Frühförderung Frühförderstelle der Stiftung Neinstedt im Musestieg 28 in Thale: "Bunte Stifte" helfen Kindern mit Problemen

Thale - Braucht mein Kind schon vor dem Schuleintritt Förderung? Wenn junge Eltern sich diese Frage stellen, haben sie zumeist bemerkt, dass sich ihr Kind langsamer entwickelt als andere, etwa beim Sprechen oder in seinen Bewegungen.
Um frühkindliche Schwierigkeiten und Verzögerungen zu überwinden, bietet die Evangelische Stiftung Neinstedt ab sofort Unterstützung in einer neuen Einrichtung an. Die interdisziplinäre Frühförderstelle im Musestieg 28 in Thale trägt den Namen „Bunte Stifte“.
Sozialpädagogin sowie Ergo- und Physiotherapeutin kümmern sich um Kinder
Der Name sei einerseits griffig, legt Kathleen Wallschläger dar, und verdeutliche andererseits, wofür die neue Beratungsstelle stehe. „Wir sind ein buntes Team“, erklärt die Leiterin der Förderstelle mit Blick darauf, dass sich außer ihr als Diplom-Sozialpädagogin eine Ergo- und eine Physiotherapeutin um die Kinder kümmern.
Eine Logopädin solle bald hinzustoßen. „Stifte“ spiele wiederum auf die Stiftung als Träger des Angebots an. Der Bedarf dafür, erläutert Stiftungsreferent Andreas Damm, sei im Jahr 2017 entdeckt worden, als mehrere Kitas in Thale und Ortsteilen in die Trägerschaft der Stiftung gekommen seien.
„Es gibt nicht viele solche Stellen in der Region“, gibt er zu bedenken, „und daraufhin haben wir den Bedarf gesehen, auch selbst so etwas umzusetzen.“
Ein Rundgang durch die Räume der „Bunten Stifte“ lässt erkennen, was die Einrichtung Kindern bieten soll: So gibt es zwischen den hellen Wänden, die zuvor eine Anwaltskanzlei beherbergten, ein Kreativ-, ein Heilpädagogik- und ein Bewegungszimmer.
Hilfe für Kinder, die sich nicht konzentrieren können
Für Kinder, denen es schwerfällt, sich zu konzentrieren oder ihre Gefühle auszudrücken, bietet Wallschläger Rollenspiele in Verkleidungen und Übungen mit Handpuppen an. Wenn die Bewegung im Vordergrund stehen solle, sei dagegen oft die Kletterwand der geeignete Ort dafür.
Ein Betreuungstermin dauere 60 Minuten und jede der drei Mitarbeiterinnen habe Kapazitäten für 15 Kinder, beziffert Wallschläger. „Es gibt drei Wege zu uns“, zeigt sie auf: „Zum einen über die Kita, wenn dort ein Kind einer Erzieherin oder einem Erzieher auffällt.“
Die Betreuerinnen würden die Kinder tagtäglich beobachten und daher merken, wenn eines ein auffälliges Verhalten zeige. „Der zweite Weg ist der Kinderarzt, der vielleicht bei einer Untersuchung eine Entwicklungsstörung feststellt und Frühförderung empfiehlt.“
Und schließlich komme es auch vor, dass Eltern selbst mit der Förderstelle Kontakt aufnähmen. „Der Weg zu uns ist niedrigschwellig“, ergänzt die Leiterin. Eine Familie, verrät sie, nehme das am Montag gestartete Angebot bereits wahr, vier weitere seien zurzeit in der Beantragungsphase.
Eltern können auch selbst Kontakt zur Frühförderstelle aufnehmen
Die Kosten der Förderung tragen Sozialagentur und Sozialamt. Andreas Damm merkt an, dass die Förderstelle Betreuungsangebote bündele, die es bisher schon in den Kitas der Stiftung gegeben habe. Gerade in der integrativen Kita „Spielstunde“ in Neinstedt seien regelmäßig Therapeutinnen vor Ort, um sich der Kinder anzunehmen.
„Weiterhin besteht natürlich das Wunsch- und Wahlrecht der Eltern, wohin ihre Kinder zur Frühförderung gehen“, stellt er klar. Eltern könnten sich auch für eine andere Beratungsstelle entscheiden.
Die Neinstedter Stiftung, so der Referent, wolle sich mit der Einrichtung nach außen öffnen. „Für Eltern in Thale bedeutet das Angebot kurze Wege“, setzt Wallschläger hinzu. (mz)