Outlet-Center Brehna Outlet-Center Brehna: Umbau am "Halle Leipzig The Style Outlets" soll deutlich mehr Kunden anlocken

Brehna - Die Zeichen im Outlet-Center in Brehna stehen auf Wachstum. Nachdem der erste Marken-Markt dieser Art in Mitteldeutschland vor knapp einem Jahr eröffnete, plant der spanische Betreiber Neinver, die Anzahl der Geschäfte von derzeit 50 auf 90 zu erhöhen. „Bis Mitte nächsten Jahres werden wir mehrere Millionen Euro investieren, um die Verkaufsfläche von 11.000 auf 18.000 Quadratmeter zu erweitern. Damit steigt auch die Zahl der Mitarbeiter von 300 auf 550“, sagt Susanne Radau.
Derzeitige Auslastung von 98 Prozent
Aus Sicht der 54-jährigen Center-Managerin sei der Ausbau erforderlich, um einerseits neue Läden ansiedeln zu können. „Denn wir haben derzeit eine Auslastung von 98 Prozent.“
Anderseits soll die Attraktivität des Standorts an der A9 zwischen Bitterfeld und Halle weiter erhöht werden, um mehr Kunden aus einem größeren Einzugsgebiet anzusprechen. Denn deren Gesamtzahl liegt derzeit bei durchschnittlich 3.500 bis 4.000 pro Tag. Und damit weit unter den Erwartungen, die Outlet-Verantwortliche noch vor einem Jahr geäußert hatten.
„Obwohl man natürlich immer mehr will, sind wir und die Mieter mit der Resonanz dennoch zufrieden. Aus unserer Sicht ist Brehna ein erfolgreicher Standort“, sagt Susanne Radau und meint, dass man vor kurzem die Millionen-Marke geknackt habe.
Mittelfristig rechne man sogar mit zwei Millionen Besuchern pro Jahr. Sprich: Deren Anzahl soll sich mit der angedachten Erweiterung verdoppeln. Zudem sollen Shuttles eingesetzt oder Kooperationen mit Flughäfen und Hotelketten ausgebaut werden. „Denn wir haben noch nicht all unsere Möglichkeiten voll ausgeschöpft.“
Alltagskleidung statt Haute Couture
Welche weiteren Bekleidungsmarken es zukünftig in Brehna gibt, könne aktuell zwar noch nicht gesagt werden. Dafür stehe aber fest, dass man das so genannte „Premium-Casual-Segment“ weiter ausbauen will. Soll heißen: Statt auf Haute Couture setzt man im Outlet-Center auf Alltagskleidung im gehobeneren Bereich. Das wolle man auch stärker in den Mittelpunkt stellen.
Denn die Außendarstellung, etwa die Betreiber-, Namens- und Managerwechsel, sei in den vergangenen Monaten unglücklich gewesen. Kurz nachdem die Immobilien und Treuhand GmbH (ITG) das Outlet-Center in Brehna für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag fertiggestellt und eröffnet hatte, kam plötzlich ein spanisches Familienunternehmen ins Spiel.
Neinver ist ein spanisches Familienunternehmen und betreibt 14 Outlet-Center in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien mit einer vermieteten Verkaufsfläche von 280.000 Quadratmetern.
Nach eigenen Angaben ist es damit der zweitgrößte Outlet-Betreiber in Europa. Mehr als 50 Millionen Menschen nutzten im Jahr 2016 die Angebote.
Nach Berechnungen von Neinver umfasst das Einzugsgebiet des Outlet-Centers in Brehna mehr als 6,3 Millionen Menschen, die das Outlet-Center in maximal 90 Autominuten erreichen.
Aus Sicht des Unternehmens sind die Städte Leipzig, Halle, Dessau, Magdeburg, Chemnitz, Dresden und Erfurt - also der gesamte mitteldeutsche Raum - ideal angebunden.
„Dazu kann ich nur sagen: Während die ITG weiterhin der Eigentümer der Immobilie ist, betreibt Neinver das Halle Leipzig The Style Outlets.“ Mit dieser Bezeichnung des Einkaufsmarktes nimmt die Center-Managerin die Irritationen um den Namenswechsel vorweg.
Denn nachdem das Projekt während der gesamten Planungsphase noch „Factory Outlet-Center“ (FOC) hieß, wurde die Shopping-Mall am 21. April 2016 unter dem Namen „Fashion Outlet Halle Leipzig“ eröffnet. Nur kurze Zeit später kam es zur Umfirmierung.
Drei Center-Chefs binnen eines Jahres
Dieser Namenswechsel habe wiederum mit dem Neinver-Einstieg tun. Denn der neue Center-Betreiber passte die Darstellung und Strukturen an die Standards im eigenen Unternehmen an. Auf die Frage, warum binnen eines Jahres bereits der dritte Center-Chef die Geschicke des Outlets leitet, meint Susanne Radau: „Während der erste Manager noch zur ITG gehörte, war sein Nachfolger für die Interimszeit eingesetzt, bis ich meine Stelle antreten konnte.“
Bleibt die Frage: Wie soll der Ausbau des Outlet-Centers bei laufendem Betrieb eigentlich genau vonstattengehen? „Als man den Gebäudekomplex im Stil einer französischen Markthalle errichtete, wurde bereits die komplette Außenhaut fertiggestellt.
Während wir im ersten Abschnitt bereits die Geschäfte haben, ist der zweite Abschnitt noch ein hohler Vogel.“ Schritt für Schritt werde der Innenausbau dort nun vorangetrieben. „Wenn wir diesen Bereich eröffnen, dann haben wir einen weiteren Meilenstein geschafft“, sagt die Center-Managerin. „Wir werden wachsen und die Region wird wachsen.“ Da man nun ein Teil des Ganzen sei, habe man im eigenen Informationszentrum viele touristische Broschüren, um die Kunden auch als Gäste zu gewinnen. (mz)

