Wirtschaftliche Probleme Wirtschaftliche Probleme: B&A Zerbst will Sanierung in Eigenregie - Neuer Chef da

Zerbst - Die B & A Strukturförderungsgesellschaft mit Sitz in Zerbst steckt in wirtschaftlichen Problemen, strebt aber eine Sanierung in Eigenverwaltung an. Dazu hat das Amtsgericht Dessau Rechtsanwältin Sabine von Stein-Lausnitz zur Sachverständigen bestellt. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die am Montag verschickt wurde.
Bedarf an Arbeits- und Qualifizierungsmaßnahmen war zuletzt stark gesunken
Die B & A Strukturförderungsgesellschaft Zerbst hat die Aufgabe, Arbeits- und Qualifizierungsgelegenheiten für Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer zu schaffen. Das Problem: Der Bedarf an solchen Qualifizierungsmaßnahmen ist zuletzt insgesamt zurückgegangen. Ein gesunkenes Auftragsvolumen und eine nicht angepasste Kostenstruktur hätten nun zu Verlusten und zu einer finanziellen Schieflage des Unternehmens geführt.
Das beantragte Eigenverwaltungsverfahren ermöglicht es der B & A, im Rahmen eines Sanierungsplans und mit den Instrumenten der Insolvenzordnung eine Restrukturierung zu erreichen. „Unser klares Ziel ist es, die Strukturförderungsgesellschaft effizienter aufzustellen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Manfred Hunkemöller. Der Sanierungsexperte wurde am vergangenen Mittwoch, 18. Juli, zum Geschäftsführer der B & A bestellt. Er soll die Sanierung des Unternehmens in der Eigenverwaltung steuern und umsetzen. Im Zuge dessen wird Hunkemöller in den nächsten drei Monaten einen Sanierungsplan erarbeiten und mit den Gläubigern abstimmen.
KomBa Anhalt-Bitterfeld hat Interesse an Fortführung der B & A Zerbst
Positive Signale auf diesem Weg gebe es bereits seitens des Hauptauftraggebers, der KomBa Anhalt-Bitterfeld. „Wir haben großes Interesse an der Fortführung und dem Erhalt der Strukturförderungsgesellschaft. Mit ihren sozialen Angeboten und Projekten nimmt sie wichtige sozial- und gesellschaftspolitische Aufgaben im Landkreis Anhalt-Bitterfeld wahr“, wird Volker Krüger, Vorstand der KomBA Anhalt-Bitterfeld, in der Pressemitteilung zitiert.
500 Personen befinden sich derzeit in Qualifizierungsmaßnahmen der B & A
Im Rahmen des Sanierungsverfahrens soll der Geschäftsbetrieb des Unternehmens uneingeschränkt fortgeführt werden. Der Betrieb von sozialen Einrichtungen wie dem Sozialkaufhaus, Werkstätten und Bildungsgärten wird aufrecht erhalten. Das gilt auch für die weitere Durchführung der Schulsozialarbeit und der Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose zur besseren Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Derzeit befinden sich etwa 500 Personen in Qualifizierungsmaßnahmen.
Die Löhne und Gehälter aller Beschäftigten der B & A sind bis Ende September 2018 durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. (mz)
