Volleyball-2. Bundesliga Volleyball-2. Bundesliga: Kader des VC Bitterfeld-Wolfen steht

Bitterfeld/MZ - Eigentlich sollte Markus Haun noch im Urlaub sein. Damit er aber nicht auf dem Mannschaftsfoto des VC Bitterfeld-Wolfen fehlt, war er doch schon Montagabend kurz beim Trainingsauftakt des Zweitligisten. Es ist eigentlich normal, dass auf den Teamfotos meistens Spieler zu Beginn fehlen, es soll schon vorgekommen sein, dass der eine oder andere Verein im Laufe einer Saison noch ein neues Bild machen musste. Das Foto des VC Bitterfeld-Wolfen könnte aber durchaus bis zum Saisonende Bestand haben. Der Kader steht, eine, vielleicht zwei Ergänzungen soll es noch geben.
Kein Vergleich zur Vorsaison. Da wurde nicht nur der Trainer getauscht, es hatten auch gestandene Spieler wie Eder Pinheiro oder Hannes Müller das Team verlassen, die beiden serbischen Spieler Bosko Novovic und Sasa Stevanovic gehörten auch nicht mehr zum Kader. Erst drei Wochen vor Saisonbeginn konnte mit Marcin Kapusniak der erste Zuspieler verpflichtet werden, auf dem Mannschaftsfoto gab es etliche Lücken. „In diesem Jahr haben wir Marcin schon dabei, beide Seiten wissen, was sie bekommen“, sagt Trainer Ingo Häntschel. Das neue Zauberwort beim VC Bitterfeld-Wolfen heißt Kontinuität. Am Kader hat sich nur wenig geändert, der Trainer ist wieder Ingo Häntschel, auch wenn er erneut nur einen Ein-Jahresvertrag unterschrieben hat. Beruflich hat er als Lehrer in Weimar in der kommenden Saison ein höheres Pensum. „Die Belastung muss er erst einmal für sich prüfen“, sagt Michael Eisel.
Als Aufsteiger in die 1. und 2. Bundesliga muss ein Verein mittlerweile Bedingungen erfüllen. Dieser Masterplan der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) wurde für die 2. Bundesliga in drei verschiedene Stufen untergliedert (erstes, drittes und fünftes Jahr). Eine weitere, vierte Stufe wird es in Form einer Vorlizenzierung für Aufsteiger in die 1. Bundesliga geben.
Ein Neuling in der 2. Bundesliga zahlt in der Saison 2013/14 nur 2250 Euro, diese Summe steigt in der zweiten Stufe (drittes Jahr) auf 3750 Euro und in der dritten Stufe (fünftes Jahr) auf 4500 Euro.
Ein weiterer Punkt des Plans ist der Aufbau hauptamtlicher Managementstrukturen. Zweitligisten sollen eine halbe hauptamtliche Stelle aufbauen. Die Vereine sollen personell breiter aufgestellt werden hinsichtlich der Tätigkeitsfelder Vermarktung, PR-Arbeit oder Management generell.
Der Präsident hat also Verständnis für die Entscheidung des Trainers, der die Mannschaft im ersten Jahr seiner Tätigkeit auf den vierten Platz führen und damit die Platzierung aus der Aufstiegssaison wiederholen konnte. „Ein Abo auf diesen vierten Platz haben wir aber nicht abgeschlossen“, sagt Eisel, „das kann man vielleicht im Lotto machen.“ Das dritte Zweitliga-Jahr des VC Bitterfeld-Wolfen soll aber nichts mit Glücksspiel zu tun haben. Seit April hat der Verein mit Christoph Richter einen hauptamtlichen Geschäftsführer installiert, statt in Dessau sollen in der Saison 2014/15 drei Heimspiele in Sandersdorf absolviert werden. „Dieser punktuelle Wechsel nach Sandersdorf ist ein wichtiger Schritt“, sagt Michael Eisel, „wir wollen ein Team der Region sein und neue Zuschauer werben.“ Der Verein will versuchen, in Zukunft noch professioneller und kontinuierlicher zu arbeiten, Christoph Richter ist ein wichtiger Baustein für den Präsidenten: „Er entlastet alle im Verein, vorher war vieles nur Stückwerk. Deshalb heißt das Motto: die Saison eins unter dem Geschäftsführer.“
Im dritten Jahr 2. Bundesliga greift für den VC Bitterfeld-Wolfen die zweite Stufe des Masterplans der DVL. Demnach musste der VC ohnehin eine Geschäftsführerstelle schaffen (siehe „Halbtagsstelle ist Bedingung“) und weitere Auflagen erfüllen. „Wir haben mitbekommen, dass es in der Bundesliga unterschiedliche Herangehensweisen gibt. Einige Vereine sehen das nur als Hobby“, sagt Michael Eisel. Die Strukturen beim VC Bitterfeld-Wolfen sind hingegen schon semiprofessionell.
Auch Trainer Ingo Häntschel scheint sich damit voll identifizieren zu können, legte sportlich gleich im ersten Training am Montagabend mit den zehn anwesenden Spielern ordentlich los. „Ich weiß nach dem einen Jahr, was in der Liga gefordert ist und was ich verändern möchte“, sagt Häntschel, „unsere Außenangreifer waren bei ihren Schlägen beispielsweise zu diagonallastig. Ich möchte aber variantenreicher spielen lassen.“ Am 21. September kann er das in der Sandersdorfer Ballsporthalle im ersten Saisonspiel auch gleich einmal dem Publikum präsentieren. Eine weitere Arbeit am Bekanntheitsgrad des VC.