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Beschilderung an der Nordharzautobahn Beschilderung an der Nordharzautobahn: Warum sich die noch hinziehen kann

Von Petra Korn 18.09.2019, 09:56
Die Aus- und Einfahrt bei Quedlinburg Ost.
Die Aus- und Einfahrt bei Quedlinburg Ost. Marco Junghans

Quedlinburg - Blaue Schilder statt der gelben - an der neuen Autobahn 36 hat sich da bislang nicht viel getan. Zumindest nicht sichtbar. Dass die Bundesstraße 6 seit dem 1. Januar  ganz offiziell zur Nordharzautobahn wurde, ist lediglich an den bereits zu Jahresbeginn aufgestellten blauen Schildern zu sehen: Sie kennzeichnen  an den Anschlussstellen den Anfang und das Ende der Autobahn.

Der Austausch der übrigen Schilder könne sich bis in die zweite Jahreshälfte hinziehen, hieß es damals. Inzwischen ist es schon Mitte September.

Andreas Tempelhof: „Dazu reicht es nicht, die Farbe der Schilder zu ändern.“

82,7 Kilometer neue A 36 - das bedeutet etwa 750 Schilderstandorte, die den Richtlinien zur  Beschilderung an Autobahnen anzupassen sind,  sagt Andreas Tempelhof, Sprecher des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt. „Dazu reicht es nicht, die Farbe der Schilder zu ändern.“  Vielmehr seien Schrift- und Schildergrößen anzupassen, Ziele zu ändern - und  gegebenenfalls Schilderbrücken  und -galgen auszutauschen.

Grundsätzlich seien die Buchstaben auf den blauen Schildern größer als die auf den gelben - „damit braucht man  mehr Platz“, so der Ministeriumssprecher. Dann sei in Abstimmung mit den betroffenen Kommunen festzulegen gewesen, welche Ziele auf den Vorwegweisern genannt werden.

„Alle Orte, die in der Nähe sind, möchten natürlich auf das Schild“, sagt Andreas Tempelhof. Das abzustimmen - Kriterien für die Nennung seien unter anderem die Entfernung und die Bedeutung des Ortes -, sei ein langwieriges Verfahren, in dem letzten Endes der Bund entschieden habe. „Das Verfahren konnte erst Ende Mai abgeschlossen werden“, so der Ministeriumssprecher.

Konstruktionen für das Anbringen der Schilder und Windlast müssen auch geprüft werden

Letztlich hänge die  Schildergröße beispielsweise bei  Vorwegweisern auch davon ab,   wie lang der Name des ganz oben stehenden Ortes - des „Geradeausziels“ - sei.    Und  mit der Größe eines jeden Schildes ändere sich auch dessen Gewicht. Das bedeute, das geprüft werden müsse, ob die Konstruktionen, an denen derzeit die gelben Schilder befestigt sind, auch ausreichen, um die blauen zu tragen.

Wie Andreas Tempelhof erläutert, gehe es dabei neben dem höheren Gewicht auch um die höhere Windlast. „Das sind nicht nur die Stürme, sondern auch die Lkw, die durchrauschen und dabei den Schildern recht nahe kommen.“

Überprüfungen der  Landesstraßenbaubehörde zur Statik der Schildergalgen und -brücken  an der Autobahn  hätten  ergeben, dass rund 20 dieser Befestigungspfeiler ausgetauscht werden müssen - in erster Linie an Auf- und Abfahrten. Wie viele es ganz genau sein werden, das ergebe sich erst aus den statischen Berechnungen im Zuge der Ausführungsplanung. Diese liege dann in Zuständigkeit des Fachbetriebes, der den Auftrag für den Austausch der Schilder bekomme, erläutert der Ministeriumssprecher weiter.

2,84 Millionen Euro kostet der Austausch

„Das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren läuft derzeit.“ Wobei die Arbeiten bei einem geschätzten Auftragsvolumen von  rund 2,84 Millionen Euro - wie viel es am Ende kostet, hängt von den Angeboten ab -  europaweit ausgeschrieben werden mussten. Auch das sei, so Tempelhof, mit hohem Aufwand verbunden.  Sei ein geeigneter Fachbetrieb beauftragt und  die Ausführungsplanung erfolgt, könne mit der Produktion und der Montage  der neuen Schilder begonnen werden.  Ziel sei, „noch in diesem Jahr  Beschilderungsumrüstung zu vergeben und mit den Bauleistungen zu beginnen“, so der Ministeriumssprecher. (mz)