Havarie an Bahnübergängen Havarie an vier Bahnübergängen in Thale und Quedlinburg: Schranken schließen nicht, obwohl Züge durchfahren

Von Benjamin Richter 12.12.2019, 08:56
Am Übergang an der Wotanstraße in Thale bleiben die Schranken oben.
Am Übergang an der Wotanstraße in Thale bleiben die Schranken oben. Richter

Quedlinburg/Thale - An mindestens vier Bahnübergängen in Quedlinburg und Thale ist seit Mittwochmorgen besondere Vorsicht geboten: Die Schranken versagen den Dienst. Sie bleiben offen stehen, wenn sich ein Zug nähert. Die Störung besteht nach MZ-Informationen in Thale seit 7.30 Uhr am Mittwoch, in Quedlinburg seit 11 Uhr.

Für den Bahnübergang Frachtstraße in Quedlinburg, teilt ein Sprecher des Fahrdienstleisters Abellio mit, sei das technische Problem am Mittwochnachmittag behoben worden.

Auf die Anfrage, wie lang die Verkehrsteilnehmer in Thale noch mit der Fehlfunktion der Schranken an den Bahnübergängen Obersteigerweg, Wotanstraße und Bahnhofstraße rechnen müssen, konnte die Pressestelle der Deutschen Bahn, die die Schranken betreibt, bis zum Redaktionsschluss keine Auskunft geben.

Havarie betrifft Übergänge Obersteigerweg, Wotanstraße und Bahnhofstraße in Thale

Auch die Ursache der Störung ist noch nicht bekannt. Abellio-Sprecher Matthias Neumann erklärt, dass Zugführer automatisch ein Signal erhielten, wenn eine Schranke nicht funktioniert. „Dann leuchtet ein weißes Blinklicht auf“, erläutert der Sprecher des Konzerns, der vor reichlich einem Jahr das Streckennetz in Mitteldeutschland von Transdev (Harz-Elbe-Express) übernommen hat.

Die Lokführer seien dann angehalten, den Zug vor dem Bahnübergang zum Stehen zu bringen und Autofahrer, Radler und Fußgänger durch Hupen auf sich aufmerksam zu machen. „Das sieht für jemanden, der das zum ersten Mal beobachtet, vermutlich komisch aus“, fügt Neumann hinzu. „Mitunter kann für Außenstehende auch der Eindruck eines Beinahe-Unfalls entstehen.“

Lokführer müssen vorm Übergang halten, hupen und dürfen erst dann weiterfahren

Auch auf den Fahrplan habe die Schrankenstörung Auswirkungen, ergänzt der Sprecher des privaten Bahnbetreibers. „Es kostet schon Zeit, wenn der Zug die Bahnübergänge nicht mit der normalen Geschwindigkeit passieren kann, sondern jedes Mal abbremsen muss.“ So seien bis zum Bahnhof Thale im Schnitt vier Minuten Verspätung entstanden. (mz)