Er sollte bald in die Psychiatrie Er sollte bald in die Psychiatrie: Todesfahrer war verurteilter Drogenabhängiger
Ballenstedt/Ermsleben - Der Unfall zwischen Ballenstedt und Ermsleben, bei dem am Freitagabend zwei Frauen ums Leben gekommen sind, wurde von einem drogenabhängigen Straftäter verursacht.
Das hat die Staatsanwaltschaft am Montag, drei Tage nach dem Unfall, bestätigt.
Tödlicher Unfall: Bereits zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt
Der 24-jährige Unfallverursacher war im Februar vor dem Landgericht Magdeburg zu einer zweieinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.
Er hatte zugegeben in mehr als 60 Fällen mit Drogen gehandelt zu haben und ohne Führerschein und Versicherung Auto gefahren zu sein.
Der Mann wäre demnächst in den Maßregelvollzug des Landeskrankenhauses für Forensische Psychiatrie in Bernburg gekommen, wo seine Drogensucht behandelt worden wäre, teilte Frank Baumgarten, Sprecher der Magdeburger Staatsanwaltschaft, mit.
Tödlicher Unfall: Termin des Strafantritts stand noch nicht fest
Die leitete, nachdem das Urteil rechtskräftig geworden war, die Vollstreckung ein und beantragte die Unterbringung in Bernburg.
Sobald die Klinik einen Termin vergeben hätte, wäre der 24-Jährige zum Strafantritt vorgeladen worden. „Eine Antwort stand aber noch aus“, erklärt Baumgarten, weshalb der Ballenstedter, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde, auf freiem Fuß war.
Tödlicher Unfall: Ermittlung wegen fahrlässiger Tötung
Unabhängig von der noch anzutretenden Strafe werde nun unter anderem wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
Dazu habe sich die Staatsanwaltschaft in Halberstadt die Akten von der Polizei vorlegen lassen und eine Obduktion der Unfallopfer beantragt, sagt Sprecher Hauke Roggenbuck.
„Sie wird wohl noch diese Woche erfolgen.“ Wie es mit dem 24-Jährigen weitergeht, hänge zunächst vom Ergebnis seiner Blutuntersuchung ab. „Wir müssen wissen“, sagt Roggenbuck, „ob er unter Alkohol oder Drogen gefahren ist.“ (mz/tho/iku)