Familienfest bei Ballenstedt Familienfest auf der Roseburg bei Ballenstedt: Häsin bringt Osterpäckchen. Mit trockener Wolle lässt sich besser basteln.

Ballenstedt - Flauschige Schafwolle in verschiedenen Farben drücken Yannick und andere Kinder in Ausstechformen für Plätzchen. Mit einer langen Nadel mit vielen kleinen Widerhaken wird die Wolle immer wieder durchstochen - in der Mitte der Förmchen und mit besonderer Sorgfalt an den Rändern, wie er erklärt.
Das Werkstück liegt dabei stets auf einem gelben Küchenschwamm. Nach einiger Zeit sind feste Figuren wie Schmetterlinge und Herzen entstanden. Yannick hat einen weißen Hund gemacht, der nun braune Flecken und ein rotes Halsband bekommt - wieder mit der einfachen Technik zum Filzen, bei der die Wollhaare ineinander verhakt werden. „So soll der Hund aussehen, den ich mir in echt wünsche“, erklärt Yannick.
Mit trockener Wolle geht es doch besser
Uta Schiffer ist die „Hörnerbiene“, die den Kindern das Filzen beim Osterspaß auf der Roseburg beibringt. Die Blankenburgerin erklärt, dass meist mit nasser Wolle gefilzt wird. Doch sie habe es einst ohne Wasser versucht - mit Erfolg: Die Figuren sind im Vergleich zur zunächst luftigen Wolle sehr fest und behalten ihre Form.
Das Angebot für die kleinen Besucher auf der Roseburg konnte sich an Ostersonntag sehen lassen: Rund um eine große Hüpfburg waren Spiele und Spielsachen aufgebaut: Ein Glücksrad, Wurfspiele, Federballschläger, Frisbee-Scheiben, Hula-Hoop-Reifen, kleine Wippen, spezielle Plastikteller und Stäbe zum Jonglieren, überdimensionale Vier-gewinnt-Spiele. Doch der Höhepunkt war mit Sicherheit das Suchen der Ostereier.
Einer auf zwei Wiesen versteckt
Ein brauner Hase und eine Häsin hatten bunte Eier auf zwei Wiesen versteckt - je ein Areal für jüngere und ältere Kinder. Gleichzeitig rannten dann alle Mädchen und Jungen über den Rasen, um Ostereier zu sammeln - was für ein Getümmel!
Anschließend verteilten die beiden als Hasen verkleideten Helfer noch kleine Päckchen mit Schokoladen-Leckereien, damit auch die Kinder etwas abbekamen, die kein Glück bei der Suche hatten.
Auch echte Tiere konnten gestreichelt werden
Echte Hasen, beziehungsweise kleine weiße Kaninchen mit roten Augen, konnten die Besucher an anderer Stelle streicheln. Es waren fünf kleine Tiere und ihre genauso flauschige Mutter. Da waren auch einige Eltern ganz begeistert, pflückten Grashalme, um sie zu verfüttern.
Eltern und Großeltern schauten sich an den kleinen Verkaufsständen auf der Roseburg um. Liköre, Honig und Marmelade sowie selbst gemachte Plüschtiere wurden hier angeboten. Und Figuren wie Hühner aus Ytong-Steinen.
Diese hatte Ingelore Riemeier aus Ulzigerode mitgebracht. Drei Stunden arbeite sie an einer Figur, die zunächst mit Hammer und Meißel grob und dann mit Pfeilen fein gearbeitet wird. Manche Werkstücke bekommen anschließend noch bunte Anstriche.
Das Osterfest auf der Burg bei Ballenstedt - es war die etwa zehnte Auflage - war wieder ein voller Erfolg: Allein 250 bis 300 Erwachsene waren gekommen. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Familien durch Parkanlagen schlendern, sich mit Kuchen und Bratwürsten stärken.
Jede Menge Unterstützer waren mit dabei
Überall hatten die Helfer Ostereier in Bäume und Büsche gehängt. „Unterstützung haben wir von der Feuerwehr Rieder, dem Heimatverein Herzenssache und der Koba bekommen“, sagte Andrea Dube vom Förderverein der Roseburg, dem Ausrichter.
Sie wies auch darauf hin, dass der Verein dringend neue Mitglieder braucht: „Wir sind nur noch zehn.“ Trotz der geringen Mitgliederzahl stellt der Förderverein so einiges auf die Beine. In diesem Jahr stehen noch Theater- und Musikveranstaltungen auf dem Programm, und das Kürbisfest Ende Oktober ist auch immer sehr beliebt. (mz)

