Bergwacht Berwacht Harz in Thale: Neuer Geländewagen VW Amarok ist sofort im Einsatz

Thale - Unterweisung, Rettungseinsatz, Bürgerfrühstück - kaum in Thale eingetroffen, hat das neue Einsatzfahrzeug der Bergwacht Harz schon die ersten Kilometer hinter sich. Der robuste Geländewagen, so Bergwacht-Leiter Jens Kowalewski, „löst unsere 25 Jahre alte Mercedes G-Klasse, eigentlich ein Militärfahrzeug, ab“. Die sei inzwischen „fast ein Oldtimer“.
Das ursprüngliche Skelett des VW Amarok verwandelte sich in vier Monaten Umbauarbeit durch die Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH zum rettungstauglichen Geländewagen.
Pickup wurde zum Ambulanzfahrzeug umgebaut
Knapp 40.000 Euro koste das Grundmodell, durch die Spezialisierung stehen unter dem Strich „ungefähr 85.000 Euro auf dem Zettel“, erzählt Kowalewski. Finanziert wird die Anschaffung durch Fördergeld des Landes.
Das steht der Bergwacht zu, weil sie nicht nur dem DRK-Kreisverband Quedlinburg/Halberstadt, sondern als Bergrettung auch dem Katastrophenschutz des Landkreises Harz zugeordnet ist.
Drei Sitzplätze und Sonderausstattung zur Rettung im Gebirge
Wie sein in die Jahre gekommener Vorgänger verfügt der Amarok über drei Sitzplätze und die entsprechende Ausstattung von der Gebirgstrage bis zu den Einsatzrucksäcken.
Da die Übergabe von Verletzten an den Rettungswagen nur auf gut erreichbarem Gelände erfolgen kann - im Bodetal als Haupteinsatzgebiet beispielsweise oft erst an der Talstation - ist eine Erstversorgung durch die Bergwacht manchmal unerlässlich.
Erster Einsatz zur Rettung eines Kletterers aus Magdeburg im Steinbachtal
Wie beim Auftakteinsatz vergangenen Samstag, als ein gestürzter Kletterer aus Magdeburg im Steinbachtal versorgt und transportfähig gemacht wurde. Für die Neuanschaffung also ein echter Blitzstart.
Etwas ruhiger lief der zweite Tag - beim Bürgerfrühstück der Bürgerstiftung wurde das Fahrzeug erstmals öffentlich präsentiert. Weil es pro Einsatz rund zehn bis zwölf Einsatzkräfte braucht, wird nach wie vor auch der VW-Mannschaftstransporter benötigt.
Kowalewski erinnert sich an früher, „da sind die Kameraden mit Privatfahrzeugen nachgefahren“. Mit dem T5, der acht Personen befördert, sei das dann endlich Geschichte gewesen.
Neben der Suche und Bergung von Vermissten oder Gestürzten entfallen viele Einsätze inzwischen auch auf Spaziergänger, die durch Herz-Kreislauf-Probleme ausgehebelt werden. „Man merkt, dass heutzutage mehr Touristen unterwegs sind“, erklärt er die gestiegene Einsatzzahl.
Etwa 15- bis 20-mal jährlich rücken die ehrenamtlichen Retter - gut die Hälfte der 50 Mitglieder ist aktiv - aus. In diesem Jahr allein 9-mal. Damit kein Personalmangel entsteht, bemüht man sich seit Jahren um engagierte Nachwuchsarbeit: Wer in der Pfingstanger-Halle bei den Bergsteigern Klettern lernt, wird im Laufe der Zeit auch mit der Arbeit der Bergwacht vertraut gemacht und bei Interesse in die Jugendbergwacht aufgenommen, die aktuell zehn Kameraden zählt. (mz)
