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Behindertensport in Friedrichsbrunn Behindertensport in Friedrichsbrunn: Kinder und Erwachsene beim Wintersport

Von Detlef Anders 28.01.2015, 21:47
Soraya Balke von der Sine Cura Schule, hier mit Lehrerin Susann Juretzek, gewann das Eisstockschießen.
Soraya Balke von der Sine Cura Schule, hier mit Lehrerin Susann Juretzek, gewann das Eisstockschießen. D. Anders Lizenz

Friedrichsbrunn - Bei herrlichem Winterwetter wurden gestern die 23. Landeswinterspiele des Behindertensportverbandes Sachsen-Anhalt (BSSA) in Friedrichsbrunn eröffnet. 238 geistig behinderte Kinder waren aus 20 Förderschulen des Landes und sogar Thüringen und Niedersachsen gekommen, um sich im Rodeln, Eisstockschießen und Schneeballzielwerfen zu messen. Am Ende sicherte sich die gastgebende Sine-Cura-Schule aus Quedlinburg mit Heimvorteil erstmals den lange ersehnten Mannschaftspokal.

Trotz zehn Zentimeter Schneedecke musste das Rodeln jedoch als Rollbrettrodeln im Gemeinschaftshaus durchgeführt werden, da der sonst genutzte Forstweg teilweise vereist und mit Splitt abgestumpft worden war, so dass das Rodeln auf Schlitten nur im Rahmen der Spaßolympiade auf dem Gelände des Schützenhauses möglich war. Erstmals konnte der BSSA auch den Chef des Landessportbundes, Andreas Silbersack, in Friedrichsbrunn begrüßen. Silbersack zeigte sich beeindruckt. „Es ist ein total emotionales Gefühl, hier zu sein. Ich finde, dass die Organisatoren eine ganz tolle Arbeit leisten. Man sieht das Leuchten in den Augen der Kinder, man sieht den Spaß, den sie haben, dass jeder ein Gewinner ist und dass über Jahre etwas entstanden ist, was einzigartig ist.“ Er hoffe, dass solch ein Sportfest erhalten bleibt. Auch Landrat Martin Skiebe lobte die Organisatoren um den BSSA und den BRSV Sine Cura Quedlinburg, der vom Kreissportbund Harz, den berufsbildenden Schulen Quedlinburg, der Grundschule Friedrichsbrunn, dem Kegelverein Germania Friedrichsbrunn, dem VHS Bildungswerk Quedlinburg und finanziell auch von der Harzsparkasse unterstützt wurde.

„Wir kommen jedes Jahr gern. Das ist für unsere Schüler ein großes Highlight“, sagte Claus Lennartz von der Schiller-Schule in Wolfsburg. Er hatte einst drei Jahre an der Sine-Cura-Schule gearbeitet und seine Schule für dieses Sportfest begeistert. Jeder, der in Friedrichsbrunn aus dem Bus aussteigt, wird von einem gewissen Gemeinschaftsgefühl erfasst. Dass hier für Kinder und Erwachsene mit geistiger Behinderung ein gemeinsames Erlebnis mit großem Spaßfaktor angeboten wird, ist das besondere. Auch Hans-Jürgen Franke, Schulleiter der Neinstedter Johannesschule, kommt immer wieder gern. Zwar seien es seiner Meinung nach schon fast zu viele Teilnehmer, doch der organisatorische Ablauf habe für seine Schüler besser gepasst als zuvor.

Zum zweiten Mal begeisterte bei der Erwärmung das neue Maskottchen „Frosti“, ein kuscheliger Schneemann, die Kinder. Die vor einem Jahr ins Leben gerufene Spaßolympiade mit Wettrodeln mit einem Läufer als Anzieher, die Biathlon-Staffel und das Eiszapfenkegeln entwickelt sich zum Renner, auch wenn es dort nicht um Medaillen ging. Im Medaillenkampf waren die Quedlinburger besonders erfolgreich und bekamen ihren erträumten Mannschaftpokal. Sechs erste Plätze, achtmal Silber und fünf Bronze-Ränge waren in den je sechs Wertungskategorien nicht zu überbieten (siehe Kasten). Auch für die Johannenschule Neinstedt gab es zwei Medaillenränge.

Am Donnerstag werden die Spiele mit den Wettkämpfen der Erwachsenen aus 23 Vereinen, Betreuungseinrichtungen und Behindertenwerkstätten fortgesetzt. (mz)

Die Spaßolympiade machte ihrem Namen alle Ehre, hier Schüler aus Halle.
Die Spaßolympiade machte ihrem Namen alle Ehre, hier Schüler aus Halle.
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Für manchen nicht einfach: Shirley Dölle (Johannenschule Neinstedt) bekommt Hilfe von der pädagogischen Mitarbeiterin Antje Gräger-Rey.
Für manchen nicht einfach: Shirley Dölle (Johannenschule Neinstedt) bekommt Hilfe von der pädagogischen Mitarbeiterin Antje Gräger-Rey.
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