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GutsMuths Quedlinburg GutsMuths Quedlinburg in der Basketball-Oberliga: Sieg wieder verloren?

Von Alexander Winkler 24.09.2018, 09:07
Auf dem Spielfeld dominierten die Quedlinburger ihren Gegner aus Dessau ganz deutlich.
Auf dem Spielfeld dominierten die Quedlinburger ihren Gegner aus Dessau ganz deutlich. marian storch

Quedlinburg - Gunter Schimpfermann wollte am Sonntag nichts von Schuldzuweisungen wissen. „Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen“, meinte der Trainer von GutsMuths Quedlinburg, „und wir machen auch unsere Fehler gemeinsam.“

Am Abend zuvor hatte seine Mannschaft leider all das geschafft. In nur einem Spiel.

Regel ist eindeutig

Er wird noch lange in Erinnerung bleiben, der Saisonauftakt 2018/19 der Quedlinburger Basketballer. Wieder einmal hatte die Dessauer Sporthalle am Philanthropinum eine schicksalhafte Rolle in der Geschichte der Mannschaft eingenommen.

Dort, wo die Mannschaft fast genau auf den Tag ein halbes Jahr zuvor erstmals in ihrer Geschichte die Landesmeisterschaft gewonnen hatte, ging sie nun wieder als strahlender Sieger vom Feld.

Und ahnte nicht, dass sie schon von der ersten Sekunde an als Verlierer festgestanden haben könnte.

Ein Spieler nicht gemeldet

„Es wäre natürlich ganz bitter, aber das Leben geht weiter“, sagte Schimpfermann über das 84:57 gegen den BC Anhalt, das in den kommenden Tagen eventuell wieder aus den Ergebnislisten gelöscht wird.

Der Grund: Die Quedlinburger hatten einen ihrer zehn eingesetzten Spieler vor Beginn der Partie nicht auf der elektronischen Meldeliste des Verbandes vermerkt.

Die Regel in so einem Fall ist im Basketball eindeutig: Der Spieler gilt als nicht einsatzberechtigt, die Mannschaft erhält den Sieg wieder aberkannt, der Sieg geht an den Gegner.

Fehler wieder gutmachen

Negativer Nebeneffekt: GutsMuths bekäme nun auch noch einen Wertungspunkt abgezogen, würde also in der Abschlusstabelle im Falle einer gleichen Anzahl von Siegen mit einer anderen Mannschaft immer schlechter eingeordnet - egal wie das direkte Duell ausgegangen ist.

„Es war erst der Start, wir hätten noch siebzehn Spiele Zeit, diesen Fehler wieder gutzumachen“, meinte Gunter Schimpfermann.

Dass seine Mannschaft alle Chancen besitzt, auch trotz des möglichen Malheurs zum Start wieder eine wichtige Rolle in dieser Rolle spielen zu können, bewies sie auf dem Feld.

Die Gastgeber hatten zwar überraschend auf gleich sieben Spieler verzichten müssen - darunter mit Stefan Ahrens und Daniel Lindner die beiden wohl wichtigsten Taktgeber - und ihr Team mit Nachwuchskräften aufgefüllt, doch trotzdem boten sie den Quedlinburgern einen großen Kampf - zumindest zwei Viertel lang.

Dessau kennt das Gefühl

„Natürlich war das nicht der BC Anhalt in Bestbesetzung“, meinte Gunter Schimpfermann, „doch gerade bis zur Halbzeit haben sie uns vor einige Probleme gestellt.“

Nur einige unnötige Ballverluste des BCA und die Treffsicherheit aus der Distanz sicherten GutsMuths die knappe 43:36-Halbzeitführung.

Noch eine Schippe draufgelegt

Nach dem Seitenwechsel aber legte Quedlinburg in der Verteidigung eine Schippe drauf, erhöhte den Druck und setzte sich folgerichtig auf 62:42 (30.) ab.

Der Widerstand war gebrochen.

Als die verbliebenen Routiniers der Dessauer später fast alle mit dem fünften Foul vom Feld mussten, erinnerte es am Ende eher an ein Trainingsspiel. „Wir waren unterlegen, aber trotzdem möchte man sich natürlich zum Start nicht so hoch geschlagen geben“, meinte Dessaus Spielertrainer Mario Friedrich.

Da wusste er jedoch noch nicht, dass seine Mannschaft vielleicht als Sieger aus diesem Duell hervorgehen würde. „Uns ist so ein Fehler vor einigen Jahren in einer Saison gleich zweimal passiert“, fühlte Friedrich mit, „es täte mir leid.“ (mz)