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Ärger bei der Schmalspurbahn Ärger bei der Schmalspurbahn: Mehrere Beschäftigte wechseln zur Konkurrenz - aus Frust

Von Sophie Elstner 05.05.2018, 12:51
Eine Dampflokomotive der Harzer Schmalspurbahn (HSB) fährt unter Volldampf in den Bahnhof Wernigerode Westerntor ein.
Eine Dampflokomotive der Harzer Schmalspurbahn (HSB) fährt unter Volldampf in den Bahnhof Wernigerode Westerntor ein. dpa-Zentralbild

Harzgerode - Die Technik- und Personalprobleme der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) sind weiter nicht gelöst. Darüber informierte Geschäftsführer Matthias Wagener zur jüngsten Stadtratsitzung der Stadt Harzgerode.

Fehlten im vergangenen Jahr die Heizer, sind es nun die Zugbegleiter, die die HSB zu wenig hat (die MZ berichtete). Zwar habe es im vergangenen Dreivierteljahr 20 Abgänge in allen Abteilungen gegeben, es seien aber auch 20 neue Mitarbeiter eingestellt worden.

Doch die Konkurrenz ist groß. Einige ehemalige Zugbegleiter hätten laut Wagener arbeitnehmerfreundlichere Vollzeitangebote bei anderen Unternehmen wie Abellio bekommen. Zugbegleiter der HSB werden dagegen in Teilzeit angestellt und zumeist über die Wintersaison wieder entlassen.

Drei Dampflokomotiven sind zudem noch nicht wieder einsatzbereit. Zwei Fahrzeuge stehen in der Werkstatt in Wernigerode, das dritte im Dampflokwerk in Meiningen. „Normalerweise prüfen wir alle Loks im Winter, so dass zum Beginn des Sommerfahrplans alles fertig ist“, sagt Matthias Wagener. „Aber dieses Jahr warten wir immer noch auf Ersatzteile.“

Triebwagen statt Dampfzüge auf Selketalbahn

Als Konsequenz fahren aktuell mehr Triebwagen auf den Strecken der Selketalbahn, dafür weniger Dampfzüge. „Diese setzen wir an Freitagen und Samstagen zu gut frequentierten Zeiten ein“, sagte Wagener.

Stadtrat Mario Arnold (CDU-Fraktion) gab zu bedenken, der Selketalbahn nicht leichtfertig die Dampfloks zu nehmen. „Was einmal aufgegeben ist, kann nur schwer wiederbelebt werden.“ Unklar bleibt, wann die drei Loks fertig gewartet und repariert sind. (mz)