Unentschieden zum Abschied Unentschieden zum Abschied: Christian Schöne und Tobias Bauske verlassen die HG 85

Köthen - Durch die Heinz-Fricke-Halle schallte am Samstagabend immer wieder das Lied „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani. Und die Zeile: „Wer friert uns diesen Moment ein, besser kann es nicht sein“ ging wohl fast während der gesamten Partie, spätestens aber nach dem Ende durch die Köpfe von Christian Schöne und Tobias Bauske. „Es war der perfekte Abschied“, sagte Schöne und lächelte dabei schon ziemlich gerührt.
Unentschieden gegen den USV Halle
Die HG 85 Köthen hatte sich ein 23:23-Unentschieden gegen den USV Halle erkämpft. Ein Punkt, der wie ein Sieg gefeiert wurde. Angesichts des Spielverlaufs aber auch ein Wunder.
Die Gastgeber lagen fast die gesamte Partie über mit zwei bis vier Toren zurück und kämpften sich durch viel Willen und einem sehr stark aufgelegten Christian Kanzler im Tor in der zweiten Hälfte wieder heran.
Als dann - die Partie war beim 23:23 schon abgepfiffen - noch der letzte Freiwurf von Halle vergeben wurde, hätte man meinen können, Köthen hätte die Meisterschaft gewonnen.
Jubel nach dem Abschlusspfiff
Auch von der Kulisse her stimmte es. Die Heinz-Fricke-Halle war so voll wie lange nicht mehr. Auch deshalb war es ein perfekter Abschied für Schöne und Bauske. Letzterer wechselt zur neuen Saison zu Concordia Delitzsch.
Christian Schöne weiß noch nicht so recht, was er machen wird und ob er die HG 85 überhaupt endgültig verlässt. „Wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich vielleicht noch in der zweiten Mannschaft spielen“, überlegte der 37-jährige Rechtsaußen.
Christian Schöne möchte kürzer treten
Zwei Jahre hat er für die HG 85 Köthen gespielt. Aber „dieses Spiel kommt definitiv in die Top Five“, versprach Schöne. Warum er sich nun aus der ersten Männermannschaft zurückzieht, hat mehrere Gründe.
„Zum einen ist es die mittelfristige Planung des Vereins, aber auch ein Stück weit das Alter.“ Mit 37 Jahren wusste Schöne, dass er vielleicht auch etwas kürzer treten muss.
Aber ganz ohne Handball geht es nicht. Deshalb will der Rechtsaußen auch in den kommenden Wochen noch abtrainieren. Was danach kommt, „muss sich erst noch entscheiden“. Erst einmal genoss Christian Schöne mit seinem Team den letzten Punkt der Saison. „Der war ganz wichtig.“
Trainer Svajunas Kairis hat sich kurz vor Schluss selbst eingewechselt
Neben Christian Kanzler, der 23 Paraden im Spiel zeigte, war auch Trainer Svajunas Kairis ein wichtiger Faktor. Da Martin Lux aufgrund von Verletzungen nicht spielen konnte, wechselte sich der Coach noch einmal in den letzten 20 Minuten selbst ein. Damit bestritt er sein 100.
Spiel im HG-Trikot. In gewisser Weise war diese Partie gegen Halle, in der Köthen zur Pause mit 11:12 zurücklag, auch ein Abschied für Svajunas Kairis - vom aktiven Handball zumindest.
Als Trainer bleibt er Köthen erhalten. „Ich möchte mich bei den Fans bedanken, die uns in dieser Saison unterstützt haben, auch, als es für uns der Rückrunde nicht so gut lief“, sagte Kairis nach dem Spiel, „es war ein gewonnen Punkt für uns.“ Eben der perfekte Abschied. (mz)