„Wir sind der Anker“ Schulangst und Cybermobbing: Wie Schulsozialarbeiter in Sachsen-Anhalt die Pandemie erleben
Angst, Isolation, Mobbing - die Probleme in den Klassenzimmern spitzen sich zu. Wie Sozialarbeiter die Pandemie erleben und warum sie sich um die Zukunft sorgen.

Bitterfeld-Wolfen/MZ - Schule ohne Corona kennt Miriam nicht. Seit die Drittklässlerin, die eigentlich anders heißt, eingeschult wurde, kommen und gehen Masken- und Testpflicht. Mehrfach muss sie in Quarantäne, in den Distanzunterricht, dann wieder ins Klassenzimmer. Irgendwann reicht es ihr. Sie will nicht mehr lernen, keine Hausaufgaben machen. Miriam beschließt, nicht mehr in die Schule zu gehen. Ihre Noten werden schlecht, die Lehrer wenden sich an die Eltern. Es gibt Streit zuhause. So berichtet es Cornelia Geißler, Koordinatorin für Schulsozialarbeit im Jugendclub 83 in Bitterfeld-Wolfen. „Sie hat den Sinn dahinter nicht mehr verstanden. Und sie hatte Angst“, sagt Geißler. Schließlich nehmen sich Schulsozialarbeiter der Schülerin an. Sie sprechen mit ihr, mit den Eltern, den Lehrern. Viele Stunden lang. „Jetzt geht sie wieder zur Schule.“