Fussball Fussball Quedlinburg: SV 1890 Westerhausen bezwingt QSV

Quedlinburg - Das Duell zweier Meister lockte am Sonntag 160 Zuschauer in die Lindenstraße. Der Quedlinburger SV, der Meister der Harzoberliga, traf auf den Meister der Landesklasse 3, den SV 1890 Westerhausen. Der QSV nimmt den Platz der Wolfsberg-Elf in der Landesklasse ein, während die Westerhäuser in der Landesliga gegen Thale, Einheit Wernigerode und Ilsenburg um Punkte kämpfen.
Im Vorfeld war auf der QSV-Facebookseite ein „Duell auf Augenhöhe“ erwartet worden, das aber der Favorit und Landesligist mit 2:0 entschied.
„Wir haben zu viele Standards verursacht. Da war Quedlinburg brandgefährlich“, krittelte Andreas Geuer, der den verhinderten Westerhäuser Trainer Karsten Armes vertrat.
Dennoch war er zufrieden. „Für diese Aufstellung war das echt ordentlich. Wir haben manchmal das Tempo etwas zu sehr verschleppt anstatt schnell nach vorn zu spielen.“
Das Team von Trainer Armes steckt wie der QSV voll in der Vorbereitung, hatte aber im Gegensatz zu den Quedlinburgern noch einige Urlauber, die am Sonntag fehlten. Torschützenkönig Friedrich Reitzig (28 Tore, 15 Vorlagen) ist noch verletzt. Lars Timpe (16/19) und Spielmacher Steffen Hägemann (4/12) sind wie auch Martin Panterodt, Florian Brinkmann, Lukas Kasten und Sören Maulhardt im Urlaub.
So musste Trainer Armes in die Trickkiste greifen und berief Gunnar Blum, Thomas Wünsch und Philipp John in den Kader. Sie spielen in der Reserve des SV 1890. Zudem war Neuzugang Oliver Dolch die einzige Spitze. Auch in Mittelfeld und Abwehr testete Armes eine neue Formation.
Sein Team begann engagiert und mit mehr Ballbesitz. Es spielte in der ersten Minute schön über die Außenbahn, doch ein Abseitspfiff stoppte die Aktion. Auch ein langer Ball von Marco Michaelis auf den 19-jährigen Dolch brachte Gefahr, doch Rachid Aissa-Maadaoui klärte im letzten Moment (4.).
Der QSV war das erste Mal gefährlich, als Marcus Brenner nach einer Ecke zum Kopfball kam (10.). Ronny Borchardt bediente mit einem wunderschönen Pass in die Spitze Dolch, aber Erik Brahmann stellte seinen Körper in den Angreifer, und Keeper Martin Werner konnte das Leder aufnehmen (17.). Das 1:0 spielte die Wolfsberg-Elf stark von hinten heraus.
Daniel Weber spielte einen Pass durch die Nahtstelle der Viererkette auf Christoph Klöppel, der war schneller als Philipp Horn in seinem Nacken und legte im Strafraum für Dolch quer, der zur Führung einschob (23.). Zwei Minuten später gab es Strafstoß: Marcus Brenner und Sebastian Werner kämpften um die bessere Position und bearbeiteten sich – Schiedsrichter Kawitzke pfiff, Nico Stertz schnappte sich das Leder und nagelte es an die Latte.
In Wembley-Manier sprang der Ball nach unten, war aber nicht hinter der Linie – es blieb beim 1:0 für die Gäste. Bis zur Pause kam von Quedlinburg nichts mehr, aber Blum (34.) und Werner nach Freistoß (40.) hatten jeweils das 2:0 auf dem Fuß.
Ein Treffer in der zweiten Halbzeit
Nach Wiederanpfiff klärte Marcel Fricke gegen Pascal Scheffler. Bei der folgenden Ecke kam Brenner zum Kopfball, aber wieder war der Ball sichere Beute für Elsner im Tor des SV 1890 (50.).
Wie auch in der folgenden Szene: einen Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Brahmann gefährlich aufs Tor, aber wieder war Elsner mit starker Parade zur Stelle (62.). Auch Westerhausen verstand es, Gefahr nach Freistößen zu verbreiten, aber Maadoui klärte vor Fricke (65.).
Nach einem schnellem Gegenstoß der Quedlinburger gab es nur kurze Zeit später wieder Strafstoß. Sebastian Stosch schickte Steven Matthes über die rechte Seite, der setzte sich an der Eckfahne gegen Fricke durch, im Zentrum kam er mit hohem Tempo auf Eicke Timpe zu, fand den Kontakt und fiel. Michel Sauerzapf schnappte sich das Leder, Elsner blieb lange stehen, entschied sich dann für das rechte Eck und konnte den Schuss in die Mitte des Tores mit den Füßen parieren (69.).
Die Rache gab es nur eine Minute später, Steven Pflug legte nach schnellem Gegenangriff nach links auf Ronny Borchardt - dessen Schuss wurde von Namensvetter Ronny Schönian noch abgefälscht – und damit unhaltbar für Werner im QSV-Gehäuse.
Oliver Dolch (75.), Marco Michaelis mit Pfostentreffer nach einem tollen Volleyschuss (75.), Borchardt (79.), John und Dolch (85.) hätten das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können. Bis auf den Schuss von Franz Hentschel (83.) kam vom QSV nach dem zweiten vergebenen Strafstoß nichts gefährliches mehr. „Der Einsatz des gesamten Kaders war absolut sehenswert“, zeigte sich Andreas Geuer zufrieden. (mz)