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Arbeitslose im Harzkreis Arbeitslose im Harzkreis: Erstmals seit 1990 unter 7 Prozent

Von Petra Korn 01.07.2016, 16:31

Quedlinburg - Die Arbeitslosenquote im Landkreis Harz ist im Monat Juni auf 6,9 Prozent gesunken. Insgesamt waren 7 637 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. „Das ist ein neuer historischer Tiefstand“, sagte Heike Schittko, Chefin der Halberstädter Arbeitsagentur, bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. Damit lag die Quote erstmals seit der Wiedervereinigung 1990 unter der Sieben-Prozent-Marke. Den Hintergrund für diese Entwicklung sieht Heike Schittko zum einen in der Konjunktur, die stabil läuft. Hinzu komme die saisonübliche günstige Arbeitsmarktentwicklung. Zum anderen hat an den sinkenden Arbeitslosenzahlen aber auch „die demografische Entwicklung einen nicht unerheblichen Anteil“, erklärte die Agenturchefin. So sank die Zahl der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, um 252.

Im Bereich der Geschäftsstelle Quedlinburg waren Ende Juni 2 756 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 46 weniger als im Vormonat und 216 weniger als im Juni 2015.

Wie Heike Schittko weiter erläuterte, haben Betriebe und Verwaltungen aus dem Landkreis Harz dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur im Juni 402 offene Stellen gemeldet; darunter waren 76 Stellenmeldungen aus dem Bereich Quedlinburg. 94,8 Prozent aller Stellenangebote waren sozialversicherungspflichtig. Die größte Zahl der gemeldeten offenen Stellen - 129 - kommt aus dem Berufsbereich der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung.

Mittlerweile klagen immer mehr Unternehmen über Probleme, ihre offenen Stellen mit Fachkräften zu besetzen, erklärte die Agenturchefin und verwies auf altersbedingte Altersabgänge in Rente und fehlenden Nachwuchs. „So gehen beispielsweise keine oder wenige Bewerbungen für ausgeschriebene Stellen ein oder die Bewerber verfügen nicht über die benötigten Qualifikationen. Andererseits nutzen aus meiner Sicht aber noch nicht alle Unternehmen alle vorhanden Personalressourcen des Arbeitsmarktes.“ Dies zeige die hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen: Zwar sei in den vergangenen vier Wochen die Zahl der Menschen mit einer zwölfmonatigen oder längeren Arbeitslosigkeit nochmals gesunken. Dennoch habe sich der Anteil der Langzeitarbeitslosen von 36,9 Prozent im Mai auf aktuell 37,2 Prozent erhöht. Und weiterhin hoch - mit 38,1 Prozent - sei auch der Anteil der über 50- bis unter 65-Jährigen. (mz)