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Frauenfußball Frauenfußball: Den Bayern nachgemacht

22.05.2012, 15:47

Thale/MZ/ifo. - Den Fußballerinnen des SV Stahl Thale bleib ein Jahr nach dem Double im Harz und nach Auflösung der Harzliga der Durchmarsch im Salzlandkreis verwehrt. Sie konnten ihren Traum vom Gewinn der Unionsmeisterschaft des benachbarten Kreisfachverbandes Fußball nicht verwirklichen und scheiterten wie Bayern München am Vortag hauchdünn erst im Neunmeterschießen.

"Gewinner war an diesem Tag der Frauenfußball, feiern konnte nur Bernburg", fasste Thales Trainer Steffen Weihnacht das Ergebnis zusammen. Bei sommerlichen Temperaturen fanden 120 Zuschauer den Weg ins beschauliche Preußlitz, wo die letzten beiden Partien der Unionsmeisterschaft des KFV Salzland ausgetragen wurden. Zum Vorspiel trafen die jeweils Zweitplatzierten beider Staffeln, Hoym und der Schönebecker SV aufeinander, wobei Hoym in einem mäßigen Spiel 3:6 verlor.

Hochklassiger ging es dann aber im Endspiel zwischen Thale und Bernburg zur Sache. Beide Seiten zeigten temporeichen Kombinationsfußball, tolle Abschlüsse und ebenso tolle Reflexe bei den Schlussfrauen. Robust wurde gekämpft um jeden Ball, der bei Eroberung sofort wieder in der Gegenrichtung unterwegs war.

War es zunächst eine offene Partie, gab es nach kurzer Zeit leichte Feldvorteile für die Gäste aus dem Harz. Für Gefahr sorgten dabei immer wieder Nicole Suldt und Tina Elsner. Letztere war es, die nach Freistoß zunächst nur den Pfosten und den Rücken der Torfrau traf, dann aber mit einem 25-Meter- Strich aus halblinker Position ihre Farben in Führung brachte, zu einer Phase in der die Askanierinnen leicht den Faden verloren (28.). Den fanden sie jedoch recht schnell wieder. Thales Konzentration ließ vor der Halbzeit nach und mit einem mindestens ebenso sehenswerten Volleytreffer wurde der leistungsgerechte 1:1-Pausenstand hergestellt (34.).

Nach der Pause bot sich das gleiche Bild, nur langsamer. Beiden Teams machten die hohen Temperaturen zu schaffen. Bernburg kombinierte nicht mehr über alle Positionen, Thales Vorstöße wurden inkonsequenter. Dennoch hatte Thale zwei bis drei Möglichkeiten, eine Entscheidung in der regulären Spielzeit zu erzwingen. Bernburg stellte sich im Abschluss zu unkonzentriert an, aber dennoch strahlten sie zu jeder Zeit potenzielle Gefahr aus. Aber auch die zweimal fünfminütige Verlängerung brachte keine Tore mehr, obwohl man beiden Teams den Willen danach in jeder Aktion anmerkte.

Zu einem "normalen" Spiel hätte man sich gegenseitig Anerkennung gezollt und wäre mit der gerechten Punkteteilung nach Hause gefahren. Am Sonntag musste es aber einen Sieger geben, auch wenn es nicht gerecht sein würde, egal wie es ausginge. Beide Teams hatten eine tolle Saison gespielt, waren in 18 Spieltagen Bester ihrer Staffel geworden.

Thale hatte die Hinrunde dominiert, in der Rückrunde dreimal in Unterzahl durchgespielt. Die Mädels liefen verletzt auf, jede war bis über die Leistungsgrenze gegangen. Doch alles wurde dann vom Punkt relativiert. Die Bernburgerinnen setzten sich nach Neunmeterschießen 4:2 durch. Dennoch sind die Mädels von Trainer Steffen Weihnacht sehr stolz auf das Erreichte. Erstmalig wurde der Hallenpokal im Harz geholt. Und als Neuling wurde das Team Staffelsieger und Unionsvize. "Das sind sensationelle Leistungen aller Akteurinnen. Danke an die, die den Mädels den Rücken frei halten, an unseren Juniorinnen, durch deren Anwesenheit manchmal überhaupt nur ein Training stattfand. Danke, für die geile Saison", fasste Weihnacht zusammen. Seine Mädels sind sich sicher, dass er in der Sommerpause eins ganz stark trainieren wird - "Neunmeterschießen müssen wir noch üben", war sich Katja Cierpinski sicher.

Thale:

Antje Slawig (Torfrau), Teresa Kellmann, Nicole Kronberg, Katja Cierpinsky, Deborah Konitzer, Manuela Eichler, Nicole Suldt, Tina Elsner, Elisabeth Hoffmeister.