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Mitteldeutsche Oberliga  Mitteldeutsche Oberliga : HG Köthen ist Meister

Von Marcus Bräuer 09.05.2016, 07:20
Die Mannschaft bedankte sich nach dem Gewinn der Meisterschaft mit einem Transparent bei den Fans.
Die Mannschaft bedankte sich nach dem Gewinn der Meisterschaft mit einem Transparent bei den Fans. Bösener

Köthen - Stefan Luther umarmte Robert Wagner. Der Linksaußen der HG 85 Köthen und der Rechtsaußen des USV Halle kennen sich schon viele Jahre. Vor genau einem Jahr hatten beide mit dem USV Halle die Meisterschaft in der Mitteldeutschen Oberliga gefeiert. Während Wagner mit dem halleschen Verein das Abenteuer 3. Liga in Angriff nahm, wechselte Luther zur Köthener Handballgemeinschaft. Am Sonnabend konnte der 29-Jährige nun seinen Titel verteidigen: Die HG 85 Köthen ist nach dem 39:31-Heimsieg gegen den HC Burgenland Oberliga-Meister der Saison 2015/16.

Klare Führung nimmt Druck

Freudestrahlend lagen sich die beiden in den Armen. „Robert und ich sind die einzigen Menschen weltweit, die drei Medaillen in der Mitteldeutschen Oberliga mit drei unterschiedlichen Vereinen gewonnen haben“, rief Stefan Luther. Für Martin Lux war es insgesamt die vierte Oberliga-Medaille. Alle hat er mit der HG 85 Köthen geholt. Eine bronzene 2011/12. Eine silberne 2012/13. Und nach 2013/14 nun die zweite goldene. Frage an den Kapitän: Welchen Wert hat für ihn diese Meisterschaft, auch wenn damit nicht der Aufstieg verbunden ist? „Einen sehr großen“, sagte Lux, „wir hatten ja vor der Saison alle ein bisschen Bammel, wie wir nach dem Abstieg in dieser Liga zurechtkommen. Aber im Nachhinein muss man sagen, dass wir gar keine so schlechte Truppe beisammen hatten.“ Lux musste lachen, als er den letzten Satz sagte. Natürlich untertrieb er. Die Mannschaft hatte nicht nur sich selbst und die Fans überrascht, sondern auch die Konkurrenz. Es ist der Dezember 2015 in Erinnerung gerufen, als Köthen nur einen Punkt Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hatte.

HG 85 Köthen39 (22) - HC Burgenland 31 (12)

HG: Chris Panhans, Lucas Postler, Christian Schöne (9/3), René Uelsmann (7), Stefan Luther (6), Edvinas Balciunas (5), Tobias Bauske (5), Robert Kreller (3), Svajunas Kairis (2), Tom Lüders (2), Martin Lux

Siebenmeter

HG 85 Köthen:3/3

HC Burgenland: 2/2

Zeitstrafen:

HG 85 Köthen:4

HC Burgenland: 6

Der HC Aschersleben hat sich mit einem 30:27-Sieg gegen den Zwickauer HC die Vizemeisterschaft geschnappt. Als Dritter beendet TuS Radis die Saison. Absteiger sind die TSG Calbe, der HC Einheit Plauen und auch der Drittletzte Zwickau, weil der HSV Bad Blankenburg am Sonnabend die Abstiegsrelegation der 3. Liga verlor und nach drei Jahren zurück in die Mitteldeutsche Oberliga muss. Gerettet hat sich indes der SV Hermsdorf, der 27:25 gegen den HSV Apolda gewann und die Saison als Viertletzter beendet. 

13 Siege in den folgenden 15 Spielen später konnte Martin Lux die Meisterschale in Empfang nehmen und sie durch die Spielerreihe reichen. Ein verrücktes Ende einer verrückten Saison. Dass es letztlich eine ungefährdete Meisterschaft wurde, lag am deutlichen Sieg gegen den HC Burgenland. Die HG hatte es selbst in der Hand, musste aber gewinnen, um sich vom siegreichen HC Aschersleben nicht noch abfangen zu lassen. Dass es ein klarer Erfolg wird, zeichnete sich schon in der Anfangsviertelstunde ab. Nach knapp 16 Minuten führte Köthen 12:5. In die Pause ging es mit zehn Toren Vorsprung. Auch wenn sich die Gäste im zweiten Durchgang steigerten, war der Erfolg nie in Gefahr. „Ich hatte Burgenland von Anfang an so erwartet, wie sie in der zweiten Halbzeit gespielt haben“, sagte Martin Lux, „dass wir sie von Beginn an so gut im Griff hatten, war wichtig für uns, weil es Druck weggenommen hat.“

„Wir haben immer Vollgas gegeben“

510 Zuschauer in der Heinz-Fricke-Halle feierten den Erfolg. Stefan Luther erinnerte sich wenige Minuten nach dem Schlusspfiff an die Anfänge im Sommer 2015: „Das Präsidium hat damals alles daran gesetzt, dass eine leistungsfähige Mannschaft auf der Platte steht. Es war mit den vielen jungen Spielern ein Risiko, aber wir hatten nichts zu verlieren.“ Monat für Monat wuchs die Mannschaft besser zusammen, überstand die schwere Phase im Herbst und legte in der Rückrunde einen Lauf hin, der seinesgleichen sucht.

Es bleibt spannend

„Man kann dem Team nur Hochachtung aussprechen. Wir haben immer Vollgas gegeben“, sagte Stefan Luther. In der nächsten Saison wird auch wieder sein guter Freund Robert Wagner um die Oberliga-Meisterschaft spielen. Der USV Halle ist als Drittliga-Absteiger ein großes Hindernis für Köthens Bestreben, den Titel zu verteidigen. Eines ist sicher: Es bleibt spannend. (mz)