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Ferienspaß in Thale Ferienspaß in Thale: Ein großes Abenteuerland

Von Christoph Werner 08.08.2016, 15:52
Geschickt wie eine Katze bewegt sich Celina auf der Slackline.
Geschickt wie eine Katze bewegt sich Celina auf der Slackline. Chris Wohlfeld

Thale - Mit verschränkten Armen lässt Jonas seinen Blick über das Schachbrett wandern, analysiert sowohl die eigenen Figuren als auch die seines Gegners. Dass es inzwischen zu regnen begonnen hat, nimmt der Sechsjährige nicht wahr. Er befindet sich förmlich im Tunnel, plant seinen nächsten Zug.

Plötzlich greift er sich einen seiner beiden Springer und bewegt ihn über einen Bauern seines Gegners hinweg. „Seht her, jetzt habe ich meinen Springer richtig eingesetzt“, kommentiert er seinen Zug vor den umstehenden Beobachtern, während er über das ganze Gesicht stahlt. Dann überlässt er die Spielfläche inmitten des Kurparks Thale seinem Gegner.

Jonas gehört zu über 100 Kindern, die zur Veranstaltung „Abenteuer im Park“ gekommen sind, einem Erlebnistag, der seit einigen Jahren seinen festen Platz im Kalender der Sommerferien-Veranstaltungen in Thale gefunden hat. Organisiert wurde das Ganze vom Sozialzentrum Bode in Kooperation mit dem Landkreis Harz, erklärt Geschäftsführerin Cornelia Braune. In erster Linie habe sich das Angebot an die Horte in den Ortsteilen der Stadt Thale gerichtet, „doch selbstverständlich waren auch alle anderen Kinder und Urlauber herzlich willkommen“.

Besonderheit in diesem Jahr sei, dass auch sechs syrische Flüchtlingskinder, die in Thale leben und nach den Sommerferien die Grundschule besuchen werden, eingeladen wurden.

Über das Interesse der Kinder gerade am Schach freut sich Ralf Schwinghoff, pädagogischer Mitarbeiter des Sozialzentrums und selbst leidenschaftlicher Verfechter des königlichen Spiels. „Ich bin ein ganz guter Motivator, und was gibt es Schöneres, als Kindern die Regeln dieses Spiels begreiflich zu machen und ihr Interesse daran zu wecken“, sagt er, den Kopf dabei immer auf das Schachbrett mit den selbst gedrechselten Holzfiguren gerichtet.

Zweimal im Monat biete er zudem eine Schach-AG in der Jugendscheune Wendhusen an. „Ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie viele Kinder Schach spielen können und wollen.“

Eine der Hauptattraktionen war auch in diesem Jahr der Kletterparcours. „Für die Kinder ist es einfach wichtig, dass sie irgendwo klettern können“, sagt Frank Röber, pädagogischer Leiter des Jugendzentrums Sputnik, das vom Sozialzentrum betrieben wird. „Daher ist der Parcours jedes Jahr aufs Neue das Highlight hier.“ An gleich drei vom Landkreis zur Verfügung gestellten Stationen im Bereich Erlebnispädagogik konnten die Kinder ihrem Klettertrieb freien Lauf lassen: an einer freischwingenden Kletterwand, an einem aus aufeinandergestapelten Kisten bestehendem Turm und an einer schwankenden, bis in den Baumwipfel reichenden Strickleiter.

An Letzterer versucht sich auch Lisa. Wendig wie eine Katze erklimmt die Zehnjährige mit ihren in knalligen Farben strahlenden Sportschuhen das Ende der Leiter in rund sechs Metern Höhe. „Das hat richtig Spaß gemacht“, lautet ihr Resümee, nachdem Helfer Felix Helm sie wieder zurück auf den Erdboden abgeseilt hat.

Und noch vieles mehr war für die Kleinen geboten. Zum Beispiel das Kinderschminken. „Schmetterling und Vampir sind die Renner“, sagt Schulsozialarbeiterin Ulrike Egner, doch auch Schleifen oder ein Regenbogen seien beliebe Motive gewesen. Austoben angesagt war auf der Hüpfburg, und auf einer Slackline konnte sich in Balance, Konzentration und Koordination geübt werden.

Ein Angebot, das bei den Kindern angekommen zu sein scheint. „Wir lassen uns den Tag doch vom Wetter nicht vermiesen, dafür macht das alles viel zu großen Spaß“, kommentiert der achtjährige Armin die immer wieder einsetzenden Regenschauer.

(mz)