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Erstes Bühnenprogramm Erstes Bühnenprogramm: Jagdhornbläser "Hercynia 2.0" der Jägerschaft Quedlinburg bestanden Feuertaufe

Von Detlef Valtink 05.11.2017, 09:55
Die Jagdhornbläser von „Hercynia 2.0“ haben mit Bravour ihren ersten großen öffentlichen Auftritt absolviert.
Die Jagdhornbläser von „Hercynia 2.0“ haben mit Bravour ihren ersten großen öffentlichen Auftritt absolviert. privat

Friedrichsbrunn - Das Ziel war eindeutig und klar: Beim ersten großen öffentlichen Auftritt vor fachkundigem Publikum sollten keine Schnitzer passieren und die Musikstücke sauber geblasen werden. „Und wir stehen gut da“, zieht Jens Schneidewind eine positive Bilanz. Hat der musikalische Leiter und Gründer der Jagdhornbläsergruppe „Hercynia 2.0“ nach dem Landesbläsertreffen des sachsen-anhaltinischen Jagdverbandes in Magdeburg doch mit Freude festgestellt, dass es für seine vor drei Jahren gegründete Truppe keinen Grund gibt, sich zu verstecken.

Denn bevor die intonierte Mischung aus Jagd- und Volksliedern sich zu einem bühnenreifen Programm fügte, mussten die Jagdhornbläser zig Stunden üben. „Es sieht letztendlich einfach aus, aber es steckt jede Menge Arbeit dahinter“, weiß Jens Schneidewind, der zudem sehr stolz darauf ist, wie sich seine „Schützlinge“ ständig weiterentwickelt haben.

Anfangs ging es nur um einige Jagdsignale

Vor drei Jahren war nicht abzusehen, was aus den vier „Hanseln“ werden könnte, die sich damals nur mal ausprobieren wollten. Deren Ziel es war, eventuell ein paar Jagdsignale vernünftig blasen zu können. Jens Schneidwind sagte nicht „Nein“, auch weil er genau weiß, dass die Jagdhornbläser die Sympathieträger und das Aushängeschild für die Jägerschaft sind.

Schnell kristallisierte sich heraus, dass die „Neuen“ mit Feuereifer bei der Sache waren. Die zunächst gewollte reine Jagdsignalbläserei reichte allen nicht mehr. Das Repertoire erweiterte sich, die Übungsstunden wurden intensiver. Dazu kam, dass die Gruppe immer größer wurde. Es folgten erste kleine Auftritte im Rahmen von Jagdveranstaltungen.

Und schließlich die Geburt von „Hercynia 2.0“. Das 2.0 steht dabei für die Gründung der „Nachwuchsabteilung“ von „Hercynia“ (Lateinisch für „Harz“), der Jagdhornbläsergruppe der Jägerschaft Quedlinburg, die schon seit 32 Jahren existiert und von der Friedrichsbrunnerin Oda Musche geleitet wird.

Jens Schneidewind geht davon aus, dass es bei der kontinuierlichen Entwicklung bleibt. „Wir wollen Neues einstudieren, besser und anspruchsvoller werden“, gibt der Friedrichsbrunner die Marschroute vor. Solch eine Botschaft kommt beim „Küken“ der Gruppe gut an. Anna-Lena Reuschel war vom Auftritt in Magdeburg und dem gemeinsamen Abschlussblasen aller Teilnehmer begeistert. „Mit so vielen anderen Musikern aufzutreten, dass hat sich so gut angehört. Ich hatte sogar eine Gänsehaut.“

Die 13-Jährige aus Silberhütte hat sich bewusst für das Jagdhornblasen entschieden, da sie von der Herausforderung fasziniert war, die das Instrument mit sich bringt. So wird durch das Blasen in das Mundstück eine Luftsäule geschaffen, die durch die vibrierenden Lippen des Spielers in Schwingungen versetzt wird. „Dies in Perfektion zu beherrschen, ist einfach nur schön. Und ich war überrascht, wie viele das so gut können“, so Anna-Lena Reuschel.

Auch in Hedersleben gibt es Jagdhornbläser

Europaweit gibt es laut Deutschem Jagdverband rund 50.000 Jagdhornbläser. In den Reihen der Jägerschaft Quedlinburg existiert neben den beiden „Hercynias“ auch noch eine engagierte Jagdhornbläsergruppe in Hedersleben, die von Brigitte Schattenberg geleitet wird. „Angesichts des immer größer werdenden Zuspruchs, vor allem von musikbegeisterten Frauen, sollte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein“, hofft Jens Schneidewind.

Weitere Informationen zur Jagdhornbläser-Szene in der Region gibt es unter [email protected]. (mz)