Scheuder Scheuder: Spielplatz wurde nach einem Jahr Bauzeit eingeweiht

Scheuder - Das Warten hat sich gelohnt: Knapp ein Jahr, nach dem die Planungen für den Umbau des Spielplatzes in Scheuder begonnen hatten, konnten die Geräte von Kindern eingeweiht werden.
Ein Klettergerüst, eine Schaukel, ein Federspielgerät, eine Wippe und dazu eine überdachte Sitzecke stehen jetzt dort, wo sich vorher zwei alte Spielgeräte aus der DDR befanden.
Alte und kaputte Spielgeräte aus DDR-Zeiten
„Die Wippe und die Schaukel waren schon abgesperrt und durften nicht mehr genutzt werden“, sagt Gerald Möllers, Leiter des Bauhofs der Stadt Südliches Anhalt.
In einem Kooperationsprojekt von Bauhof, dem Ort Scheuder und der Köthener Beschäftigungs- und Arbeitsförderungsgesellschaft (Köbeg) konnte der Umbau des Spielplatzes nun umgesetzt werden.
Zusammenarbeit mit Köthener Gesellschaft
Dabei war es nicht das erste Mal, dass die Stadt mit der Köthener Gesellschaft zusammen gearbeitet hat. „Bei fast allen Spielplätzen hilft uns die Köbeg“, sagt Möllers.
Die Kooperation klappe reibungslos und mache es möglich, Spielplätze in den vielen Ortsteilen günstig zu erneuern.
Auch in Radegast hat die Köbeg vor kurzem neue Schaukeln aufgebaut. In Weißandt-Gölzau wird mit ihrer Unterstützung zurzeit ein Kombi-Spielgerät überarbeitet.
Beliebte Maßnahme vom Jobcenter
Bei der Köbeg läuft das Ganze unter der Maßnahme „Sozialbetrieb“, die vom Jobcenter Anhalt-Bitterfeld gefördert wird. 265 Ein-Euro-Jobber gebe es hier zurzeit, sagt Betreuer Karl-Heinz Richter.
Arbeiten an Spielplätzen seien im Sozialbetrieb ein „Dauerbrenner“, was vor allem mit den strengen Regeln des Tüvs für öffentliche Spielgeräte zusammenhänge.
Spielgeräte müssen sicher sein
„Besonders in vielen kleinen Orten wurden Geräte gesperrt, die entweder abgebaut oder umgebaut werden müssen“, so Richter.
Die Mitarbeiter des Sozialbetriebs kümmern sich dann etwa um Reparaturen oder den Bau von neuen Spielgeräten - in Scheuder waren es die Wippe und die Schaukel - und später darum, alles vor Ort aufzustellen.
Ein-Euro-Jobber kümmern sich auch um die Pflege
Jetzt, wo die Arbeiten in Scheuder abschlossen sind, übernehmen zwei Ein-Euro-Jobber aus der Maßnahme „Ortsbild“ die Pflege des Geländes.
„Eine solche Förderung ist ideal“, sagt Bauhofleiter Möllers. „Davon profitieren alle, vor allem die Kinder.“ Man müsse es eben akzeptieren, dass es manchmal etwas länger dauere, bis ein Spielplatz fertig sei. „Aber dafür wird alles in Handarbeit gemacht“, so Möllers.
Viele neue Familien in Scheuder
Auch Scheuders Ortsbürgermeister Franz Riemer sagt: „Es ist wichtig, dass am Ende etwas kommt.“ Vor allem, weil in den vergangenen Jahren einige Familien in den Ort gezogen seien, und denen müsse man schließlich etwas bieten.
Dazu zählt neben dem Spielplatz auch das Dorffest, das traditionell zwei Wochen vor Pfingsten in Scheuder gefeiert wurde. „Man staunt“, sagt Riemer, „aber alle Häuser, die hier frei geworden sind, sind wieder an den Mann gekommen.“
Die jungen Familien würden die Häuser umgestalten und ihren Bedürfnissen anpassen. Für Riemer ein gutes Zeichen: „Wer so viel Herzblut rein steckt, gibt das so schnell nicht wieder her.“
Ortsbürgermeister freut sich über junge Familien
Der Ortsbürgermeister ist sich durchaus bewusst, dass die Entwicklung seines Dorfes eine ungewöhnliche ist.
Meistens, sagt er, würden die jungen Menschen spätestens nach der Berufsschule in größere Städte ziehen, weil sie hier selten eine Arbeit fänden. „Das ist ein großes Glück, dass das bei uns so gelaufen ist“, betont Riemer. (mz)