Skat Skat: Frauen der Schell-Luschen sorgen für Überraschung
STUTTGART/MZ/BJ. - An einem ganz besonderen Höhepunkt des Jahres nahmen am Samstag und Sonntag zwei Mannschaften der Köthener Schell-Luschen teil. Im Maritim Hotel Stuttgart fanden die 40. Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Sportskat des DSkV statt. Über mehrere Runden hatten sich 168 Mannschaften in den einzelnen Landesverbänden für diese Meisterschaften qualifiziert. Aus dem Landesverband Sachsen-Anhalt nahmen drei Mannschaften teil, darunter eben auch die beiden Mannschaften der Köthener Schell-Luschen. Besonderen Grund zur Freude sollten dabei am Ende die Frauen haben. Sie holten die Deutsche Vizemeisterschaft.
Ziel war das Mittelfeld
Die 1. Männermannschaft aus Köthen ging dabei in der Besetzung Henry Reisbach, Christian Koch, Thomas Dornheck, Frank Below und Bernd Jödicke in das Rennen. Das Team der Frauen setzte sich aus Marina Dorn, Gisela Roßmann, Inge Dornheck, Katrin Dornfeld und Ingrid Pentzeck zusammen. "Mit unseren Bundesligaspielern wollten wir uns unter den ersten 40 wiederfinden", umreißt Bernd Jödicke die ausgegebene Zielsetzung, "mit den Damen sollte es ein Mittelfeldplatz werden. Aber oft kommt es halt anders als man denkt", so der Vereinsvorsitzende Bernd Jödicke nach der Meisterschaft. Während es für die Bundesligamannschaft der Herren nur zum 60. Platz rechte, wurden die Damen um Marina Dorn am Ende Deutsche Vizemeister.
Am Samstag, als die ersten vier Serien gespielt wurden, horchten auf einmal alle im Saal auf, denn die Köthenerinnen belegten zu dieser Zeit mit 17 049 Spielpunkten (SSP) den ersten Platz und ließen die gesamte Skatspitze der 1. Bundesliga hinter sich. Zwar war der Vorsprung zu dieser Zeit auf Limmer Hannover mit 350 SSP knapp, aber der auf die Drittplatzierten betrug schon knapp 1 300 SSP. Schon zu diesem Zeitpunkt hätte man die Meisterschaft aus Köthener Sicht gerne beendet, aber am Sonntag mussten noch zwei Serien gespielt werden. Dort sollte sich dann erweisen, dass die Köthener Spielerinnen mit den Besten mithalten können, denn die führenden Mannschaften spielten nun ständig
gegeneinander. In der fünften Serie fehlte den Damen auch ein wenig das Kartenglück, so dass die Mannschaft aus Hannover die Spitze mit 1 026 SSP Vorsprung übernehmen konnte, aber der Vorsprung auf die Frauen aus Cuxhafen und Heidenau fast unverändert blieb.
Auf Augenhöhe mit Meister
In der sechsten und letzten Serie spielten die Köthener Schell-Luschen dann mit Hannover wieder auf Augenhöhe und erreichten die gleiche Punktzahl wie die Deutschen Meisterinnen aus der niedersächsischen Hauptstadt. Am Ende reichte es für die Schell-Luschen dennoch zum überraschenden Deutschen Vizemeistertitel, worauf der gesamte Verein und der Landesverband stolz sind. "Eine solche Platzierung hat noch keine Mannschaft aus Sachsen-Anhalt mit nach Hause gebracht", freute sich Bernd Jödicke.
Limmer Hannover siegte am Ende mit 25 246 SSP vor den Schell-Luschen aus Köthen mit 24 080 SSP und dem SC Cuxhafen mit 23 549 SSP. Dabei konnten die Köthenerinnen Mannschaften wie Robin Hood Nürnberg, Joker Oberhausen und Darmstadt Dynamit hinter sich lassen. Katrin Dornfeld war dabei mit ihren 7 355 SSP ein Garant für diesen Erfolg.
Die Männermannschaft konnte zwar nur den 60. Platz belegen, dabei war der Abstand zum angestrebten Ziel mit 900 Punkten allerdings recht knapp und man sah, dass man ebenfalls mit den besten Mannschaften Deutschlands stand halten kann.