Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Christoph Spormann kehrt zum SV Stahl Thale-Kader zurück

Thale - Zehn Jahre war er weg. Und dann stand Christoph Spormann vor einem Jahr urplötzlich wieder in der Landesliga-Mannschaft des SV Stahl Thale. Der 32-Jährige schmunzelt. Eigentlich hatte er sich schon mal gesagt, „jetzt lass’ ich das mit dem Fußball“. Wenn man ihn heute antrittsstark und schnell um den Ball kämpfen sieht, denkt man nicht, dass er im Grunde schon mal ein Fußball-Invalide war - und die Liste der Verletzungen ist lang. „Kreuzbandanriss, Meniskusriss, Wadenbeinbruch, den Mittelfußknochen verschoben - das war eine Riesenliste. Ich konnte ein Jahr nicht mehr richtig laufen.“ Er musste wieder Gehen lernen, da er das Fußgelenk nicht mehr richtig abrollen konnte.
Jugendzeit in Thale
Für die erste Mannschaft hat Christoph Spormann zwischen 2001 und 2003 49 Spiele absolviert und dabei ein Tor geschossen. Nachdem er über die Ü32 wieder zur ersten Mannschaft zurückkam, bestritt Spormann in der Saison 2013/14 bereits wieder 19 Spiele und machte zwei Tore. In der neuen Saison war er bereits wieder achtmal im Landesliga-Einsatz. Außerdem schnürte er dreimal für die Harzliga-Mannschaft die Schuhe. (dan)
Doch der Reihe nach. Spormann spielte die gesamte Jugendzeit in Thale. „Als ich in der A-Jugend war, hatte mich der damalige Trainer Roland Zahn in die Erste berufen.“ Das war 1999. Erst spielte er parallel in beiden Mannschaften, dann nur noch für die Spielvereinigung 04. Als das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, und die Fußballer als SV Stahl Thale in der Kreisklasse wieder anfingen, ging Spormann aus beruflichen und privaten Gründen nach Bayern. Dort schloss er sich dem TV Hemau an, der damals in der Kreisliga spielte. Weitere Kicker aus Erfurt und Jena stießen dazu und die Mannschaft stieg drei Jahre lang jedes Jahr auf, bis er sich so schwer verletzte, dass er seine Lehren zog und aufhörte. „Vier Jahre lang habe ich überhaupt nicht mehr Fußball gespielt.“ 2006 kehrte Christoph Spormann Bayern wieder den Rücken zu und zog zurück in die Heimat nach Thale. Erst arbeitete der gelernte Konstruktionsmechaniker und Schweißer in Niedersachsen, dann fand er in Thale bei TCC einen Job, bei dem er bis heute mithilft, Mobilfunknetze auszubauen. Als es mit dem Laufen wieder besser ging, schloss er sich, zwar etwas zu jung, der Ü32-Freizeit-Mannschaft von Stahl Thale an. „Mit Augen zudrücken war das möglich.“ Irgendwann fragte Spormann dann Ingo Vandreike, den Trainer der ersten Herrenmannschaft, ob er nicht mal eine Runde mitmachen könnte, „weil ich meinen Fitnesszustand verbessern wollte“. Seitdem trainierte er, wenn es arbeitstechnisch und mit den anderen Hobbys des Kickers geht, dreimal pro Woche mit der ersten Mannschaft - und fand so in den Kader der Stahl-Kicker zurück.
Schnell und robust
„Seine Stärken sind seine körperliche Robustheit und Schnelligkeit, wenn er ins Laufen kommt“, hebt Vandreike hervor. Bei technischen Dingen, wie der Ballan- und Mitnahme, sieht Vandreike bei ihm und einigen anderen im Team noch kleinere Probleme.
Neben dem Fußballspielen hat der Thalenser noch eine Reihe weiterer Hobbys. In Bayern kam er damals im Winter zum Snowboard-Fahren. „Wir waren fast jedes Wochenende in den Skigebieten und hatten einen Mordsgaudi“, verrät er schon fast im besten bayrischen Ton. In Thale fand er zum Downhillfahren. „Das ist aber nur ein Hobby, ich fahre keine Wettkämpfe.“ Sogar das Bike hat sich der Konstruktionsmechaniker selbst zusammengebaut.
Eher als Snowboardersatz sieht er ein weiteres seiner Hobbys: „Ich fahre Longboard. Das ist wie Skateboard, nur mit beweglichen Achsen, um Berge runterzufahren.“ Dass er so viel Sport treibt, damit müsse die Freundin, die ihn nur so kennenlernte, halt leben. Kinder hat das Paar noch nicht. (mz)