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Fußball Fußball: Als Falkensteiner stärker

Von Detlef Anders 05.09.2012, 16:21

Meisdorf/MZ. - Auf dem Meisdorfer Sportplatz wimmelt es von kleinen Jungen und vereinzelten Mädchen. Um Stangen wird Slalom gelaufen, mit Bällen um Kunststoff-Kegel gedribbelt und dann auf das Tor geschossen. Am Rande versuchen sich Torhüter im Liegestütz und vom Sportlerheim aus schauen Erwachsene zu. "30 Kinder und es sind noch immer nicht alle da. Das ist geil", schwärmt Heiko Schulz. Bis Anfang Juni konnte der Meisdorfer nur der Hälfte der Kinder beim Fußball-Training zuschauen. Die Verdoppelung hat nun einen einfachen Grund: Die Ermslebener haben nach einer Anfrage aus Meisdorf mit diesen eine Spielgemeinschaft "Falkenstein" gegründet. "Meisdorf hatte drei oder vier Kinder, die in der E-Jugend spielen können, der Rest war F. Und bei uns war es genau umgekehrt", erklärt Matthias Dyba, der gemeinsam mit Dennis Plättner und Hilfe von Karsten Voigt sowie Ralf Schäfer den Nachwuchs in Ermsleben trainierte. Hinzu kam sicherlich auch die Tatsache, dass der Sportplatz saniert wird und kein Training mehr auf heimischem Platz möglich war.

Sportlich war die Entwicklung der Ermsleber, die erst vor zweieinhalb Jahren mit dem Aufbau einer Mannschaft begannen und nun die erste Saison hinter sich haben, durchaus positiv. Anfangs gab es kleine Schwierigkeiten, das Zusammenspielen musste noch gelernt werden, berichtet Dyba. Doch in der Rückrunde "haben sie sich gemacht", die letzten Spiele wurden gewonnen.

Bei den Meisdorfern sah es dagegen sehr traurig aus. Sie waren den Gegner meist auch körperlich unterlegen und kassierten eine Niederlage nach der anderen. Mitunter auch zweistellig. Nur ein Spiel endete Unentschieden. "Warum verlieren wir", musste sich Meisdorfs Nachwuchschef Gerald Dorn von den Kindern fragen lassen. "Am Training liegt es nicht, es ist der Größenunterschied", war ihm klar. Doch die Zeiten der ständigen Niederlagen sollen mit Gründung der Spielgemeinschaft Geschichte sein, macht Dorn den Kindern Mut.

Kinder sollen dabei bleiben

Für Matthias Dyba ist das Siegen aber nicht vordergründig. "Für uns ist nur wichtig, dass die Kinder Spaß haben und dass sie dabei bleiben." Beim Training sind die beiden Altersklassen zusammen auf dem Platz, doch sie trainieren bereits getrennt. "Den Zusammenschluss finde ich gut. Ich bin optimistisch, dass das mit den Ermslebern klappt", sagt Erik Diron, der zwar selbst in Aschersleben kickt und wohnt, aber den Trainerjob beim Meisdorfer Nachwuchs übernommen hat.

Auch die Kinder freuen sich: Die neunjährige Michelle Zobel aus Ermsleben darauf, dass sie nun nicht mehr das einzige Mädchen ist. Marvin-Leon Voigt darauf, dass er seinem Traum, bei den Bayern zu spielen, nun einen Schritt näher kommen könnte. "Am meisten Spaß mach das Tore-Schießen." Er traf im letzten Jahr immerhin einmal. Dass er dafür auch lange um den Sportplatz rennen muss, stört ihn nicht.

Pokalspiele zum Saisonauftakt

"Wichtig ist, dass sich die Kinder sportlich betätigen", findet Brita Wirth. Sie muss ihren Sohn Felix zwar jetzt immer von Ermsleben aus herfahren, doch das nimmt sie gern in Kauf. Auch Ursula Wolff, die nur mal auf Besuch in ihrem alten Heimatort ist, findet es "schön - man muss sich gegenseitig helfen." Astrid Behrendt hofft, dass die SG nun mal ein bischen weiter oben in den Ligen mitmischt. Für Gerald Dorn ist unterdessen klar, "bei den Männern kommt es hundertprozentig auch so". Ermsleben II hat sich bereits mit Endorf zusammengeschlossen.

Zumindest im Nachwuchs wird der Name SG Falkenstein sicherlich bald wie JSG Huy oder SG Nordharz einen klangvollen Namen haben. Ab Sonntag werden sie beiden Teams durchstarten. Im Pokal erwarten die neuen E-Junioren die größeren D-Mädchen aus Wernigerode im Kreispokal. Die F-Junioren sind bereits am Samstag bei Einheit Wernigerode dran.