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Geht die Rechnung auf? Bodetal-Therme in Thale: Stadt schließt Kooperationsvereinbarung mit Freizeitanlagen Betriebsgesellschaft mbH

Von Benjamin Richter 16.02.2019, 14:56
Die Bodetal-Therme
Die Bodetal-Therme Marco Junghans

Thale - Jetzt ist es amtlich: Die Stadt Thale hat für den Betrieb der Bodetal-Therme eine Kooperationsvereinbarung mit der städtischen Freizeitanlagen Betriebsgesellschaft mbH (FAB) geschlossen. Bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung machte der Stadtrat am Donnerstagabend den Weg für den Plan frei.

„Wir erhoffen uns davon eine höhere Akzeptanz zur Zahlung der Kurtaxe“, hatte Bürgerbüro-Leiterin Andrea Schusser in ihrer Vorstellung der Beschlussvorlage betont.

Um den Bade- und Saunabetrieb für Gäste, die in Thale übernachten und Kurtaxe zahlen, attraktiv zu gestalten, sollen sie künftig bis zu 30 Prozent Ermäßigung auf den regulären Eintrittspreis erhalten (die MZ berichtete). Diese Rabattaktion will die Stadtverwaltung aus den Einnahmen der Kurtaxe finanzieren.

Einnahmen aus Kurtaxe sollen Rabattaktion finanzieren

Stadtratsmitglied Heiko Marks (Bürgerfraktion) plädierte dafür, die Beschlussvorlage noch einmal zu überarbeiten. Im Hauptausschuss war in der vergangenen Woche, für viele Ausschussmitglieder überraschend, während der laufenden Sitzung eine neue Vorlage zu der Therme ausgeteilt worden, die nicht mehr die Zahlen der alten enthielt.

„In der ursprünglichen Fassung stand noch ein Preis drin“, fuhr Marks fort. Dieser habe 137.000 Euro betragen. „Reden wir Klartext: Es handelt sich um eine Subventionsvereinbarung“, sagte der Stadtrat und stellte einen Antrag, das Thema zurückzustellen.

Dafür sah Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) keinen Grund. Er stellte klar, dass man auch für andere Unternehmen Subventionen leiste, und führte das Beispiel der Harzer Verkehrsbetriebe GmbH (HVB) und des Harzer Urlaubs-Tickets Hatix an.

Balcerowski: Stadt subventioniert auch andere Unternehmen

Eines der Tickets, mit dem Übernachtungsgäste Verkehrsmittel im Harz nutzen können, kostet die Stadt zurzeit 42 Cent. „Und die HVB ist nicht unser Unternehmen“, merkte der Rathauschef an, im Gegensatz zur FAB.

Zudem habe die Verwaltung mit dem Ticket die Erfahrung gemacht, dass es die „Kurtaxehrlichkeit“ unter den Beherbergungsbetrieben erhöhte. „Die Gäste fordern die Leistungen der Kurtaxe von ihren Vermietern ein“, erklärte Balcerowski.

Marks’ Antrag wurde bei drei Gegenstimmen abgelehnt und die Beschlussvorlage anschließend vom Stadtrat verabschiedet. „Eins kann man jetzt schon sagen“, teilte FAB-Geschäftsführer Ronny Große am Freitag mit, „durch die im Stadtrat beschlossene Kooperationsvereinbarung werden die Touristen der Einheitsgemeinde Thale Vergünstigungen erhalten, welche sich sicherlich positiv auf die Besucherzahl auswirken werden.“

Als Pendant zum „Touristen-Rabatt“ werde eine Ermäßigung für Einheimische erarbeitet. Bei einem Treffen habe Große bereits künftige Preisstrukturen, Rabattkarten und Optimierungen der Abteilungen mit Mitarbeitern der Therme diskutiert. „Es war ein fruchtbringendes Gespräch“, bilanzierte der Geschäftsführer. (mz)