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Abschied aus Heteborn Abschied aus Heteborn: Sabine Friebus wagt einen Neuanfang

Von Andreas Bürkner 16.11.2016, 13:49
Die noch amtierende Bürgermeisterin Sabine Friebus (li.) holt als Erzieherin auch die Hortkinder vom Bus ab und bringt sie in die Kindertagesstätte Hakelspatzen.
Die noch amtierende Bürgermeisterin Sabine Friebus (li.) holt als Erzieherin auch die Hortkinder vom Bus ab und bringt sie in die Kindertagesstätte Hakelspatzen. Chris Wohlfeld

Heteborn - Dass Sabine Friebus nicht für eine weitere Amtszeit als ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Selke-Aue kandidierte, hat gleich mehrere Gründe. Der wichtigste aber ist: „Wir suchen mit der Übernahme einer kleinen Pension in Bayern eine neue Herausforderung.“ Sie und ihr Mann verlassen das eigene Haus mit dem weitläufigen Grundstück und das Leben am Harzrand. „Zudem rücke ich meiner Tochter ein deutliches Stück näher, die in der Schweiz lebt“, nennt sie einen weiteren Grund.

Man kann es nicht allen recht machen

Kurz vor ihrem Abschied aus dem Harz, für den Sabine Friebus das Bürgermeisteramt sowie ihre Tätigkeit als Erzieherin in der Kindertagesstätte „Hakelspatzen“ im Ort aufgibt, zieht sie eine Bilanz ihrer Amtszeit. „Man kann es nicht allen recht machen“, musste sie lernen, obwohl sie sich sehr engagiert habe.

Nachdem sie das Bürgermeisteramt zuvor schon für Heteborn innehatte, wurde sie nach der Gebietsreform und der Gründung der Gemeinde Selke-Aue von den Bürgern der drei Ortsteile Hausneindorf, Heteborn und Wedderstedt als neues Oberhaupt gewählt.

Zeit war immer knapp bemessen

„Die Aufgabe war viel komplexer und undankbarer, als ich erwartet hatte“, stellte sie fest. Obwohl sie Chef für alle sein wollte, sei „das Zusammenwachsen schwierig, weil selbst Ratsmitglieder oft nur Wünsche ihrer Ortsteile vertreten“, sagt Friebus. Hinzu kamen die knapp bemessene Zeit fürs Ehrenamt und finanzielle Probleme.

Die Folge: „Wir konnten oft nur planmäßige Aufgaben erfüllen.“ Schwieriger wurde es bei außerordentlichen Dingen. „Trotzdem wurden Außenmauern der Burg Hausneindorf abgestützt, Straßen in Wedderstedt saniert oder der Löschteich in Heteborn ertüchtigt“, nennt sie Beispiele.

Auf der anderen Seite versüßten ihr eher kleine Freuden das Amt. „Die drei Orte sind mir ans Herz gewachsen“, erklärt Sabine Friebus. Sie lobte die Zusammenarbeit mit den Gemeindearbeitern und die Unterstützung und das Engagement der Vereine. Dadurch wurden viele Feste und Veranstaltungen organisiert.

Menschlich gewachsen

Wenn sie in den Orten sei, sei sie stolz, „wie schön sie geworden sind“, sagt sie. Rückblickend gesteht die Bürgermeisterin, deren Amtszeit Mitte Januar endet, dass „ich durch die vielen Gespräche mit den Einwohnern menschlich gewachsen bin“. Auf der anderen Seite nage an ihr, dass sie für Entscheidungen des Rates persönlich angegriffen wurde. „Ich habe während dieser Zeit viele Freunde verloren“, bekennt Friebus, „dafür haben sich aber manche erst jetzt als echte Freunde herausgestellt.“

(mz)