Fußball-Landespokal Fußball-Landespokal: Ballenstedt machtlos gegen den Schiedsrichter

Ballenstedt/MZ - Tolle Bedingungen und mit dem Schönebecker SC einen Verbandsligisten als Gegner - „das hätte eigentlich mehr als nur 80 Zuschauer auf den Sportplatz an der Ballenstedter Jahnstrasse locken müssen“, waren sich die Askanen einig. Zudem wurde es ein tolles Pokalspiel, denn der FSV verlangte den Gästen alles ab.
Der Favorit war natürlich technisch und vor allem im präzisen Passspiel dem FSV Askania Ballenstedt überlegen. Die Gastgeber verengten geschickt die Räume und unterbanden so in der Anfangsphase einige gute Angriffe. Der Einsatz und die Laufbereitschaft stimmte bei allen Akteuren. Außerdem zeigte Torhüter Carsten Raffel eine Bärenruhe. Er stand oft richtig oder vereitelte Tormöglichkeiten der Gäste durch gute Reflexe. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von links (15.) war er jedoch machtlos. Mathias Braunert hatte wenig Mühe, die Flanke im Tor unterzubringen.
Zwei Minuten später folgte der erste Angriff der Askanen, die mutiger wurden. Pascall Scheffler vergab eine gute Möglichkeit zum Ausgleich (20.). Bis zur Halbzeit und auch danach stand jedoch eher Torhüter Carsten Raffel im Brennpunkt des Geschehens. Er rettete den knappen Rückstand mit einer Fußabwehr (51.) oder hatte Glück, dass Maximilian Gerwien (63.) nur die Torlatte traf.
Es kam die Phase, in der die Gäste ihre Chancen relativ leichtfertig vergaben und der FSV laufstark dagegenhielt. Einzig Schiedsrichter Steffen Reise aus Sangerhausen bewertete die Zweikampfsituationen zum Nachteil der Gastgeber, was Unmut auf dem Platz wie auf den Rängen erzeugte. Als Pascall Scheffler ein Handspiel eines Gästespielers (71.) reklamierte, bekam er, weil schon verwarnt, die Ampelkarte zu sehen. Vier Minuten später folgte eine ähnliche Situation, erneut entschied der Referee gegen Ballenstedt. Weil sich Tim Schubert lautstark beschwerte, flog er wegen Schiedsrichterbeleidigung ebenso vom Platz. „Eigentlich sollte der Gegner nun leichtes Spiel haben“, meinte Trainer Alexander Giese, doch es kam ganz anders.
Den acht Ballenstedter Feldspielern gelang ein guter Angriff und Sebastian Dorst erzielte mit einem Linksschuss überraschend den 1:1-Ausgleich (77.). Nun herrschte echte Pokalatmosphäre, in der die Minuten bis zum Abpfiff zur Ewigkeit wurden. Der Schiedsrichter legte noch vier Minuten drauf, in denen die Gäste endlich Kapital aus ihrer Überzahl schlugen. Michael Salak traf zum 2:1 (92.) und praktisch mit dem Schlusspfiff erhöhte Pascal Matthias noch zum 3:1 (94.).
„Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn wir komplett geblieben wären“, wollte Giese nicht spekulieren. Er hob lieber die gute Einstellung und die hohe Laufbereitschaft hervor.“ Vielleicht lockt das auch mehr Zuschauer zu den Spielen des FSV Askania.
Ballenstedt:Raffel, Schubert, Reuscher, Frohburg, Ose, Scheffler, Höbbel (62. Dorst), Bachmann, Große (90. Eberhardt), Elze, Bartnitzki.