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Vandalimus als Rache? Briefkasten des Revierkriminaldienstes Richard-Wagner-Straße Halberstadt durch Feuerwerk zerstört: Vandalimus als Rache?

02.01.2020, 16:41
Ein Entschärfer des Kampfmittelräumdienstes zeigt auf einem Gelände der Feuerwehr mehrere sogenannte „Polenböller”.
Ein Entschärfer des Kampfmittelräumdienstes zeigt auf einem Gelände der Feuerwehr mehrere sogenannte „Polenböller”. dpa

Halberstadt - Es gehört leider zum Vandalismus-Grundkurs, in der Silvesternacht diverse Knaller, im Amtsdeutsch „Feuerwerkskörper“ genannt, in Hohlräume wie Briefkästen und Türschlösser zu schmeißen. Das machten schon Rüpel in den 1970er Jahren, als die Knaller aus dem VEB Pyrotechnik Silberhütte noch „Harzer Knaller“, „Blitzschläge“ oder „Powercracker“ hießen. Wenn man so einen Knaller in den Hausflur warf, erschraken zwar alle Mieter und es stank kurz. Einem soliden Briefkasten machte das meist wenig aus.

Vor 50 Jahren sorgte ein Knaller für einen Schreck, heute kann ein Polenböller einen Briefkasten zerstören

Das ist 50 Jahre später anders: In Deutschland verbotenes Feuerwerk, wegen seiner Herkunft oft „Polenböller“ genannt, enthält neben Schwarzpulver auch Metallpulver und ein Oxidationsmittel. Diese Mischung erzeugt nicht nur eine enorme Explosionskraft, sondern entwickelt dabei auch große Hitze: sehr gefährlich für Mensch und Material in unmittelbarer Nähe.

Dreiste Mitbürger haben jedenfalls in der Silvesternacht einen Knaller noch unbekannter Herkunft in einen Briefkasten in Halberstadt geworfen. Nicht in irgendeinen, sondern höchstwahrscheinlich gezielt in den des Revierkriminaldienstes in der Richard-Wagner-Straße. Der Briefkasten sei jedenfalls „mittels eines Feuerwerkskörpers zerstört“ worden, teilte Polizeisprecher Uwe Becker mit.

Polizei sicherte Spuren und leitete ein Ermittlungsverfahren ein

Wie hoch der Schaden ist, sagte Becker nicht. Immerhin: „Die Beamten haben ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und Spuren gesichert.“ Wer etwas beobachtet hat, kann die Rüpel melden: Das Polizeirevier Harz bittet um Hinweise unter Telefon 03941/674-293. (mz/wsl)