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Leichtathletik Leichtathletik: Trotz Kompromiss erfolgreich

Von philip Thomisch 21.12.2012, 18:03

Köthen/MZ. - Ist in der Halle eine eingehende Vorbereitung möglich? Welche Anlagen sind vorhanden? Inwiefern wird das Training zum Kompromiss?

Mit diesen Fragen beschäftigen muss sich Mario Barabas, Abteilungs- und Übungsleiter bei den Leichtathleten des Köthener SV: "Aktuell trainieren wir in der Hahnemann-Schule", meint Barabas mit einer bitteren Note, "von November bis März können wir hier nicht an Wettkampfanlagen trainieren". Dies betrifft vor allem die Disziplinen Weitsprung, Hürdenlauf und die verschiedenen Sprintdisziplinen. Der besorgte Abteilungsleiter sieht darin durchaus einen Vorteil für die Konkurrenz aus Halle und Magdeburg bei den anstehenden Hallenkreismeisterschaften.

Ähnlich ergeht es den Leichtathleten von Union Sandersdorf. "Durch die vielen anderen Sportarten und Weihnachtsfeiern ist die Halle öfters außerplanmäßig geschlossen", ärgert sich Ingo Schmidt, Abteilungsleiter bei Union Sandersdorf, über die Trainingsbedingungen. Trotz guter Tartanbahn in der Außenanlage sieht der Sandersdorfer Tierarzt auch dort Bedarf für Verbesserungen. "Mein Wunsch für 2013? Eine Hochsprunganlage", meint Schmidt.

Trotz aktueller Probleme durchaus positiv und erfolgreich verlief das bisherige Jahr für die beiden Vereine. Vor allem unter dem freien Himmel glänzten die Athleten.

Bei den Senioren des KSV sorgte Jens Kaden bei der Norddeutschen Meisterschaft der Senioren für den Bestplatz im Diskuswurf. Unterm Hallendach gewann er bei der Landesmeisterschaft mit 12,73 Metern die Kategorie Kugelstoßen. Sein Vereinskollege Andreas Hoffmann holte den gleichen Titel - allerdings bei der Landesmeisterschaft im Freien. "Höhepunkt war dennoch der Start bei der Senioren-Europameisterschaft in Zittau", erinnert sich Barabas. Sein Sohn Nils ist ebenfalls im Verein aktiv - und erfolgreich: Neben zahlreichen Top-Platzierungen gewann er in diesem Jahr bei der Landesmeisterschaft im Diskuswurf (48,44 Meter), sowie bei der Hallenbezirksmeisterschaft im Dreisprung (10,51 Meter) den Titel. Der Fokus des Nachwuchsathleten liegt allerdings auf dem Wurf. Bei den Bezirks- und Landesmeisterschaften sicherte er sich in den Blockwettkämpfen jeweils Platz zwei und gehört nun zum D-Kader des Landesverbandes im Diskuswurf. Bei Union Sandersdorf sorgten vor allem zwei Nachwuchstalente für Aufsehen: Paul Rudnick (AK14) holte gleich mehrere Landesmeistertitel. Bei den deutschen Meisterschaften landete er auf Platz neun. Allerdings ging es im Klassement derart knapp zu, dass 40 weitere Zähler gereicht hätten, um auf Platz drei zu landen. Weiterhin sicherte sich Dominik Berndt (AK15) den Landesmeister im Mehrkampf.

Am Nachwuchs liegt es in Sandersdorf und Köthen also nicht. Doch die Talente brauchen vor allem eines: Trainer. "Da es uns, auf Grund der junge Historie unseres Vereins, an Senioren in der Abteilung fehlt, versuchten wir verstärkt, Eltern als Übungsleiter zu gewinnen. Wir wünschen uns eine engere Verzahnung von Schule, Arbeitsgemeinschaft und Sport. Hilfe ist bei uns dabei stets willkommen", blickt Mario Barabas in mit einigen Erwartungen in die Zukunft.

Auch Ingo Schmidt kennt das Problem: "Neben der Hochsprunganlage ist mein größter Wunsch für das neue Jahr, dass wir einen neuen Trainer bekommen." Bisher hat sich noch niemand gemeldet. Doch eines haben die Leichtathleten jetzt schon zu bieten: Engagement und sportlichen Erfolg.