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Eisstadion in Schierke Eisstadion in Schierke: Baustart für Feuerstein-Arena

Von Petra Korn 19.05.2016, 13:11
Peter Gaffert setzt zum  ersten, symbolischen Spatenstich an.
Peter Gaffert setzt zum  ersten, symbolischen Spatenstich an. Chris Wohlfeld

Schierke - Baustart im Tal der Kalten Bode in Schierke: Vier Jahre, nachdem es erste Ideen gab, das mehr als 100 Jahre alte, unter Denkmalschutz stehende Natureisstadion zu einer ganzjährig nutzbaren Arena umzubauen; drei Jahre, nachdem die Graft Gesellschaft von Architekten den dafür gestarteten europaweiten Architekturwettbewerb gewonnen hat, und zwei Jahre, nachdem der Stadtrat Wernigerode sich mit knapper Mehrheit entschieden hat, die Investition auf den Weg zu bringen, ist am Mittwoch der Grundstein für die Feuerstein-Arena gelegt worden.

Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) übernahm selbst mit einem Bagger den Aushub für die Grundsteinlegung. Mit dem Bauvorhaben entsteht „eine moderne Veranstaltungsstätte, die es nahezu witterungsunabhängig ermöglicht, Freizeitaktivitäten weit über das Eislaufen hinaus auszuüben“, so Gaffert. Die Stadt Wernigerode als Bauherr investiert dafür rund sieben Millionen. Etwa zwei Drittel - knapp 5,2 Millionen Euro - kommen als Fördermittel aus dem Programm „Stadtumbau Ost/Aufwertung von Stadtteilen“; das sind Bundes- und Landesmittel. „Ohne die großzügige Unterstützung durch das Land könnte die Stadt Wernigerode das nicht stemmen“, unterstrich der Oberbürgermeister.

Drei Minister sind dabei

„Schierke ist der Landesregierung so wichtig, dass gleich drei Minister dieser Grundsteinlegung beiwohnen“, sagte Thomas Webel (CDU), Minister für Landesentwicklung und Verkehr. Neben Webel waren auch Wirtschaftsminister Jörg Felgner (SPD) und Finanzminister André Schröder (CDU) in den Ort am Fuß des Brockens gekommen. Wie Thomas Webel sagte, ist der Bau der neuen Sport und Freizeitstätte „ein bedeutender Schritt und wird wesentlich dazu beitragen, dass sich Schierke zu einem attraktiven Kurort wandelt“. Um den Ort touristisch wettbewerbsfähiger zu machen, gebe es noch viel zu tun. Der Bau der Feuerstein-Arena sei ein wichtiger Impuls in diesem Prozess und werde weitere Aktivitäten auslösen.

„Für mich ist es ein ganz besonderer Tag“, freute sich Schierkes Ortsbürgermeisterin Christiane Hopstock (CDU). Und wenn nun im Ort wieder ein Eisstadion entsteht, ist das für die Schierker und alle Eishockeyspieler „einer der schönsten Tage“, sagte sie mit Blick auf die Tradition im Ort: In Schierke war 1910, nach dem Anlegen der Natureisfläche, ein Eishockeysportverein gegründet worden - nach Berlin der zweite in Deutschland. Christiane Hopstock findet es wichtig, dass nach dem neuen Parkhaus, das im Herbst 2014 eröffnet wurde, nun ein weiteres Projekt umgesetzt wird. „Wir haben mehr als 200.000 Übernachtungen im Jahr und das in einem Ort mit 600 Einwohnern.“

Der Neubau des Parkhauses und der Arena gehören zum Vorhaben der Erschließung des Gebietes „Kleiner Winterberg“ in Schierke mit einem Gesamtvolumen von 35 Millionen Euro, das auch den Bau einer Seilbahn beinhaltet und unter anderem von Umweltschützern kritisiert wird.

Grünen sind "mit eingestiegen"

Wie Wirtschaftsminister Jörg Felgner erklärte, haben sich CDU und SPD in den Koalitionsverhandlungen für die neue Landesregierung „ganz eindeutig“ zu dem Schierke-Projekt bekannt. Die Grünen seien „mit eingestiegen“. Felgner verwies darauf, dass die Zahl der Touristen in Deutschland jährlich um 1,3, im Harz um zwei Prozent steige; 40 Prozent aller Übernachtungen im Land Sachsen-Anhalt erfolgen im Harz. „Deswegen lohnt es sich, diesen Leuchtturm hier aufzubauen“, sagte der Minister mit Blick auf Schierke. (mz)

Minister Thomas Webel geht dem Baumaschinisten Dirk Sallier zur Hand, damit die Plombe ins Loch gehoben werden kann.
Minister Thomas Webel geht dem Baumaschinisten Dirk Sallier zur Hand, damit die Plombe ins Loch gehoben werden kann.
Chris Wohlfeld