Vom Brocken nach Wernigerode Harzer Schmalspurbahnen: Lokomotive und Wagen der Brockenbahn wurden nach über zwei Tagen aus gewaltiger Schneewehe befreit

Schierke/Wernigerode - Erfolg am frühen Abend: Der auf dem Brocken eingeschneite Zug der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) konnte am Donnerstag vollständig aus den Schneemassen befreit werden. Mit einem Hilfszug wurde gegen 16 Uhr zunächst der letzte der drei Waggons ins Tal transportiert. Zwei Stunden später startete auch der Transport der vereisten Dampflokomotive.
„Die Lok muss in Schrittgeschwindigkeit ins Tal geschleppt werden“, sagt HSB-Sprecher Dirk Bahnsen. „Wir rechnen daher mit einer Transportdauer von vier bis fünf Stunden.“ Die Ankunft am Bahnhof Westerntor in Wernigerode werde für den späten Donnerstagabend erwartet.
Lokomotive wird nach Wernigerode geschleppt
Seit dem frühen Morgen waren den zweiten Tag in Folge Schneefräse, Bagger sowie rund 20 Mitarbeiter der HSB mit Schaufeln und Schneeschiebern im Einsatz. Die Bergung des bereits am Dienstag in einer Schneewehe steckengebliebenen Zuges dauerte damit insgesamt drei Tage.
Vor allem die Lokomotive stellte die Einsatzkräfte am Donnerstag vor Herausforderungen, laut Bahnsen glich sie einem „Eispanzer“. „Die Lok musste zunächst rollfähig gemacht werden“, erklärt Sprecherin Heide Baumgärtner. „Hierfür wurden Teile erwärmt und andere abmontiert.“
Teile der Lok mussten vorher erwärmt werden
Nur so sei die Dampflokomotive überhaupt zu bewegen gewesen. Berichte über Schäden durch eingefrorenes Wasser im Kessel der Lok konnte man bei der HSB am Donnerstag nicht bestätigen.
Am Dienstagmittag hatte sich die Brockenbahn in einer Schneewehe rund 150 Meter vor dem Brocken-Bahnhof festgefahren, Passagiere saßen stundenlang fest. Sie wurden später mit einer zusätzlichen Lok ins Tal gebracht. Am Mittwoch konnten bereits zwei der drei Waggons befreit und abtransportiert werden.
Bei der HSB geht man nach der Bergung davon aus, dass der Zugverkehr zum Brocken im Laufe des Freitags wieder aufgenommen werden kann. Am Morgen soll die Schneefräse hierfür noch einmal die Strecke abfahren. (mz)