Hockey-Nachwuchs Hockey-Nachwuchs: 700 Kinder bauen eine Zeltstadt in Köthen auf

köthen - So nach und nach wurde die kleine Stadt auf dem Gelände des Köthener Hockeyclubs immer kleiner. Da, wo noch wenige Stunden zuvor mehr als 700 Kinder in Zelten geschlafen hatten, begann am Sonntagnachmittag der systematische Rückbau der Zelte.
Die 20. Auflage des Wuselturniers lief auf ihr Finale hinaus. „Wir sind zum Glück voll im Zeitplan“, sagte Präsident Falk Sonnabend, „viele Vereine haben eine weite Anreise und sollen nicht zu spät nach Hause kommen.“
Wettertechnisch sehr viel Glück
Überhaupt konnte sich der Ausrichter auch diesmal nicht beklagen, das Wetter spielte bis zum letzten Spiel mit. Erst bei der Siegerehrung fielen großen Regentropfen vom Himmel über der Köthener Sparkassenarena. Die vorangegangenen Stunden vom Freitagabend bis Sonntagnachmittag waren allerdings optimal. „Wettertechnisch hatten wir sehr viel Glück“, sagte Dirk Richter.
Der Nachwuchstrainer des CHC hatte als Organisationschef des Wuselturniers alle Hände voll zu tun und über sein Walkie Talkie ständigen Kontakt zum Rest des Organisationsteams.
5.000 Brötchen zum Frühstück
Nur beim morgendlichen Brötchenschmieren musste Richter am Sonnabend und Sonntag noch passen. Gerade einmal auf neun Stunden Schlaf brachte es der Organisationschef am kompletten Wochenende. Und so kümmerten sich die Mütter der CHC-Kinder um die Versorgung der Gäste aus den angereisten Vereinen.
Allein 5000 Brötchen wurden für die Frühstücksversorgung geschmiert und belegt, zahlreiche Kuchen gebacken. Da war der abendliche Triumph der Köthener Eltern beim Elternhockey-Turnier die passende Belohnung.
„Mit einem Fußball müssen wir den Kindern nicht kommen“
Am Freitagabend hatte sich das Gelände des CHC in eine kleine Erlebniswelt verwandelt: Versorgungsstände waren aufgebaut, Zelte aufgeschlagen und im Partyzelt war Livemusik zu hören. „Darüber waren alle überrascht“, sagte Dirk Richter.
Fester Bestandteil, neben den eigentlichen Spielen um die Pokale, ist dagegen schon das traditionelle sonnabendliche Bingo. Das Festzelt platzte aus allen Nähten, jedes Kind wollte gerne die Nationalmannschaftsausrüstung bestehend aus Trikot, Hose und Stutzen gewinnen. „Mit einem Fußball müssen wir den Kindern nicht kommen“, sagt Dirk Richter mit einem Augenzwinkern.
Bei den Minis ging der Turniersieg an den Braunschweiger Tennis- und Hockey-Club. Der DSV Hannover gewann bei den Mädchen D, der Berliner HC den Wettbewerb der Knaben D. Mit dem Zehlendorfer TSV gab es bei den Mädchen C einen weiteren Berliner Turniersieger.
Den einzigen Siegerpokal für die Gastgeber des Cöthener HC gewannen die Knaben C. Bei den Mädchen B gewann der DSV Hannover und im Turnier der Knaben B setzte sich der SSC Jena gegen die Konkurrenz durch. (ck)
Es geht in erster Linie um Spaß
Aus sportlicher Sicht lief es für seinen Verein bei früheren Auflagen allerdings schon etwas besser. Bei der 20. Auflage sprang nur ein Köthener Sieg heraus. „Es gab schon Jahre, da haben wir alles gewonnen“, sagt Dirk Richter. Aber beim Wuselturnier steht nicht nur der sportliche Erfolg im Vordergrund, es geht in erster Linie um Spaß. Und den hatten die Kinder auch in diesem Jahr in den Pausen während der Spiele wieder in der Köthener Badewelt. „Man muss die Kinder auch beschäftigen“, so Richter.
Das Wuselturnier ist eben weit mehr als nur ein reines Hockeyturnier und war am späten Sonntagnachmittag aber auch schon wieder Geschichte. „Es gab keine Störung von innen oder außen. Trotz aller Routine war aber wieder viel zu tun“, sagte Falk Sonnabend und blickte mittlerweile auf einen völlig leeren, ehemaligen Zeltplatz. (mz)