Hunderttausende Helfer
Naturverjüngung im Harz: Die Rettung kommt aus der Luft
Die Bienenvölker vom Hüttenröder Imker Stephan Koppelin haben eine Mission zu erfüllen: Sie sollen die Naturverjüngung in den Harzer Wäldern fördern.

Susenburg/MZ - Rübelands Revierförster Tom Hartung hat sich Unterstützung geholt. Mehr als eine halbe Million Helfer schwirren jetzt durch sein Revier und fliegen alles an, was Blüten trägt. Es sind Honigbienen; sie sollen die Naturverjüngung voranbringen. Rettung aus der Luft. Um den Wald wiederzubeleben, lässt Hartung nichts unversucht – und fährt zweigleisig. Da ist die herkömmliche Aufforstung auf der einen Seite. Zu Hunderttausenden werden jedes Frühjahr junge Pflanzen in die Erde gebracht, was viel Geld und Zeit kostet und Arbeitskräfte bindet. „Alles, was man künstlich einbringt, ist mit einem hohen Aufwand verbunden“, sagt er. Auf der anderen Seite setzt der Förster auf Naturverjüngung, also das natürliche Keimen. „Was wir hier tun“, erklärt er, „ist die Konzentration von Bienenvölkern. Wir gucken, wo sie punktuell gebraucht werden. Das hat waldbauliche Vorteile; es gewinnt aber auch die Fauna insgesamt.“