Schützenhaus in Aken Schützenhaus in Aken: Neuer Pächter mit großen Plänen für Traditionsgaststätte

Aken - Kay Werner klingt euphorisch. Er will viel. Und vieles ändern. Kay Werner, geboren in Aschersleben und in der Welt umher gekommen, ist jetzt in Aken an der Elbe zu Hause. Er ist der neue Pächter des Schützenhauses, des Gasthofes Schützenhaus.
Die Stadt hatte den Vertrag mit dem alten Pächter im Frühjahr gekündigt. Und suchte einen Nachfolger für ihr Traditionsobjekt. Das war allerdings zuletzt immer stärker in die Kritik geraten. Vor allem wegen des schlechten Services.
Nun hat Kay Werner das Ruder übernommen. Er setzt in allererster Linie auf Transparenz – bei dem, was er plant, tut und anbietet. Sein Credo: „Man muss das Rückgrat haben, zu 100 Prozent hinter dem zu stehen, was man macht.“
Schützenhaus in Aken: Gelernter Friseur übernimmt
Kay Werner suchte ein Objekt, in dem er sich verwirklichen kann, seine Ideen umsetzen. 1996 hatte er kurze Zeit mit einem Freund in Halle ein eigenes Lokal. Doch dann packte den gelernten Friseur das Reisefieber. USA, Südafrika, Frankreich, Neuseeland, Schweiz. Bei den Eidgenossen lernte er auch das Kochen.
Seit er 2013 wieder in Halle sesshaft geworden war, schrieb er über 600 Bewerbungen, erzählt er. Ohne Erfolg. Also entschloss er sich, es doch als selbstständiger Unternehmer zu versuchen. Er eröffnete einen Cateringservice. Und bewarb sich schließlich um das Schützenhaus. Sehr zur Freude des Rathauschefs in Aken, der gesagt haben soll: Sie schickt der Himmel!
Pächter Kay Werner: Gastraum in ein paar Monaten wieder nutzbar
Nun geht es in diesen Tagen schon hoch her im Gasthof am Schützenplatz. Die geplanten Veranstaltungen finden statt. Obwohl das Objekt derzeit eher den Eindruck einer Baustelle vermittelt.
Vor allem vorn im Gastraum. Der ist komplett leer. Und muss auch erst noch saniert werden. Da die Stadt dafür Fördermittel vom Land bekommen hat, um die 2013 entstandenen Hochwasserschäden zu beseitigen, könnte das noch einige Zeit beanspruchen. Was dem neuen Pächter nicht gefällt. Aber er hofft, dass die Räumlichkeiten in ein paar Monaten nutzbar sein werden.
Schützenhaus in Aken: Neuerungen im Außenbereich geplant
Unterdessen lädt er in die ehemalige Diele ein, um Gäste zu speziellen Anlässen - etwa an beiden Weihnachtsfeiertagen - auch schon jetzt bewirten zu können. Was früher die Diele war, nennt der neue Pächter Orangerie.
Er findet den Namen Orangerie passend und hat vor, auch den Außenbereich künftig entsprechend zu gestalten. Es soll - schon vor dem Haus beginnend - ein Sommergarten entstehen.
Hier sollen die Gäste sich entspannen können, essen, trinken, je nach Lust und Laune. Hinten an der Stadtmauer, will der 48-Jährige einen Bereich schaffen, in dem die Gäste ihre Speisen selbst mitbringen können, nur die Getränke, die müssten sie beim Schützenhaus-Personal ordern.
Er geht davon aus, perspektivisch 15 bis 18 Mitarbeiter in der Küche und im Service zu beschäftigen. Doch das ist noch ein wenig Zukunftsmusik.
Traditionsgaststätte in Aken: Verschiedene Veranstaltungen möglich
Die Aufmerksamkeit gilt – neben der Küchenplanung – derzeit dem Veranstaltungskalender 2017. Der ist vollgepackt. Mit 49 Veranstaltungen. Diverse Vereinsaktivitäten noch nicht berücksichtigt. Die kämen hinzu.
„Ich habe den Eindruck, dass der Saal längst nicht so ausgelastet war, wie man das könnte.“ Das will Kay Werner unbedingt ändern. Und fängt am 10. Dezember damit an.
Seine „Feuertaufe“, sagt er. Eine Après-Ski-Party im Schützenhaus-Saal. Mit Schneekanone, also stilecht. Außerdem plant er Tanzveranstaltungen mit einer Mini-Tanzstunde im Vorfeld für diejenigen, die besonders galant übers Parkett schweben wollen.
Pächter Kay Werner: „Ich probiere gerne etwas aus“
Er will den 1. Akener Opernball organisieren. Ein Pfingstkonzert ausrichten. In einer Grill-Challenge den Besten suchen. Und er hat vor, mit den Schülern der beiden Akener Schulen zu kochen.
Er hofft, dass Menschen in Aken und Umgebung ihn begleiten, wenn er seinen Traum lebt - und ihn unterstützen. Die Speisekarte soll klein sein, aber überraschend. Und das Essen bei aller Kreativität bezahlbar. „Ich probiere gern etwas aus“, betont Kay Werner und fügt hinzu, im Schützenhaus „sehr viel Potenzial“ zu sehen. (mz)
