Tennis-Nachwuchs in Trinium Tennis-Nachwuchs in Trinium: In Nadals Fußstapfen

Trinum/MZ - Es wirkt vertraut, wenn sich die Brüder Felix (6 Jahre) und Florian Böhler (9) auf dem Tennisplatz ein paar Bälle zuspielen. Kein Wunder: Die Anlage des TC Trinum liegt direkt hinter ihrem Elternhaus, quasi im eigenen Garten. Dass der Sport mit dem Schläger schon fester Bestandteil des Lebens der beiden Brüder ist, merkt man schnell. „Wo ist mein Nadal-Buch?“, ruft der neunjährige Florian über den Platz. Besagtes Buch schenkten ihm seine Eltern für die gute Leistung bei der U10-Landesmeisterschaft in Leuna.
Dort wurde das Nachwuchstalent Zweiter. Und nun muss das große Vorbild immer dabei sein. Warum der Spanier Rafael Nadal denn so interessant ist, weiß Florian Böhler genau: „Der spielt auch mit der linken Hand.“ Um so erfolgreich wie ihr Vorbild zu werden, trainieren die Brüder viel: Neben den Einheiten auf dem Familien-Platz in Trinum geht es bis zu zwei Mal in der Woche nach Halle. Beim TC Sandanger wird unter den kritischen Augen eines Trainers aufgeschlagen. Und während der jüngere der beiden Tennisspieler, Felix, schon auf Turnieren an den Start geht, tut es sein großer Bruder im Ligabetrieb. Mit Trinum erspielte er den ersten Platz in der U12. Für die Mannschaft steht nun ein Aufstiegsspiel in die Jugendliga - die höchste Spielklasse der Altersklasse - auf dem Terminplan.
Zusätzlich jagt Florian bei der U10 des halleschen TC Sandanger dem gelben Ball nach. Das ist so gewachsen. Aufgewachsen sind beide mit dem Sport aus dem Elternhaus. Mutter Kristin Böhler berichtet: „Florian spielt Tennis, seit er vier ist. Felix hat mit fünf Jahren angefangen.“ Die 38-jährige Berufsschullehrerin erinnert sich noch, wie der Traum vom Profispieler bei ihrem Sohn Florian reifte: „Er hat damals bei unseren Regionalliga-Herren zugesehen. Dann versuchte er nachzumachen, was er dort sah.“ Und auf den kleinen Bruder schien das Tennis-Fieber schnell überzugehen - bei Familie Böhler liegt es fast schon im Blut. „Die Eltern vieler Nachwuchsspieler spielen kein Tennis. Bei uns hingegen möchten die Jungs am liebsten schon bei den Erwachsenen mitmachen“, so Kristin Böhler. Dass ihr ältester Spross später einmal hochklassig spielen wird, schätzt sie als recht wahrscheinlich ein.
Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, weiß nicht nur die stolze Mutter der beiden. „Wenn man merkt, dass der Gegner besser ist, muss man sich mehr anstrengen“, berichtet der kleine Felix Böhler, als sei es eine ganz selbstverständliche Erfahrung. „Man muss mehr schwierige Bälle spielen, den Gegner einfach laufen lassen“, fügt der große Bruder noch an.
Das eigene Können unter Beweis stellen, wird er beim nationalen Jüngsten-Turnier in Horn (31. Juli bis 4. August). „Schön wäre, wenn ich dort ins Finale kommen würde“, träumt Florian Böhler. Dass der Wettbewerb in der Tennis-Szene so etwas wie die inoffizielle Jugendmeisterschaft ist, erwähnt Mutter Kristin am Rande. Ende des Monats steht sogar noch ein Extra-Trainingslager in Warnemünde im Kalender der Familie Böhler.
Felix und Florian freuen sich darauf. Sie wissen schon jetzt, dass es viel Arbeit bedarf, die begehrten Pokale dann auch mit nach Hause zu nehmen. Dafür stehen sie täglich auf dem Tennisplatz. Ganz so, wie das eigene Vorbild. Ganz so, wie Rafael Nadal.

