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Fußball-Landespokal  Fussball-Landespokal: Westerhausen zwingt Favorit Ilsenburg in die Verlängerung

Von Hannes Wendorff 05.09.2016, 05:56
Lars Timpe (li., im Duell mit Chris Heimlich, re. Dawid Lozinski) erzwang nicht nur die Verlängerung, sondern traf auch zur Entscheidung.
Lars Timpe (li., im Duell mit Chris Heimlich, re. Dawid Lozinski) erzwang nicht nur die Verlängerung, sondern traf auch zur Entscheidung. Detlef Anders

Westerhausen - Einen tollen Pokalkrimi erlebten über 120 Zuschauer in der zweiten Runde des Landespokals auf dem Wolfsberg. Im Harzderby besiegte der SV 1890 Westerhausen den FSV Grün-Weiß Ilsenburg 3:2 nach Verlängerung. Für Trainer Andreas Geuer war der Sieg wegen Hälfte zwei und der Verlängerung verdient: „Wir waren das bessere Team.“

SV-Trainer Karsten Armes musste nicht nur die erkrankten Steffen Kittke und Daniel Weber ersetzen, zudem war Steven Pflug gesperrt, er musste sich auch von Co-Trainer Andreas Geuer vertreten lassen. Die Ausfallliste der Gäste war sogar noch länger. Deshalb überließen sie den Hausherren anfangs die Initiative, die gegen den Defensivverbund keine Lücken fanden.

Harte Attacke, aber kein Elfmeter

Chancen blieben in der ersten Halbzeit beiderseits Mangelware, wäre nicht der Freistoß vom Ilsenburgs Kapitän Dawid Lozinski gewesen. Er zirkelte das Leder an der Mauer vorbei ins Eck zum 1:0 (15.). Nach der Führung zogen sich die Gäste noch weiter zurück. Nach Doppelpass mit Friedrich „Fritze“ Reitzig drang Steffen Hägemann in den 16er ein, doch war der Keeper zur Stelle (34.).

Auf der Gegenseite bediente Matthias Enigk Martin Gottowik, der diese Riesenchance aber vergab – Keeper Danny Geuer parierte glänzend. Im Zweikampf mit Abwehrchef Chris Heimlich wurde Reitzig hart attackiert, bekam aber keinen Strafstoß (38.). Lars Timpe verfehlte zweimal per Kopf das Tor (40., 42.).

Trainer Geuer stellte zur Pause sein Team um, Lars Timpe wurde in den Sturm geschickt, um mehr Anspielstationen zu schaffen. Gottowik traf zwar mit einem Kopfball, stand aber im Abseits (55.). Den Auftakt zur letzten halben Stunde setzte Steffen Hägemann mit einem Schuss aus 17 Metern, der knapp am oberen Eck vorbeistrich (64.). Westerhausen wurde stärker, auch wenn klare Chancen Mangelware blieben. Nach Freistoß von Lozinski (74.) hielt Geuer das Leder nicht fest. Gottowik drückte den Ball über die Linie, stand jedoch zuvor im Abseits.

Letzte Rettung auf der Linie

Westerhausen drückte. Nach unglücklicher Kopfballverlängerung eines Abwehrspielers erlief sich Reitzig den Ball, wollte Keeper David Daroczi noch ausspielen, doch der konnte die Szene entschärfen (76.). Reitzigs Schuss nach Ecke ging drüber (86.). Als sich Lozinski den Ball erkämpfte und Westerhausen zu weit aufgerückt war, liefen der Kapitän, Gottowik und Steven Boas auf das Tor der Westerhäuser 2zu und hatten nur noch Marcel Fricke vor sich. Doch stand Boas bei Lozinskis Abspiel im Abseits und die Chance verpuffte (87.).

Westerhausen schien die Zeit wegzulaufen. Nach Ecke scheiterte Reitzig erneut am starken Keeper (88.). Erst in der Nachspielzeit folgte die Erlösung: Sören Maulhardt brachte einen Freistoß aus der eigenen Hälfte in Richtung Strafraum. Lars Timpe stieg aus 13 Metern hoch und verlängerte den Ball in Richtung lange Ecke. Darocszi streckte sich vergeblich, vom Innenpfosten flog der Ball zum Ausgleich in den Maschen. Maulhardt hatte sogar die Entscheidung auf dem Fuß, doch Treziak rettete in höchster Not auf der Linie (90. +3) und zugleich die Verlängerung.

Während Westerhausen mit Florian Brinkmann, Martin Panterodt und Oliver Dolch in Hälfte zwei frische Kräfte brachte, musste Ilsenburg nach Verletzung des eingewechselten Boas zu zehnt zu Ende spielen. Westerhausen drückte weiter auf die Führung. Nach Tempogegenstoß flankte Panterodt ins Zentrum auf Reitzig, dessen Kopfball Heimlich mit der Hand berührte. Zum Strafstoß schnappte sich Kapitän Marcel Fricke das Leder und verwandelte sicher zum 2:1 (95.). Westerhausen ließ nicht nach und traf durch Lars Timpe, der aber im Abseits stand (97.). Brinkmann scheiterte an der Latte (101.).

Ilsenburg mit der Brechstange

Lozinski per Freistoß (103.) und Camillo Maak (104.) vergaben den Ausgleich. Nach Vorlage von Panterodt war es erneut Lars Timpe, der zum 3:1 traf (107.). Danach packten die Ilsenburger die Brechstange aus. Gottowik konnte für die Grün-Weißen verkürzen (119.), die alles nach vorn warfen. Einen indirekten Freistoß wehrte Reitzig ab, der sich in den Schuss warf (120. +1).

Beim letzten Angriff kamen Gottowik und Maulhardt zu Fall, was aber in den Augen des Referees nicht zu einem Strafstoß reichte. Es blieb die letzte Szene des Spiels und Geuer war sichtlich froh: „Wir gerieten durch eine Standardaktion in Rückstand, haben dem Gegner zu viel Luft gelassen und hatten zwischenzeitlich Glück, nicht noch höher hinten zu liegen.“

Westerhausen: Geuer, Maulhardt, L. Timpe, E. Timpe, Werner (85. Dolch), Fricke, Borchardt, Michaelis (75. Brinkmann), Hägemann, Klöppel (67. Panterodt), Reitzig.  (mz)