Burg-Sanierung Gemeinderat Selke-Aue beschließt Haushalt 2021: Mehr Brandschutz und Fahrstuhl auf Burg Hausneindorf

Selke-Aue - Der Gemeinderat Selke-Aue hat im schriftlichen Umlaufverfahren bei einer Stimmenthaltung den Haushalt für das Jahr 2021 beschlossen. Nicht alle Projekte, die der Rat zuvor auf eine Prioritätenliste für die drei zur Gemeinde gehörenden Orte Hausneindorf, Heteborn und Wedderstedt gesetzt hatte, können umgesetzt werden.
„Dafür reicht das Geld nicht aus“, sagt Bürgermeister Uwe Fabian (parteilos). „Wir mussten Maßnahmen verschieben, und es kommen ja auch immer neue dazwischen.“
Durch Rücklagen aus den Vorjahren kann der Haushalt ausgeglichen werden
Im Ergebnisplan stehen Erträgen in Höhe von 1.429.100 Euro Ausgaben in Höhe von 1.697.800 Euro gegenüber. Durch Rücklagen aus den Vorjahren könne der Haushalt ausgeglichen werden, erklärt der Bürgermeister.
Mit insgesamt 939.000 Euro resultiert der größte Teil der Erträge aus Steuereinnahmen. „Da sind wir sehr zufrieden, dass wir viele kleine Gewerbebetriebe haben“, erklärt Uwe Fabian.
Corona-bedingte Ausfälle seien nicht zu verzeichnen. Wegen der höheren Steuerkraft in den Vorjahren sind allerdings die Schlüsselzuweisungen gesunken - von 294.000 Euro im vergangenen auf 273.000 Euro in diesem Jahr.
Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde sind die größten Posten
Größter Posten sind die sogenannten Transferaufwendungen. Enthalten ist hier die Kreisumlage, die zwar prozentual unverändert ist, in diesem Jahr aber wegen der gestiegenen Steuerkraftmesszahl für die Gemeinde Selke-Aue mit 475.000 Euro deutlich höher ausfällt als im Vorjahr (397.000 Euro).
Auch die - ebenfalls prozentual unveränderte - Verbandsgemeindeumlage zählt zu den Transferaufwendungen. Hier sind 606.700 Euro veranschlagt - 99.300 Euro mehr als im Vorjahr.
Zu weiteren Aufwendungen zählen unter anderem Ausgaben für die Fahrzeuge in den drei Bauhöfen - insgesamt 16.000 Euro - sowie die Personalkosten, Ausgaben für die Friedhöfe, die Instandhaltung der Wege und die Straßenbeleuchtung.
Und für das öffentliche Grün: „Wir haben in allen drei Orten viele alte Bäume“; diese stürben zunehmend ab, müssten gefällt und Ersatzpflanzungen durchgeführt werden, sagt der Bürgermeister. „Weil uns das jedes Jahr einholt, haben wir in diesem Haushalt die geplanten Ausgaben von 10.000 auf 20.000 Euro erhöht.“
Für Bauarbeiten auf Burg Hausneindorf sind rund 670.000 Euro eingeplant
Gut eine Million Euro soll in diesem Jahr für Projekte in den drei Orten ausgegeben werden. Das umfangreichste Investitionsvorhaben - mit 669.000 Euro und einer 90-prozentigen Förderung als Leader-Projekt - soll auf der Burg Hausneindorf umgesetzt werden.
Geplant sind Arbeiten am Dach des Palais, an den elektrischen Anlagen sowie für den Brandschutz, eine Giebelsanierung und der Einbau eines Aufzugs, mit dem das Museum barrierefrei erreicht werden kann. „Der Bauantrag ist gestellt“, sagt Uwe Fabian.
250.000 Euro sind für einen neuen Regenwasserkanal und die Erneuerung von Fahrbahn und Gehwegen in der Feldstraße in Hausneindorf veranschlagt. Gebaut werden soll mit Fördergeld, das noch beantragt wird.
Sollte der Antrag nicht bewilligt werden, „wollen wir wenigstens die Planungsleistung erbringen lassen“, erklärt der Bürgermeister.
Für das Anlegen von Fußwegen im neuen Wohngebiet „Faules Faß“ in Wedderstedt sind 20.000 Euro eingeplant, für die Fahrbahnreparatur der Straße „Siedlung“ im Ort 30.000 Euro. Ebenfalls 30.000 Euro sind für den Kauf eines Lkws für den Bauhof Wedderstedt vorgesehen.
In Heteborn und Hausneindorf sollen die Friedhofstore - in Hausneindorf zusätzlich ein Stück Zaun - erneuert werden; dafür sind insgesamt 15.000 Euro veranschlagt. Und 10.000 Euro sind für die Instandsetzung des Ablaufgrabens am Teich in Heteborn eingeplant.
In Heteborn und Hausneindorf sollen die Friedhofstore saniert werden
Aktuell liegt der Haushalt bei der Kommunalaufsicht zur Genehmigung. „Ich hoffe jeden Tag darauf, dass diese kommt“, sagt der Bürgermeister. Sobald sie vorliegt, gehe es an das Abarbeiten des Geplanten. „Ob wir alles umsetzen können, ist fraglich. Meist läuft uns die Zeit weg, und teilweise finden sich keine Firmen, die Angebote abgeben. (mz)