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Engagement für Flüchtlinge Engagement für Flüchtlinge: 30 Integrationslotsen geplant

Von Rita Kunze 15.04.2016, 15:15
Vorbild Dessau-Roßlau: Karin Müller ist seit anderthalb Jahren Integrationslotsin und Anker, Leitstern und Omi für sieben Familien.
Vorbild Dessau-Roßlau: Karin Müller ist seit anderthalb Jahren Integrationslotsin und Anker, Leitstern und Omi für sieben Familien. Archiv

Quedlinburg - Zur Betreuung der Flüchtlinge will der Landkreis Harz künftig so genannte Integrationslotsen einsetzen: Ehrenamtliche Helfer, die den Neuankömmlingen im fremden Land mit Rat und Tat zur Seite stehen. 30 solcher Helfer sollen eingesetzt werden, jeweils zehn in den Altkreisen Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode.

„Die Arbeit in den Aufnahmekommunen kann durch den Einsatz von Integrationslotsen professionalisiert werden“, heißt es in der Beschlussvorlage, die dem Kreisausschuss in dieser Woche vorgelegt wurde. Was die Lotsen zu tun haben, ist in einer Richtlinie des Landes geregelt. Diese „Integrationslotsen-Richtlinie“ definiert ihre Aufgaben. Dazu gehört unter anderem die Hilfe bei der Orientierung am neuen Wohnort: Wo gibt es Ärzte, wo können die Kinder in die Schule oder in den Kindergarten gehen? Welche Behörden sind wofür zuständig? Eine Fachberatung geben Integrationslotsen nicht, sondern vermitteln Betroffene bei Bedarf an Regeldienste und Beratungsstellen.

Aufwandsentschädigung für Ehrenämtler vorgesehen

Der Thalenser Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) begrüßt die Initiative. Die Stadt war die erste im Landkreis, die sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet hat. „Wir haben hier eine ganze Reihe Ehrenamtler, die helfen“, sagt Balcerowski. Die Flüchtlingshilfe werde vom Sozialzentrum Bode organisiert. Vier Helfer seien bereits namentlich benannt worden, „die sich in erheblichem Maße engagiert haben“ und die dem Landkreis als Integrationslotsen vorschlagen werden sollen.

Bevor die Integrationslotsen ihre Arbeit aufnehmen, werden sie bei einem freien Bildungsträger eine Woche lang geschult, danach gibt es einen Abschlusstest. Dafür, dass sie in ihrem Ehrenamt mehr leisten müssen als andere Helfer der Flüchtlingsbetreuung, sollen die Integrationslotsen mit 130 Euro monatlich entschädigt werden. Das Land stellt dafür Gelder bereit; der Landkreis Harz erhält nach Angaben der Kreisverwaltung für dieses Jahr 52.200 Euro. Der Landkreis muss dementsprechend seine Satzung zur Gewährung von Aufwandsentschädigungen ändern. Der Kreisausschuss hat dieser Änderung zugestimmt, der Kreistag wird am 20. April darüber entscheiden. (mz)